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Die EU-Kommission hat gegen Meta eine Strafzahlung von 797,72 Millionen Euro verhängt. Der Vorwurf: Das Unternehmen habe seine Online-Kleinanzeigendienste unfair mit Facebook verknüpft, um seinem eigenen Facebook Marketplace einen wettbewerbswidrigen Vorteil zu verschaffen. Dabei sei der Zugang zu Facebook Marketplace für Facebook-Nutzer automatisch gewährt worden, unabhängig davon, ob diese die Funktion wollten oder nicht, was Mitbewerber benachteilige.
Die EU-Kommission kritisierte, dass Meta durch diese Vorgehensweise andere Anbieter aus dem Markt gedrängt habe, da diese nicht über ein derart weitreichendes Nutzernetzwerk wie Facebook verfügten. Im Jahr 2021 hatte die Kommission ein formelles Verfahren eingeleitet, das schließlich zur Strafe führte. Bei der Festlegung der Geldbuße berücksichtigte die Behörde sowohl die Dauer und Schwere des Verstoßes als auch den Umsatz von Facebook Marketplace sowie den Gesamtumsatz von Meta.
Meta wiederum sieht sich im Recht und verteidigt sich mit der Argumentation, dass Nutzer Facebook Marketplace freiwillig verwenden und nicht gezwungen würden. Das Unternehmen betont, dass die Kommission keine Beweise für einen direkten Schaden für die Verbraucher gefunden habe, daher kündigte Meta auch an, gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen.
Die Strafe ist ein weiterer Schritt der EU-Kommission, die schon in der Vergangenheit mehrfach US-amerikanische Technologieunternehmen wegen wettbewerbswidrigem Verhalten zur Rechenschaft gezogen hat. So wurde bereits 2023 eine Geldbuße von 1,8 Milliarden Euro gegen Apple verhängt. Auch Google war bereits Ziel ähnlicher Sanktionen.
Die Entscheidung gegen Meta zeigt, dass die Wettbewerbsbehörden zunehmend die Macht großer Tech-Konzerne im digitalen Raum hinterfragen und gegen unfaire Geschäftspraktiken vorgehen. Angesichts der enormen Marktmacht von Meta könnte diese Strafe als Signal dienen, dass Unternehmen auch im digitalen Sektor stärker reguliert werden, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten.