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Derzeit wird viel über das iPad 2 gemutmaßt, welches vermutlich im Februar dieses Jahres vorgestellt wird. Erst vor wenigen Tagen fassten wir die aktuelle Gerüchtelage zusammen und auf Basis einiger Entdeckungen in der ersten Beta von iOS 4.3 sowie den üblich gut informierten Quellen ergab sich ein Gesamtbild, welches auf ein iPad 2 mit einer Auflösung von 2048x1536 Pixel hindeutet. Nun aber schaltet sich John Gruber ein, der immer wieder erstaunlich gut über die zukünftigen Produkte bei Apple informiert zu sein scheint. Er fasst die aktuellen Meldungen sehr schön zusammen und fügt auch eine Note eigenen Wissens sowie Erfahrung hinzu.
Pro Retina-Display für das iPad 2:
- Engadget spricht von einem iPad 2 mit "super high resolution"
- Nur eine Verdopplung der Auflösung macht Sinn, ähnlich wie dies beim iPhone und iPod touch der Fall ist (von 480x320 auf 960x640 Pixel)
- In einer (alten) Version von iBooks finden sich doppelt aufgelöste Grafiken
Kontra Retina-Display für das iPad 2:
- In der ersten Beta von iOS 4.3 finden sich auch Grafiken zum iPad mit 1024x768 Pixel (in der Kamera-App)
- Ein Display mit 2048x1536 Pixel wäre vermutlich zu teuer - das iPad würde in einen ungünstigen Preis-Rahmen fallen
- Ein derart hochauflösendes Display muss auch mit der entsprechenden Hardware unterfüttert werden. Derzeit besitzt das iPad nur 256 MB Arbeitsspeicher, den sich CPU und GPU auch noch teilen müssen. Dem iPhone 4 stehen 512 MB zur Verfügung, es muss allerdings auch nur 960x640 Pixel verarbeiten können. 1024 MB für ein iPad 2 mit 2048x1536 Pixel wären also vermutlich mindestens nötig.
Doch John Gruber nimmt sich auch der Frage an, was ein Retina Display überhaupt bedeutet. Nüchtern betrachtet handelt es sich dabei um einen Marketing-Namen, ohne technischen Hintergrund. Beim iPhone 4 wird immer wieder davon gesprochen, dass bei einem üblichen Lese-Abstand keinerlei Pixel mehr erkennbar sind. Für das iPad 2 dürften ähnliche Voraussetzungen gelten und im Vergleich zu den 330 ppi beim iPhone 4 stünden dem iPad 2 mit 2048x1536 Pixel bei 10 Zoll Bilddiagonalen die 256 ppi auch ganz gut.
Nun aber werden ganz neue Theorien in den Raum geworfen. Mit dem Retina Display des iPhone 4 sprach Apple auch von neuen Fertigungs-Technologien. So konnte das Display näher an den Touchscreen gebracht werden, was dem Anwender in "direkteres Gefühl" bei der Bedienung gibt. Vielleicht wendet Apple diese Technologie auch beim Display des iPad 2 an, bei weiterhin 1024x768 Pixel. Den Quellen Grubers zufolge wird das iPad 2 weder mit 2048x1536 Pixel auflösen noch ein andere "super high resolution" aufweisen.
Doch was ist mit den höher aufgelösten Grafiken in iBooks? Sie könnten ein Überbleibsel aus der UI-Entwicklung bei Apple sein. Dort wird man sicher schon über ein höher auflösendes Display für ein zukünftiges iPad nachdenken und bereits mit dessen Entwicklung begonnen haben. Am iPad der ersten Generation hat Apple nach eigener Aussage über 5 Jahre gearbeitet. Es wäre also naiv zu glauben, dass nicht vielleicht schon ein Prototyp mit 2048x1536 Pixel bei Apple arbeitet und die Entwickler dort bereits heute damit umgehen müssen.
John Gruber zieht für das iPad 2 noch den Vergleich zur schrittweisen Entwicklung des iPhones heran. Hier sahen wir nach dem iPhone der ersten Generation erst das 3G, dann das 3GS bevor mit dem iPhone 4 ein großer Schritt beim Display gemacht wurde. Analog dazu könnte sich das iPad 2 als eine Art "iPhone 3GS" darstellen. Rein äußerlich bleiben die wichtigsten Spezifikationen wie Display-Größe und Auflösung erhalten, ein Update aber könnte die darunter liegende Hardware erfahren. Stärkere CPU- und GPU-Performance, mehr RAM, usw.
Abschließend wollen wir auch noch einmal auf die Frage eingehen, ob es denn direkt 2048x1536 Pixel sein müssen. John Grubers Quelle spricht nur von "no retina display" und nicht davon, dass die Auflösung unangetastet bleibt. Es macht allerdings weder für Apple und schon erst recht nicht für die Entwickler Sinn, auf nicht ganzzahlige Skalierungen zu setzen. Im Gespräch sind hier immer wieder Auflösungen mit 1280x960 Pixel, was einem Faktor von 1,25 entspräche oder 1536x1152 Pixel, bei der dieser Faktor dann bei 1,5 läge. Nicht ganzzahlige Skalierungen bedeuten immer, dass eine ungerade Anzahl an Pixel in den nicht angepassten Grafiken verwendet werden. Aus diesem Grund hat sich Apple bereits beim iPhone für die Verdopplung von 480x320 auf 960x640 Pixel entschieden. Entwickler müssen ihr UI bereits heute auf drei Auflösungen anpassen (480x320 Pixel für das iPhone 3GS und den iPod touch 2. Generation und darunter, 960x640 Pixel für das iPhone 4 und den neuen iPod touch und 1024x768 für das aktuelle iPad). Eine Änderung der Auflösung beim iPad 2 hätte eine vierte zur Folge.
Wir sind gespannt in welcher Form sich das iPad 2 nun letztendlich darstellen wird.
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