NEWS

HTC Vive und Cyberith Virtualizer bei NVIDIA und Caseking ausprobiert

Portrait des Authors


HTC Vive und Cyberith Virtualizer bei NVIDIA und Caseking ausprobiert
8

Werbung

Ob bei AMD oder NVIDIA – bei beiden Herstellern drehte sich auf der Gamescom vieles um Virtual Reality. Die beiden großen Grafikkarten-Hersteller setzen viele Stücke in die fordernde Technik, die ihren Absatz leistungsstarker Grafikkarten wieder erhöhen könnte. Während bei es bei AMD hauptsächlich um die Theorie ging – damit sich VR richtig durchsetzen könne, müsste man pro Auge eine Auflösung von mindestens 16K erreichen, aktuelle Geräte liefern aktuell 1,4K – konnten wir auf dem Stand von Caseking das zweite Developer-Kit der Oculus Rift in Verbindung mit dem Cyberith Virtualizier ausprobieren, bei NVIDIA hingegen die HTC Vive, welche von HTC und Valve entwickelt wird.

Cyberith Virtualizer ausprobiert

Auf dem Stand von Caseking gab es in diesem Jahr nicht nur zahlreiche Gehäuse, Kühler und andere Hardware-Produkte zu bestaunen, auch konnten die Besucher zahlreiche Hardware und Merchandising-Artikel während der mehrmals täglich stattfindenden Bühnen-Shows abgreifen und auch den Cyberith Virtualizer ausprobieren. Hierfür schnallte man sich die VR-Brille von Oculus Rift auf den Kopf, zog sich spezielle Socken auf die Schuhe und stieg in ein Laufband, welches die Bewegung des Spielers in praktisch alle Richtungen virtuell umsetzt. In diesem höhenverstellbaren Ring wird der Spieler in ein Geschirr geschnallt, das die Drehungen und Laufrichtung des Spielers registriert und 1:1 im Spiel umsetzt. Theoretisch können über Infrarot-Sensoren auch Sprünge und Deckungen registriert und mit einem passenden Controller Waffen simuliert werden.

Nach einer kurzen Einweisung durften wir den Ring schließlich betreten und uns durch eine virtuelle Welt bewegen. Die Aufgabe der Gamescom-Demo bestand darin, sich durch einen Hindernis-Parcours zu bewegen. Das Laufen auf dem Laufband und damit auch in der virtuellen Welt war allerdings etwas schwerfällig und erforderte etwas Übung. In der virtuellen Welt konnte man sich natürlich in den vollen 360 Grad umsehen. Die Laufrichtung bestimmte auf bei unserem Cyberith Virtualizer die aktuelle Blickrichtung.

{jphoto image=80131}

Der Cyberith Virtualizer wurde zunächst von Studenten der TU Wien entwickelt, die für ihre Kickstarter-Kampagne ein eigenes Startup gründeten und wurde erfolgreich über Crowdfunding finanziert – über 360.000 US-Dollar konnten die Österreicher im August 2014 einsammeln und damit die geforderte Finanzierungssummen von 250.000 US-Dollar ein gutes Stück übertreffen. Inzwischen lässt sich das System im hauseigenen Onlineshop vorbestellen. Zwischen 1.499 und 1.799 Euro müssen Privatkunden hierfür auf den Tisch legen – hinzu kommen ein leistungsstarker Gaming-Rechner, die VR-Brille und eventuell noch ein Wii-Mote-Controller.

Insgesamt funktionierte die Demo sehr gut und machte durchaus Spaß – trotz der anfänglichen Probleme, sich durch die virtuelle Welt zu bewegen. Aufgrund der lauten Geräuschkulisse auf der Gamescom aber bekam der Tester durchaus mit, dass um ihn herum ganz andere Dinge passierten. Etwas schwummrig und übel wurde einem dabei schon. Später soll man auch GTA 5, Battlefield 4, The Elder Scrolls V: Skyrim oder Arma III darüber spielen können.

HTC Vive ausprobiert

Noch viel spektakulärer war die Demo der HTC Vive auf dem NVIDIA-Stand. Mit ihr auf dem Kopf kann man sich frei in der virtuellen Welt bewegen und diese von allen Seiten her begutachten: Ob von vorne, von unten, von oben oder von untern – alle Objekte in der VR ließen sich von allen Seiten erblicken, die 3D-Effekt war beeindruckend. Der Raum auf dem man sich bewegt wird als privates Holodeck bezeichnet und misst mit einer Grundfläche von etwa 25 Quadratmetern etwa 4 x 5 m. In und um diesem Raum herum wird die virtuelle Welt aufgebaut. Ein Lasertracking erfasst dabei nicht nur den Kopf des Spielers und dessen Position, sondern auch die beiden Wireless-Controller. Das Tracking funktioniert hervorragend, selbst die Ausrichtung der Controller in den Händen wird erkannt.

Wer den virtuellen Raum in der realen Welt verlässt, der bekommt ein Drahtgitter-Netz angezeigt, welches dem Spieler signalisiert, dass der Raum eigentlich zu Ende ist. So kann der Spieler nicht gegen eine Wand laufen oder aber den Treppenabsatz herunterfallen. Der Controller erinnert auf den ersten Blick an das Nunchuk der Nintendo Wii, besitzt nur wenige Tasten und einen Trigger. Allerdings kann dieser virtuell um weitere Eingabemöglichkeiten erweitert werden. Während der Bewegungen durch den Raum ist man fest mit dem PC verdrahtet. Das Kabel kann schnell zur Stolperfalle werden. Allerdings gehen diese in der aktuellen Entwickler-Version nicht mehr von einer Gürtelschnalle aus weg, sondern direkt vom Kopf der Brille. Womöglich könnten HTC und Valve dieses bis zum Marktstart der Brille noch gänzlich entfernen – wie bei den Controllern, die anfangs ebenfalls noch kabelgebunden waren. Für das Lasertracking müssen zwei Sender und Empfänger im Raum angebracht werden.

Während die HTC Vive alleine wohl für rund 300 bis 500 US-Dollar gegen Ende des Jahres in die Läden kommen wird, dürfte der zusätzliche Aufbau mit weiteren 800 bis 1.000 US-Dollar zu Buche schlagen. Auf eine finale Preisangabe aber wollte man sich bislang noch nicht festlegen.

Datenschutzhinweis für Youtube



An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Youtube-Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Youtube setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen Sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.

Ihr Hardwareluxx-Team

Youtube Videos ab jetzt direkt anzeigen

Nach einer kurzen Anweisung ging es direkt los, Hilfestellung gab es vom Guide direkt über die Kopfhörer. In einer ersten Demo konnten wir uns zunächst an das System gewöhnen. Wir starteten auf einem gesunkenen Schiff unter Wasser und konnten uns frei auf dem Deck bewegen und die Unterwasserwelt von allen Seiten näher begutachten. Über uns schwammen ganze Schwärme von Fische, irgendwann kam sogar ein riesiger Blauwal vorbei. Der virtuelle Raum wurde durch den Bug und die Planken begrenzt. Nettes Gimmick: Mit den beiden Controllern konnten wir anschwimmende Fische verscheuchen.

In einer weiteren Demo durften wir unseren virtuellen Raum mit einer Vielzahl von Stickern verschönern, die Wände bemalen oder einfach blickende Sterne im Raum anbringen. Beeindruckend hier: Wir konnte unser künstlerisches Werk von allen Seiten aus bestaunen – die Abstände zwischen den einzelnen Farbobjekten hatten einen beeindruckenden Tiefeneffekt – die Abstände untereinander wurden perfekt dargestellt.

In einer dritten Demo stiegen wir in der Welt von Portal ein und durften den bekannten Roboter mit Schraubendreher und anderem Werkzeug auseinandernehmen und operieren. Hierbei konnten wir einzelne Schrauben herausdrehen und ganze Platinen entfernen. Auch hier konnten wir von allen Seiten unsere OP durchführen. Ob von unten, von oben, von links oder von rechts. Beeindruckend!

Nach der Demo waren wir ziemlich geflasht und hätten die HTC Vive am liebsten noch ein bisschen länger ausprobiert. Alles funktionierte nahezu perfekt. Die Motion Sickness tritt aber auch hier in etwas abgespeckter Form auf. Man fühlt sich beim Laufen und Handtieren mit den Controllern etwas unsicher. Die HTC Vive ist durch und durch beeindrucken und dürfte die Zukunft sowie das Potential von Virtual Reality sehr gut aufzeigen.

Wir finden: Gamescom-Besucher, die eine der VR-Brillen ausprobiert haben, hatten deutlich mehr davon als diejenigen, die sich für irgendwelche Spiele, welche ohnehin in Kürze auf den Markt kommen werden, angeschaut haben. Es war ein echtes Erlebnis. Man muss die Welt von Virtual Reality allerdings selbst ausprobieren, die Eindrücke sind kaum zu beschreiben.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (8) VGWort