NEWS

Hue

Philips streicht Support von Drittanbietern und rudert zurück (Update)

Portrait des Authors


Philips streicht Support von Drittanbietern und rudert zurück (Update)
6

Werbung

Mit einer kleinen, aber weitrechenden Änderung hat Philips Nutzer des LED-Beleuchtungssystems Hue gegen sich aufgebracht. Das hat nach wenigen Tagen nun dazu geführt, dass die Niederländer ihre Entscheidung zurücknehmen werden.

Auslöser war ein Update für die Zentrale des Systems. Denn dieses sorgte nach dem Aufspielen dafür, dass Leuchtmittel zahlreicher Drittanbieter nicht mehr neu eingebunden werden konnten. Nachdem der Grund hierfür zunächst unklar war, veröffentlichte Philips die Begründung. Man habe feststellen müssen, dass nicht jeder Anbieter von bislang Hue-kompatiblen Produkten die hohen Standards erfüllt hätte. Zwar hätten diese das Übertragungsprotokoll ZigBee Light Link eingehalten, in einigen Fällen hätte es aber Einbußen hinsichtlich der Nutzererfahrung gegeben. Unter anderem musste auf bestimmte Funktionen wie das Dimmen verzichtet werden.

Deshalb, so die ursprüngliche Planung, sollten künftig nur noch die Drittanbieter-Lösungen mit dem System verwendbar sein, die von Philips eine „Friends of Hue“-Zertifizierung erhalten.

Künftig

Künftig unterstützt Hue auch wieder Leuchtmittel, die nicht von Philips stammen

Dass man mit diesem Schritt einen derartigen Sturm der Entrüstung auslösen würde, hätte man nicht erwartet, wie es nun auf der Homepage des Unternehmens heißt. Die Auswirkungen auf einen kleinen Teil der Nutzer seien größer als angenommen, weshalb man die Änderungen an der Software rückgängig machen werde. Das entsprechende Update sei bereits in Arbeit und soll in Kürze bereitgestellt werden. Nach der Installation sollen die Leuchtmittel dann wieder wie bislang genutzt werden können. Zwar werde man an den Plänen der Zertifizierung festhalten, es sollen aber dennoch alle Leuchtmittel verwendet werden können, die gemäß ZigBee Light Link arbeiten.

Welche Rolle beim Umdenken die zahlreichen negativen Kritiken bei Amazon und Co. gespielt haben, verrät Philips nicht. Beim Online-Händler ging die durchschnittliche Bewertung binnen weniger Stunden von 4,x auf 1,x Sterne zurück, als Grund hierfür wurde in zahlreichen neuen Einträgen die gestrichene Unterstützung genannt. Dabei gilt die Hue-Familie als vergleichsweise offen. Entwicklern stellen die Niederländer ein SDK zur Verfügung, mit dessen Hilfe bislang mehr als 450 Drittanbieter-App entstanden sind. Aber auch beim Zusammenspiel mit anderer Hardware ist man offen, unter anderem ist die Einbindung in Apple HomeKit oder das Smart-Home-System der Deutschen Telekom möglich.

Update: Philips hat nach eigenen Angaben damit begonnen, die mit dem Update vorgenommen Änderungen zurückzunehmen. Zunächst betrifft dies Nutzer in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Bis die eigene Base den vorherigen Stand erreicht hat, kann es allerdings bis zum 21. Dezember dauern.

In einer früheren Version hieß es, dass Hue ein vergleichsweise geschlossenes System ist. Dies wurde geändert.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (6) VGWort