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Dass Virtual Reality das Zeug dazu hat, das nächste große Ding zu werden, ist klar. Weniger klar ist hingegen, wie sich VR am Massenmarkt durchsetzen kann. Die technisch attraktivsten Produkte werden zu Preisen angeboten, die sie nur für einen kleinen Kreis von mutigen Early Adopters interessant machen. Aktuelle Zahlen machen deutlich, das einfachere Lösungen wie Samsungs Gear VR in deutlich größeren Stückzahlen verkauft werden.
Erst kürzlich mutmaßliche Verkaufszahlen der HTC Vive. Demnach wurden bisher etwa 100.000 Einheiten abgesetzt – und das global. So überzeugend die 899 Euro teure VR-Brille im Vergleich auch sein mag, bleibt sie bisher ein absolutes Nischenprodukt. Für die Oculus Rift sind keine genauen Verkaufszahlen bekannt, zumindest bei Steam ist die Vive aber weiter verbreitet. Samsung geht bei der Gear VR bzw. Gear VR 2 einen anderen Weg als HTC oder Oculus. Anstelle diese VR-Brille als Komplettpaket anzubieten, dient als Display einfach ein geeignetes Samsung-Smartphone. Das bringt zwar technisch diverse Nachteile und Einschränkungen mit sich und macht die Gear VR eben auch nur für Besitzer eines solchen Samsung-Smartphones interessant. Dafür spielt die Gear VR (2) preislich aber in einer ganz anderen Klasse als die ambitionierten Konkurrenzprodukte. Die Gear VR 2 kostet aktuell unter 90 Euro.
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Für Besitzer eines geeigneten Smartphones ist die preisliche Hürde also relativ gering. Und das schlägt sich tatsächlich auch in den Verkaufszahlen nieder. Laut einer aktuellen Pressemeldung wurden von Samsungs VR-Brille bisher allein in Deutschland über 185.000 Exemplare verkauft. Die globalen Verkaufszahlen der Vive werden damit schon in einem Land klar überboten. Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Gear VR schon länger erhältlich ist als die Vive, wirkt Samsungs Strategie aktuell massenmarkttauglicher. Das sieht auch Samsung selbst so und betont, dass Mobile Virtual Reality (VR-Brille kombiniert mit Smartphone) momentan das wachstumsstärkste VR-Segment sei. Mit einem wachsenden Angebot an Inhalten und dem Aufbau eines eigenen VR-Ökosystems (zuletzt mit der Rundum-Kamera Gear 360) soll die Samsung VR-Sparte weiter wachsen.
Ob sich Samsungs eher Casual-lastiger Ansatz auch langfristig gegenüber ausgefeilteren VR-Lösungen behaupten kann, steht letztlich allerdings noch genauso in den Sternen wie die weitere Entwicklung des VR-Segments insgesamt.