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In den USA erfreut sich Amazons smarter Lautsprecher seit dem Start Ende 2014 großer und weiter wachsender Beliebtheit. Auf einen ähnlichen Erfolg hofft man nun auch in Deutschland. Hier soll Echo mitsamt der günstigeren Version Echo Dot ab Herbst erhältlich sein. Noch spricht man von einer Testphase, im ersten Test wirkte das Herzstück aber schon jetzt überraschend ausgereift.
Die größte Herausforderung sei es gewesen, so das Unternehmen bei der Präsentation in London, auch die deutsche Sprache so natürlich wie möglich zu erkennen und wiederzugeben. Wie viel Zeit das in Anspruch nimmt, zeigte man Anhand eines Beispiels aus den USA. In einem ersten Audio-Clip demonstierte man die US-Stimme Alexas zum Zeitpunkt der dortigen Markteinführung, in einem zweiten den aktuellen Stand. Der Unterschied war unüberhörbar, in Amazons Heimat liegt die Stimme bereits auf einem sehr hohen Niveau und kann problemlos sprachliche Nuancen wahrnehmen. Davon wird man in Deutschland noch ein gutes Stück weit entfernt sein, mit Siri und Cortana kann Alexa es aber auch hierzulande schon aufnehmen; selbst Hessisch wurde ohne weiteres erkannt.
Ebenfalls in Kauf nehmen muss man, dass der Funktionsumfang geringer als in den USA ausfallen wird. Dort gibt es inzwischen mehr als 3.000 der sogenannten Skills. Aber auch in Deutschland sind zunächst alle wichtigen Grundfunktionen vorhanden. Auf Kommando verrät Alexa den aktuellen oder zukünftigen Wetterbericht, liest den Terminkalender vor und nimmt neue Einträge entgegen, stellt einen Timer oder spielt schlicht auf Zuruf die gewünschte Musik ab. Die bezieht das System über Spotify, Prime Music, die eigene bei Amazon hinterlegte Bibliothek oder TuneIn ab, der Nutzer kann – aber muss nicht – die gewünschte Quelle nennen. Ebenfalls zum Start oder kurz danach sollen unter anderem Nachrichten aus verschiedenen Quellen, Rezepte und Daten der Deutschen Bahn abrufbar sein. Nutzer von mytaxi dürfen sich zudem auf die Taxibestellung per Sprache freuen.
Ein anderes großes Thema ist Smart Home, dem Amazon in den USA in Form entsprechender APIs viel Aufmerksamkeit gewidmet hat. Unterstützt werden beispielsweise Lampen von Hue oder Samsung SmartThings, aber auch Thermostate von nest, Honeywell, tado und Netatmo. Gearbeitet wird außerdem an einer Integration in Qivicon, das Smart-Home-System der Deutschen Telekom.
Die Bedienung wird in Deutschland nicht abweichen, gleiches gilt für Großbritannien – auch dort geht Echo an den Start. Per Startbegriff – ab Werk sind das "Alexa", "Amazon" und "Echo" - wird das Sysrtem aktiviert, anschließend kann das Kommando erteilt oder die Frage gestellt werden. Wer es provoziert, kann auf Easter Eggs stoßen, Alexa soll aber den Unterschied zwischen einer ernst und nicht ganz so ernst gemeinten Frage erkennen können; selbstverständlich werden auf Wunsch auch Witze erzählt, deren Niveau nicht immer das höchste ist. Amazon verspricht, dass Daten erst dann übertragen werden, wenn der Startbegriff genannt wird – die gesamte Datenverarbeitung findet in der Cloud des Konzerns statt. Wer will, kann die insgesamt sieben Mikrofone, die im ersten Test überzeugen konnten, aber auch komplett abschalten. Per Druck auf die Mute-Taste erfolgt eine ellektrische Trennung, signalisiert wird das durch unübersehbare rote LEDs.
Auch die Technik kennt man bereits aus den USA. Neben den Mikrofonen stecken ein Lautsprecher sowie ein Bluetooth-Empfänger im Metallgehäuse, die Bedienung erfolgt per Sprache, zwei Tasten auf der Oberseite oder einen drehbaren Ring; letzterer dient aber lediglich zur Regulierung der Lautstärke.
Wer Interesse an Alexa, aber nicht am Lautsprecher hat, kann zum Echo Dot greifen. Im deutlich kleineren Gehäuse stecken die gleichen Mikrofone, die Audio-Ausgabe erfolgt jedoch über externe Boxen, die entweder per Bluetooth oder Line-Out angebunden werden.
Allerdings gibt es noch einen größeren Haken. Denn wie auch in den USA werden Echo und Echo Dot nicht frei verkauft. Interessierte können lediglich ab sofort eine Einladung anfordern, die ersten Auserwählten sollen ab dem 26. Oktober beliefert werden. Bei der Wahl der Glücklichen soll laut Amazon nicht zwischen normalen und Prime-Kunden unterschieden werden. Letztere proftieren bei Kauf aber dennoch. Denn dann sinkt der Preis für Echo von 179,99 auf 129,99 Euro, Echo Dot wird für alle mit 59,99 Euro zu Buche schlagen.
Eine überraschende Randnotiz: Ausgerechnet das Einkaufen per Sprache wird mit Echo zum Start in Deutschland nicht möglich sein. Diese Funktion soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden.