NEWS

Oculus Rift

Wegen Kontroversen um Gründer wollen Entwickler die Unterstützung aufgeben

Portrait des Authors


Wegen Kontroversen um Gründer wollen Entwickler die Unterstützung aufgeben
19

Werbung

Aktuell gibt es eine handfeste Kontroverse um den Mitbegründer von Oculus VR, Palmer Luckey. So hat Palmer Luckey eine Organisation namens Nimble America mit einer Spende von 10.000 US-Dollar unterstützt. Nimble America soll wiederum Donald Trump im Wahlkampf aushelfen. Auch antisemitische Tendenzen werden der Organisation nachgesagt. Nimble America hat zudem Anti-Hilary-Clinton-Plakate verteilt. Luckeys Unterstützung der recht plumpen Herangehensweise von Nimble America hat reichlich Kritik aus der Community heraufbeschworen. Auf Facebook hat sich der 24-jährige Oculus-VR-Mitbegründer bereits gerechtfertigt. Er habe angenommen Nimble America nutze moderne Kommunikationsmethoden um vor allem junge Wähler zu erreichen. Das klingt natürlich überraschend naiv – weswegen die Aussagen Luckeys von vielen Usern angezweifelt werden. Luckey bestreitet zudem ein Nutzer namens „NimbleRichMan“ gewesen zu sein, der zahlreiche kontroverse Beiträge verfasst hatte. Auch hier gibt es aber Zweifel an Luckeys Aussagen, denn andere beharren darauf, dass Palmer Luckey definitiv unter jenem Pseudonym gepostet habe.

oculus rift shipping

Jetzt ist abseits aller boulevardesker Berichterstattung, die aktuell um Palmer Luckey kreist, natürliche die berechtigte Frage, wie weit das Handeln eines Firmengründers auch auf dessen Unternehmen zurückwirken sollte. An diesem Punkt mahnt nämlich auch Luckey, dass Oculus VR sozusagen nicht für seine Fehler büßen sollte. Mehrere Entwickler haben bereits ihre Schlüsse gezogen. So hat etwa Tomorrow Today Labs, ein Studio das eine VR-Physik-Middleware und ein noch unangekündigtes VR-Spiel entwickelt, angekündigt die Oculus Rift nicht mehr zu unterstützen. Das soll zumindest solange der Fall sein, wie Palmer Luckey noch für Oculus VR arbeite. Auch der Indie-Entwickler Scruta Games schließt sich an. Auch die etwas bekannteren Entwickler Polytron („Fez“) und Kokoromi („SuperHypercube“) haben ihren Ärger Ausdruck verliehen. Sie fordern ebenfalls, dass Palmer Luckeys Handlungen bei Oculus VR deutliche Konsequenzen haben sollten.

Wie die ganze Geschichte ausgeht, ist noch offen. Es kam schon oft vor, dass Gamer und Entwickler zunächst in einem Aufschrei ihrem Ärger Luft machten, letzten Endes aber keine wirtschaftlich greifbaren Konsequenzen folgten. Eventuell dürften auch Palmer Luckey und Oculus VR einfach darauf hoffen, dass sich der Sturm wieder legt.