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GameFace plant ein einziges VR-Headset für sowohl SteamVR als auch Google Daydream

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GameFace plant ein einziges VR-Headset für sowohl SteamVR als auch Google Daydream
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GameFace Labs hat ein anspruchsvolles Ziel: Der Anbieter möchte in einem einzigen Headset für Virtual Reality sowohl SteamVR als auch Google Daydream unterstützen. Auch die Plattform von Oculus soll Unterstützung finden, so dass das VR-Headset von GameFace dadurch wohl das vielseitigste auf dem aktuell eher fragmentierten Markt wäre. Das Headset arbeitet mit einem Akku, der Laufzeiten von bis zu acht Stunden ermöglichen soll, wenn Google Daydream in Kombination mit Android genutzt wird.

An Gaming-PCs zur Verwendung mit SteamVR wird das VR-Gadget von GameFace aber kabelgebunden angeschlossen. Bereits seit 2014 arbeitet GameFace an dem Produkt und zeigte das VR-Accessoire damals erstmals auf der CES. Seitdem haben aber etliche Überarbeitungen stattgefunden. Für das Innenleben nutzt man nun etwa die aktuellen Chips der Reihe NVDIA Tegra, so dass die Leistung eher auf dem Niveau der Shield Android TV oder der Nintendo Switch liegen soll als auf dem Level eines Smartphones.

Wird das Headset in Verbindung mit Google Daydream genutzt, muss kein Smartphone eingespannt werden: Android ist vorinstalliert und es sind zwei Bildschirme mit je 2.560 x 1.440 Bildpunkten, 90 Hz und einem Field of View von 120 Grad integriert. Für das Tracking nutzt man Intel RealSense sowie Sensoren von Leap Motion. Die Entwickler versprechen dabei eine verzögerungsfreie VR-Erfahrung, welche deutlich hochwertiger sein soll als etwa mit Google Cardboard oder einer Samsung Gear VR. Man habe direkt mit Valve kooperiert, um auch Steam VR zu unterstützen bzw. Positionserkennung via Lighthouse einzubinden. Die Sensoren ähneln in diesem Bezug sehr denen der HTC Vive.

Das könnte auch Entwicklern von VR-Apps für Daydream entgegen kommen, die Lighthouse für genauere Positionserkennung einbeziehen könnten. Ob dieser Aufwand betrieben wird, dürfte aber natürlich stark davon abhängen, wie erfolgreich das VR-Headset von GameFace am Ende ist. Bei Auslieferung soll dem VR-Headset von GameFace jedenfalls eine Lighthouse-Station beiliegen. Die Unterstützung zu exklusiven Spielen für die Oculus Rift stellt man über Umwege her und beansprucht ReVive, was ja auch an der HTC Vive den Zugriff ermöglicht. Dadurch dass wiederum Android eben als OS dient, ist die Unterstützung für Google Cardboard und Daydream quasi ab Werk vorhanden. Eine offizielle Zertifizierung für Daydream hat GameFace sich aber wiederum nicht gesichert, sondern nutzt eine eigene Benutzeroberfläche um die Daydream-Features zu beanspruchen.

Komplett ohne Kabel arbeitet aber auch das VR-Headset von GameFace nicht: Ein Kabel des Standalone-VR-Headsets führt zu einem Akku, welcher zum Beispiel in die Jackentasche wandern kann. Bis zum finalen Produkt will der Hersteller den Akku aber gerne in den Controller integrieren, was die Benutzerfreundlichkeit etwas erhöhen könnte. Wer nun direkt über einen Kauf nachgrübelt, muss aber leider etwas zurückstecken: GameFace hat erklärt, dass das hauseigene VR-Headset sich im ersten Schritt nur an VR-Entwickler richtet. Jenen will man durch die Unterstützung verschiedener Plattformen die Entwicklung erleichtern. Deswegen bietet man auch zwei Varianten an: das GF-DD, welches nur Daydream unterstützt und 500 US-Dollar kostet sowie das GF-LD, welches dann Lighthouse und somit SteamVR ergänzt. Dadurch klettert dann auch der Preis auf 700 US-Dollar. GameFace erklärt die auf den ersten Blick hohen Preise damit, dass man durch die Unterstützung mehrerer Plattformen den Entwickler Aufwand und Kosten spare, da sie keine einzelnen Gerätschaften für Daydream, SteamVR und den Oculus Store mehr benötigen würden.

GameFace verhandelt zudem mit einigen OEM-Partnern, um die Techniken hinter GameFace möglicherweise über Lizenzen weiterzugeben. Auch in den Markt für Privatkunden würde man gerne einsteigen, allerdings liege der Fokus für die flexible VR-Lösung zunächst auf Entwicklern. Man darf gespannt sein, wie sich die ganze Thematik jedoch weiterentwickelt, denn etwas weniger Fragmentierung auf dem VR-Markt wäre sehr willkommen.