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Nicht die IT-Hersteller erhalten die Smartwatches am Leben

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Nicht die IT-Hersteller erhalten die Smartwatches am Leben
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tag heuer

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Smartwatches besetzen zwar am Markt eine Nische, doch konnten sie insgesamt bislang nicht die hohen Erwartungen erfüllen, die viele Unternehmen in sie gesetzt hatten. Das macht sich speziell bei den Tech-Konzernen bemerkbar: Intel verabschiedet sich von Wearables und auch Microsoft plant beispielsweise keineNachfolger mehr für sein Microsoft Band 2. Da konnte auch das neue Betriebssystem Android Wear 2.0 bisher keine große Meinungsänderung herbeiführen. Auch TomTom wird sich wohl von einer Sparte für Wearables verabschieden, während Jawbone in die Insolvenz geht und sich zugleich als Hersteller mit neuem Fokus auf Geschäftskunden neuerfinden will.

So sind es aktuell vor allem die Modehersteller, welche die Smartwatches am Leben erhalten und ihre Marken nutzen, um Kunden zu gewinnen. Vielleicht sind auf Dauer also weniger die Techies und mehr die Liebhaber von Designerkleidung diejenigen, welche dauerhaft die Zielgruppe für Smartwatches darstellen. Louis Vuitton, Movado, Michael Kors, Kate Spade, Emporio Armani, Tommy Hilfiger und die Fossil Gruppe haben jedenfalls Wearables bzw. Smartwatches veröffentlicht und planen auch weitere Modelle. Tag Heuer bietet beispielsweise stark anpassbare, modulare Modelle an, was einen Nerv bei den Kunden zu treffen scheint, welche Armbanduhren und damit auch Smartwatches vorwiegend als Modeaccessoires zu bewerten scheinen.

Genau daran scheiterten dann eben auch die meisten Unternehmen aus der Technikindustrie, deren Smartwatch-Designs in der Regel wenig ästhetisch ausfielen und auch in den Funktionen das Gros der Kunden wohl enttäuscht haben. Schließlich benötigen die Smartwatches immer noch eine Verbindung zu einem Smartphone, um die meisten ihrer Funktionen ausführen zu können. Am Ende könnte sich die Strategie der Modeindustrie, die Smartwatches wie reguläre Armbanduhren zu vermarkten – nur eben mit Zusatzfunktionen – als die am erfolgversprechendste erweisen.

Die Unternehmen der IT-Industrie scheiterten, weil sie sich auf die Funktionen fokussierten, die aber neben Smartphones blass aussahen und somit kaum jemanden davon überzeugen konnten, dass eine Smartwatch ein Must-Have darstellt. Viel Potential scheint es dabei für Hybrid-Smartwatches zu geben, welche analoge Armbanduhren mit einigen Zusatzfunktionen darstellen, aber auf einen Bildschirm verzichten. So kann das traditionelle Design beibehalten und um neue Features bereichert werden.

Auch Apple bleibt aufgrund seiner loyalen Kundenbasis mit den Geräten der Reihe Apple Watch erfolgreich. Wie es hingegen mit beispielsweise Android Wear weitergeht, muss nun die Zeit zeigen.