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Des einen Leid, ist des anderen Freud. Nachdem HP vor wenigen Tagen bekannt gegeben hat, dass man sich von seiner Smartphone- und Tablet-Entwicklung trennen werde und auch bereits fertig entwickelte Geräte nicht mehr auf den Markt kommen sollen, wirbt Microsoft um die verbliebenen App-Entwickler für webOS. Da HP zwar das Betriebssystem behalten möchte, aber gleichzeitig keine Geräte mehr dafür entwickelt und auch keine Lizenznehmer dafür hat, besteht auch für die wenigen Programmierer, die für diese Plattform entwickelt haben kaum noch ein Anreiz sich dort weiterhin zu engagieren.
Eines der Ursachen für das Implodieren der von Hewlett-Packard aufgekauften Palm-Entwicklung war unter anderem ein Mangel an Anreizen für Kunden auf diese Plattform zu setzen. Zwar hatte man wie alle anderen Smartphone-Betriebssysteme eine Plattform für Applikationen, jedoch gab es kaum Entwickler und Programme. Zudem lohnte eine Anpassung an eine weitere Plattform für viele Firmen nicht. So entstand ein Teufelskreis aus mangelndem Support der Plattform, weil es nicht genug Nutzer gab und Kunden, die anderswo ein deutlich größeres Angebot vorfanden. Neben iOS und Android haben es andere Systeme oftmals schwer diesem Kreislauf zu entkommen. Trotz ungleich höherer Einsätze muss auch Microsoft die freien Entwickler mühsam von Windows Phone 7 überzeugen. So bietet der "Marketplace" zwar knapp 30.000 Anwendungen, jedoch ist das nicht einmal ein Zehntel der Zahlen für Apples AppStore.
So wirbt Brandon Watson, bei Microsoft zuständig für Windows Phone Apps und Entwickler, auf Twitter um die webOS-Entwickler. Dabei verspricht er Telefone, Entwicklerwerkzeuge und Training für Umsteigewillige. Das SDK ist allerdings auch für alle anderen Entwickler umsonst, der Mehrwert beschränkt sich auf das von Microsoft zur Verfügung gestellte Gerät. Für das Starterkit soll eine Mail an Watson genügen und eine Registrierung im Microsofts Entwicklernetzwerk MSDN. Vermutlich muss man aber zumindest etwas unter webOS vorweisen können, um das Starterkit zu bekommen. Dennoch haben sich am ersten Tag bereits über 500 Interessenten gemeldet. Die Bevorzugung der webOS-Entwickler begründet Microsoft mit der harten Zeit, die diese momentan hätten. Dennoch darf man davon aussgehen, dass sich aufgrund der sehr begrenzten Entwicklerzahl eine solche Marketing-Aktion in dem Fall auch als recht günstig erweist.
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