Werbung
Der Elektronikriese Samsung hat diese Woche die Entwicklerwerkzeuge für sein kommendes Smartphone-Betriebssystem Bada 2.0 veröffentlicht. Das für September erwartet Update soll eine Reihe neuer Fähigkeiten mitbringen, die Bada technisch zu den größeren Konkurrenten iOS und Android aufschließen lassen sollen. Bisher verwendet lediglich Samsung Bada auf seinen Smartphones der Wave-Reihe.
Erstmals vorgestellt wurde Bada 2.0 von Samsung im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Zudem sickerten immer wieder Vorabversionen ins Netz. Mit der Veröffentlichung der Entwicklungsumgebung dürfte der offizielle Release nun aber nicht mehr in allzu weiter Ferne sein und damit auch die neuen Fähigkeiten final sein. Das wichtigste Feature für die Benutzer ist vermutlich die Unterstützung für Multitasking. Bisher war es nur möglich eine Applikation und eine der Basis-Anwendungen gleichzeitig laufen zu lassen. Mit Bada 2.0 wird es dann möglich sein im Hintergrund Musik zu hören, während man das Mailprogramm oder den Browser benutzt. Zukünftig wird sich festlegen lassen, welche Anwendung welche Dateien öffnen soll, was die Möglichkeiten für Drittprogramme wie Bildbetrachter und Videoplayer steigern sollte.
Zudem werden Applikationen nun untereinander kommunizieren können, um zum Beispiel Daten und Informationen austauschen zu können. Mit einem Wi-Fi Direct genannten Feature werden sich mehrere Bada-Smartphones per WLAN zu einem Ad-Hoc-Netzwerk verbinden lassen und untereinander kommunizieren können. Mit der Unterstützung von OpenAL bringt man eine vor allem in der Spieleentwicklung genutzte Standard-Schnittstelle für die Soundausgabe mit und erweiterte Möglichkeiten zum Beispiel für 3D-Sound. Gerade für Spieleentwickler bringt Bada 2.0 also einige interessante Neuerungen mit.
Verbesserte Stimmenerkennung zum Beispiel zur Steuerung von Applikationen und die Möglichkeit sich Texte vom Gerät vorlesen zu lassen sind ebenfalls neu dabei. Entsprechend ausgestattete Geräte können mit Bada 2.0 auch Near Field Communication (NFC) nutzen und so zum Beispiel zum direkten Bezahlen genutzt werden. Ein entsprechendes Smartphone hat Samsung mit dem Wave 578 bereits gezeigt. Für Entwickler wird es eine verbesserte Unterstützung von Flash, Javascript und HTML5 geben, mit denen sich nun auch Applikationen erstellen lassen sollen. Dafür bringt Samsung auch eine WAC-2.0-Schnittstelle mit, die Zugriffe auf Kamera, Sensoren und Dateisystem standardisiert und somit eine plattformübergreifende Erstellung von Applikationen erleichtern soll, wenn die Betriebssysteme WAC unterstützen. Weiterhin wird es für Applikationen eine Werbe-Schnittstelle geben, über die sich Text- und Bilder-Werbung direkt in das Programm einbinden lassen können wird. Auch wird die Unterstützung für Käufe aus der Applikation heraus verbessert.
Für Entwickler bietet das SDK neue Werkzeuge, mit denen sich unter anderem Performance-Probleme besser erkennen lassen und einen neuen Emulator, um die Programme direkt in der Entwicklungsumgebung testen zu können. Der Download des SDK ist bei Samsung möglich, allerdings wird wie bisher nur Windows unterstützt. Bisher gibt es noch kein offizielles Datum für den Release von Bada 2.0 für die Samsung Smartphones, jedoch wird die Veröffentlichung für nächsten Monat erwartet.
Weiterführende Links: