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Auf dem von Nvidia unlängst offiziell vorgestellten Tegra-3-Chip, ruhen beim Hersteller einige Hoffnungen. Nach der eher verhaltenen Begeisterung für den Tegra 2 seitens der Smartphone- und Tablet-Hersteller, soll mit dem Tegra 3 alles besser werden. Bereits in den letzten Quartalszahlen machten sich die Bestellungen für den Chip laut Nvidia positiv bemerkbar. Wie sich der Tegra 3 allerdings unabhängig von Nvidias Diagrammen schlägt, lässt sich noch nicht endgültig feststellen. Ein bei GLBenchmark aufgetauchter Eintrag gibt inzwischen einen ersten Fingerzeig, dass zumindest die Grafikleistung nicht mit den schnellsten Chips mithalten kann.
Fertige Produkte mit Tegra 3 lassen derzeit noch auf sich warten und so ist man bisher auf die von Nvidia veröffentlichten Daten angewiesen. Diese konzentrierten sich zumeist auf die CPU-Leistung und den Energiebedarf des Quad-Core-Chips. Immerhin bis zu dreimal mehr Grafikleistung als beim Tegra 2, sollen laut Nvidia aber drin sein. Vom eventuell noch im Dezember erscheinenden Lenovo LePad K2 mit dem Tegra 3, finden sich nun erste Werte, die mit dem GLBenchmark 2.1 gemessen wurden. Laut den Spezifikationen bietet das Gerät eine Auflösung von 1920x1152 und Android 3.2. In den Handel wird das Gerät aber vermutlich schon mit Android 4.0 kommen.
Die Kollegen von Heise Online stellten die - unabhängig von der Displayauflösung in 720p gemessenen Werte - dem Vorgänger und dem Apple-A5-Chip gegenüber, der mit dem PowerVR SGX 543MP2 ausgestattet ist. Die Messwerte bestätigen dabei zwar in etwa die Angaben von Nvidia, jedoch verfehlt man den Konkurrenten in iPhone 4S und iPad 2 teilweise recht deutlich. Im "Egypt Offscreen 720p"-Test legt man von 24 auf 63 Frames pro Sekunde zu. Auch beim "PRO Offscreen 720p" konnte man sich gegenüber dem Vorgänger mit 82 Frames auf fast das Doppelte steigern.
Allerdings hat der Chip im iPad 2 mit 89 und 150 Frames pro Sekunde deutlich die Nase vorn. Auch technisch liegt der Grafikern von Nvidia hinter dem von PowerVR zurück. Während letztere bereits Unified Shader beherrschen, wird man bei Nvidia frühstens mit dem vermutlich Tegra 4 genannten Chip (Codename "Wayne") Ende 2012 oder Anfang 2013 aufgeholt haben. Zudem unterstützt man lediglich CSAA als Kantenglättung und keine Vollbild-Kantenglättung (FSAA). Ob dies aufgrund der vermuteten Performance und Einsatzzwecke ein Nachteil ist, bleibt allerdings abzuwarten.
Festzuhalten ist, dass der Tegra 3 seinen Vorgänger deutlich hinter sich lässt und Nvidia damit durchaus größere Chancen im Markt haben wird. Ob man allerdings den Platzhirschen bei den "Superphones" und Tablets ernsthaft gefährlich werden kann, bleibt abzuwarten. Insbesondere da sich solche Geräte auch an Spieler richten, die nicht von der CPU-Leistung allein profitieren. Zwar sich die Benchmarks noch mit Vorsicht zu genießen und die fertigen Produkte abzuwarten, sie bestätigen aber in etwa die Angaben von Nvidia. Allerdings erfüllen sie dabei nicht ganz die Erwartungen, die das Marketing versucht zu wecken.
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