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Motorola hat heute Abend das lang erwartete und viel geleakete Moto X vorgestellt. Die technischen Daten des Moto X waren im Voraus alle bereits bekannt: 4,7-Zoll 720p AMOLED-Display, ein Qualcomm Snapdragon S4 Pro (Dualcore, 2x 1,7 GHz) mit Adreno 320 GPU, 2 GB Arbeitsspeicher, 16 GB interner Speicher (AT&T-exklusiv auch eine 32 GB Variante) sowie ein 2200 mAh Akku platzieren das Gerät in der aktuellen Mittelklasse. Mehr als ausreichend sind die Spezifikationen auf jeden Fall - vor allem, weil man mit einigen Premium-Features wie LTE, Bluetooth 4.0 oder Miracast.
Zudem handelt es sich bei dem verbauten S4 Pro um eine abgewandelte Version, die als Motorola X8 bezeichnet wird. Zusätzlich zu dem Dual-Core sowie der Quad-Core Grafik befinden sich noch zwei weitere Low-Power-CPUs, die vor allem für Sprachdienste wie Google Now genutzt werden sollen. Mit einer 10 MP Haupt- und einer 2 MP Frontkamera kann es zwar keine neuen Maßstäbe in Sachen Megapixel-Rennen setzen, nichtsdestotrotz soll die Hauptkamera durch die Clear Pixel Technologie überzeugen.
Besonderheiten
Die Besonderheiten liegen vielmehr in der Soft- als der Hardware. So ist Google Now ständig aktiv - ein Sprachkommando weckt das Gerät auf, sodass vollkommen berührlungsloses Arbeiten mit dem Gerät bis zu den Google Now Grenzen möglich ist. Zudem werden die Sensoren ständig überwacht - fährt man in einem Auto, wird automatisch der Auto-Modus aktiviert. Fährt man in einem Taxi jedoch ebenso - das könnte schnell lästig werden. Weiterhin wird es die schon geleakte Notification-Ansicht, bei der das Display kurz aufleuchtet und die entsprechenden Informationen bereithält, geben. Über einen Fingerzeig gibt es mehr Informationen, ein Fingerwisch führt direkt in die gewählte Applikation.
Eine weitere Besonderheit soll die Kamera sein, die mit einem Clear Pixel RGBC Sensor und LED-Flash ausgestattet ist. Damit soll bis zu 75 Prozent mehr Licht eingefangen werden als mit herkömmlichen Smartphones - in welchem genauen Vergleich dies steht, ist unklar. Sicher ist wohl, das ein Vergleich mit den Kamera-Flaggschiffen der Konkurrenz nicht auf 75% kommen wird. Auch die schon bekannte Kamera-App und Aktivierungsgesten haben es ins finale Produkt geschafft.
Erste Hands-on Videos
Natürlich konnten die amerikanischen Medien schon zahlreiche Video Hands-ons drehen - teils auch vorab. Neben The Verge (siehe unten) konnten auch Engadget, AndroidCentral, SlashGear und CNET Hand anlegen.
Moto-Maker: die Anpassungsmöglichkeiten
Mit dem Moto Maker will man die Designvielfalt des Gerätes hervorheben. Dieser Konfigurator für die Optik des Telefons steht zunächst exklusiv für AT&T zur Verfügung. Zur Auswahl steht das Design der Rückseite in verschiedenen Farben und Materialien - und als Besonderheit auch die Möglichkeit, eine Holzrückseite zu ordern. Insgesamt 4 Holzarten wird Motorola für das Gerät später in diesem Jahr anbieten. Die Vorderseite des Gerätes kann weniger spannende angepasst werden: als Optionen stehen Schwarz und Weiß zur Verfügung.
Mit Akzenten, die die Farbe des Rings um die Hauptkamera sowie die Buttons des Moto X einfärben, kann das Gerät weiter personalisiert werden. Eine eigene Signatur auf dem Gerät ist ebenso möglich, wie durchsichtige Cover, die das Design des Moto X noch zeigen und gleichzeitig schützen. Alle Änderungen werden direkt im Moto Maker angezeigt, sodass man das fertige Produkt - zumindest gerendert - schon vor sich sieht.
Der Speicher kann von 16 auf 32 GB erhöht, die Startanimation mit einer persönlichen Nachricht ausgestattet, ein persönliches Wallpaper ausgesucht und die Verbindung zum eigenen Google Account schon im Voraus hergestellt werden. Ein ausführliches Walkthrough findet sich im obigen Video.
Performance
Engadget konnte das Moto X schon durch einen Benchmark-Parcours schicken, sodass die Performance des Android 4.2.2 Geräts auf die Probe gestellt werden konnte. Wie bei der verbauten Hardware zu erwarten, handelt es sich beim Moto X eher um ein durchschnittliches Gerät, das hinter den Spitzenkandidaten zurückbleibt. Vergleicht man die Werte jedoch mit der auf dem Markt befindlichen Mittelklasse, kann es sich durchaus sehen lassen - die Alltagsperformance kann anhand der Werte zwar nur erahnt werden, sollte aber auf einem für den "Normal"-Nutzer sehr gutem Niveau liegen.
Updates, Preise und Verfügbarkeit
Das Gerät soll sowohl mit Vertrag als auch als Google Edition im Play Store erhältlich sein. Preise für die amerikanischen Provider AT&T, Sprint, T-Mobile, US-Cellular und Verizon liegen bei 199 US-Dollar mit dem üblichen 2-Jahresvertrag - die Verfügbarkeit soll ab Anfang September gewährleistet sein. Einen Preis für die Google Edition, geschweige denn ein Verkaufsdatum, nannte man nicht - ersterer dürfte aber etwas über dem Branchen-Mittel liegen, da das Gerät in den USA zusammengesetzt wird. Preise und Verfügbarkeiten für den deutschen bzw. generell europäischen Markt wurden bislang ebenfalls nicht angekündigt.
Interessant ist auf jeden Fall, dass das Moto X noch mit Android 4.2.2 kommt, obwohl Version 4.3 vor wenigen Tagen vorgestellt wurde - die Updatedauer wird wohl darüber entscheiden, wie erfolgreich das Telefon auch bei den technisch versierteren Mitgliedern der Käuferschaft wird.