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Nicht alle Gerüchte zum Galaxy S5 (Hardwareluxx-Artikel) bewahrheiteten sich - so verbaut Samsung weiterhin "nur" ein 1080p-Display und auch auf den hauseigenen Prozessor muss man für die wichtigsten Märkte verzichten. Doch nun sind einige Details aus Treibern und weiterer Software aus dem Hause Samsung veröffentlicht worden, die technische Daten eines zukünftigen Modells verraten. Ob es sich dabei um die bereits zum Launch erwartete zweite Version des Galaxy S5 handelt oder Samsung dies später als Galaxy S5 Prime oder S6 auf den Markt bringen wird, ist nicht bekannt.
Bevor wir auf die Details eingehen, ein kleiner Rückblick: Im Dezember des vergangenen Jahres tauchten technische Daten zu einem Samsung Smartphone namens "K" auf, dass als "k3g" oder G900H und "klte" über ein AMOLED-Display mit einer Bilddiagonalen von 5,2 Zoll bei einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel verfügen sollte. Offenbar konnte die eigenen Display-Fertigung aber nicht ausreichende Stückzahlen liefern, so dass Samsung bei der dritten von zehn Prototypen-Iteration auf das FullHD-Display wechseln musste - in dieser Form erschien dann auch das finale Modell des Galaxy S5. Nun aber hat sich KGI-Securities-Analyst Ming-Chi Kuo näher mit dem "KQ" getauften Modell beschäftigt und nennt einige weitere technische Daten, die sich aus dazugehörigen Software-Schnipseln ergeben.
Demnach wird es ein weiteres Galaxy-Modell geben, dass mit einem neuen Exynos-SoC ausgestattet ist, ein LTE-Moden von Intel einsetzt und über ein QHD-Display verfügt. Beim SoC handelt es sich um den Exynos 5430, der als Nachfolger des 5422 gehandelt wird. Derzeit arbeiten die vier A15-Kerne darin mit 2,1 GHz, während die vier weiteren A7-Kerne mit 1,5 GHz laufen. Bei den Taktraten hat sich also recht wenig getan, dafür könnte der Exynos 5430 im neuen 20-nm-Prozess gefertigt werden, worauf die niedrigen Spannungen hindeuten, mit denen er betrieben wird. Zumindest für die A7-Kerne sollen diese in den Daten bereits genannt werden und 125 mVolt niedriger ausfallen als beim Vorgänger Exynos 5422.
Auf diesen Umstand angepasst hat Samsung offenbar auch die Strom- und Spannungsversorgung über bestimmte ICs, die nun nur noch eine Spannung von 600 anstatt 800 mVolt bereitstellen sollen. Allerdings ist unklar, ob dies nun für alle Bereich des SoC zutrifft, oder eben nur die vier Kerne. Eine Fertigung mit kleinerer Struktur aber dürfte einen maßgeblichen Einfluss auf den Stromverbrauch haben, auch wenn die Taktraten leicht angehoben werden. Für die Leistung des SoCs ebenfalls wichtig ist die integrierte GPU, bei der es sich um ein unbekanntes Modell der ARM-Mali-Midgard-Serie (T6xx) handelt. Im Vergleich zum Exynos 5422 soll der Takt der GPU von 533 auf 600 MHz im Exynos 5430 angehoben worden sein. Allerdings ist noch nicht bekannt, wie viele GPU-Kerne Samsung hier einsetzen wird.
Der Exynos 5430 soll weiterhin eine Hardwarebeschleunigung für H.265 verwenden, was bei allen zukünftigen SoCs der Fall sein wird, denn H.265 wird den aktuellen Standard H.264 ersetzen. Ein weiterer Co-Prozessor auf Basis eines Cortex A5 kümmert sich als dedizierter Audio-Prozessor um das De- und Encoding von Audio.
Für Intel könnte die Vorstellung dieses Smartphones ein wichtiger Schritt sein, denn offenbar soll das Galaxy-Device mit dem Intel XMM7260-LTE-Modem ausgestattet sein. Bisher setzen alle großen Hersteller für die westlichen Märkte auf ein LTE-Modem aus dem Hause Qualcomm. Intels XMM7260 LTE-Modem beherrscht alle wichtigen Frequenzbereiche und bietet mit Kategorie 6 auch den schnellsten LTE-Standard mit bis zu 300 MBit pro Sekunde an. Für die koreanische Version bleibt es allerdings beim hauseigenen LTE-Modem namens Shannon300 (SS300).
Für etwas Verwirrung sorgt das Auftauchen weiterer Codenamen wie "a3w5" und "slte_eur", die auf ein Tablet-Modell bzw. ein solches mit Qualcomm Snapdragon 805 hindeuten. Mit dem baldigen Erscheinen des LG G3 wird Samsung die Feature-Krone bei den Smartphones aber wohl bald an LG verlieren und arbeitet offenbar kräftig an einem Konter.