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Nokia 8

Snapdragon 835 trifft doppelte Zeiss-Kamera

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Mit dem Nokia 8 hat HMD kurz vor der IFA sein neues Flaggschiff vorgestellt. Viele offene Fragen gab es im Vorfeld der Präsentation nicht mehr, nahezu alle wichtigen Details kursierten bereits seit Tagen und Wochen im Internet. Zu klären war deshalb am Ende vor allem, zu welchem Preis und wann das neue Modell auf den Markt kommen wird. Fest steht nun: Nicht alle Konkurrenten kann man unterbieten.

Denn mit unverbindlichen 599 Euro wird das Nokia 8 teurer als das im Test überzeugende OnePlus 5, auch Huaweis P10 ist inzwischen für weniger Geld erhältlich.

Doch das Nokia 8 soll weniger mit seinem Preis, sondern mehr mit bestimmten Features Käufer für sich gewinnen. Das gilt vor allem für das Dual-Kamera-System auf der Rückseite. Hier warten zwei Sensoren mit jeweils 13 Megapixeln (1,12 uµ Pixel-Kantenlänge) auf Fotografen, eine hohe Bildqualität verspricht man sich dabei von der Kooperation mit Zeiss. Das Traditionsunternehmen hat HMD zufolge an der Entwicklung der Optiken mitgewirkt. Zumindest die technischen versprechen dabei nichts besonderes, Blende f/2,0 gilt inzwischen als Minimum in diesem Segment, gleiches gilt für das Fokussieren per Laser und Phasenvergleich.

Aber nicht nur die Kooperation mit einem namhaften Unternehmen erinnert an Huawei, auch die Funktionsweise der Kameras wirkt bekannt. So handelt es sich um je einen RGB- und Monochrom-Sensor, die die Aufgaben untereinander aufteilen. Einen optischen Bildstabilisator hat dabei nur der RGB-Sensor erhalten. Interessanter ist da schon, dass auf der Front der gleiche RGB-Sensor zum Einsatz kommt, dessen Optik ebenfalls Blende f/2,0 bietet. Damit dürfte vor allem auf Selfie-Freund gezielt werden - auch aufgrund einer Bothie genannten Funktion. Die erlaubt es, Fotos und Videos gleichzeitig mit der Front- und Hauptkamera zu erstellen, um nicht nur die Umgebung, sondern auch sich selbst festzuhalten. Welchen Gestaltungsspielraum dabei die Kamera-App bietet, bleibt abzuwarten.

Auf HTC zielt man hingegen mit OZO Audio. Dahinter versteckt sich eine 360°-Audio-Aufzeichnung beim Erstellen von Videos, zurückgegriffen wird dabei auf drei Mikrofone; beim U11 setzt HTC auf vier.

Die restliche Ausstattung fällt vergleichsweise unspektakulär aus. Das 5,3 Zoll große IPS-Display löst mit 2.560 x 1.440 Pixeln auf und soll eine maximale Helligkeit von 700 cd/m² erreichen. Für mehr als ausreichend Leistung dürfte Qualcomms Snapdragon 835 zusammen mit 4 GB RAM sorgen. Und 64 GB interner Speicher - zum Typ gibt es keine Angaben - nehmen Fotos, Musik und andere Daten auf; nachrüsten per microSD-Karte ist möglich.

Die Datenübertragung erfolgt wahlweise per LTE (Cat 9 mit bis zu 450 Mbit/s im Downstream), ac-WLAN, NFC, ANT+ oder Bluetooth. In Bezug auf den Kurzstreckenfunk spricht HMD zwar von Version 5, Android unterstützt mangels Treiber nach wie aber nur Version 4.2. Wer für den Transfer auf ein Kabel setzt, darf sich auf USB 3.1 Gen 1 freuen, gepaart mit USB Typ-C.

Über letztere Buchse lässt sich auch der 3.090 mAh fassende Akku laden. Kurze Wartezeiten verspricht dabei Quick Charge 3.0, genaue Zeiten nennt man aber noch nicht. Headsets lassen sich über die Audio-Buchse anschließen, einen Fingerabdrucksensor hat man in den Home-Button integriert.

Verpackt ist alles in einem 151,5 x 73,7 x 7,9 mm großen und 160 g schweren Aluminium-Gehäuse, dass sich unübersehbar am Design der letzten Nokia-Flaggschiffe orientiert. Gemäß IP54 soll es Spritzwasser und Staub abhalten.

Punkten will man aber auch mit dem Einsatz eines unverfälschten Android. Ausgeliefert wird das Nokia 8 mit Version 7.1.1, monatlich sollen die obligatorischen Sicherheits-Aktualisierungen folgen. Wie lange man größere Android-Updates verteilen will, verrät man nicht.

Mit der Auslieferung des in vier Farben - Polished Blue, Tempered Blue, Polished Copper und Steel - verfügbaren Nokia 8 will man im Laufe des Septembers beginnen. Händlerlistungen gibt es bislang nicht.