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Dass die Vorstellung des G7 ThinQ nahezu unter Ausschluss deutscher Medien erfolgt ist, dürfte weniger an den zahlreichen Leaks der vergangenen Tage und Wochen, sondern eher am Stellenwert des hiesigen Marktes liegen. Denn zuletzt ging LG im Punkt „Sonstige Hersteller" unter. Mit dem neuen Modell soll sich dies wieder ändern, die Hoffnung ruht dabei auf dem Display und der KI.
Dabei geht LG in Bezug auf letztere einen anderen Weg als beispielsweise Samsung. Denn während man dort den eigenen Assistenten Bixby in den Vordergrund stellt, vertraut man bei G7 ThinQ auf Google und leiht sich gewissermaßen die dortige Intelligenz. Am Ende hat man sich Samsung dann aber doch wieder zum Vorbild genommen: Die Google-KI kann über eine separate Taste am linken Gehäuserand gestartet werden. Ein einfacher kurzer Druck aktiviert den Google Assistant, ein doppelter Druck ruft hingegen Google Lens auf. Der auf der Google I/O 2017 vorgestellt Helfer soll Objekte und Texte erkennen - hilfreich beispielsweise beim Übersetzen von Speisekarten, dem Einscannen von Visitenkarten und dem Abrufen von Informationen zu Sehenswürdigkeiten.
Ganz auf eine eigene KI verzichtet LG aber nicht. Wie schon beim V30S ThinQ soll die innerhalb der Kamera-App Motive und Szenen erkennen und entsprechend die bestmöglichen Einstellungen vornehmen. Insgesamt sollen 19 verschiedene Modi hinterlegt sein. Zudem verspricht LG, dass die KI auch bei schlechten Lichtverhältnissen eingreift und unter anderem das sogenannte Pixel-Binning steuert. Am Kamerakonzept selbst wurde hingegen nichts verändert. Wieder gibt es zwei Sensoren auf der Rückseite, dieses Mal jedoch mit 16 statt 13 Megapixeln wie beim G6. Die Telekamera verfügt über Blende f1,6 und einen Blickwinkel von 71°, die Weitwinkelkamera über Blende f/1,9 und einen Winkel von 107°. Ein optischer Bildstabilisator wird nicht erwähnt. Auf der Front steht eine 8-Megapixel-Kamera mit Blende f/1,9 für Selfies parat.
Dank vorheriger Leaks war bereits bekannt, dass LG ein neues Display verbaut. Das bringt es auf 6,1 Zoll und kommt nicht ohne Notch aus. Die Auflösung des IPS-Panels beträgt 3.120 x 1.440 Pixel (Seitenverhältnis 19,5:9), die Pixel-Dichte 564 ppi. Das Highlight ist laut LG aber die maximale Helligkeit, die mit 1.000 cd/m² angegeben wird. Hinzu kommt die 100-prozentige Abdeckung des DCI-P3-Farbraums.
Im Innern des 153,2 x 71,9 x 7,9 mm großen und mit Android 8.0 bespielten G7 ThinQ geht es weniger spektakulär zu. So paart man Qualcomms Snapdragon 845 mit nur 4 GB RAM sowie 64 GB internem und erweiterbarem Speicher, die USB-Typ-C-Buchse versteht sich lediglich auf USB 2.0. Der drahtlose Datenaustausch erfolgt entweder per LTE-Modem (1.200 und 150 MBit/s Down- und Upstream), ac-WLAN oder Bluetooth 5. Ein DAC soll Musikfreunde locken, gleiches gilt die Unterstützung von DTX: X über die Audiobuchse. Der fest verbaute Akku fasst 3.000 mAh, drahtloses Laden wird nicht unterstützt. Optisch folgt das 162 g schwere G7 ThinQ klar den letzten LG-Smartphones, markant ist somit vor allem wieder die Rückseite mit mittig platzierten Kamera auf der Rückseite sowie der darunter untergebrachte Fingerabdrucksensor. Der fungiert anders als noch beim V30 (Test) aber nicht mehr als Standby-Taste.
Mit dem Verkauf will LG Anfang Juni starten. Zur Wahl stehen die Farbvarianten New Aurora Black und New Platinum Gray, jeweils für unverbindliche 849 Euro. Die ebenfalls vorgestellte Version G7+ ThinQ wird in Deutschland nicht offiziell angeboten. Die Unterschiede betreffen lediglich Arbeitsspeicher (6 GB) und internen Speicher (128 GB).