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Während es bei der Entwicklung von 5G vordergründig um höhere und stabilere Datenraten in Mobilfunknetzen geht, tobt im Hintergrund ein Kampf der Modemhersteller um Marktanteile. Zuletzt galt vor allem Intel als möglicher Gewinner, konnte man doch auf Apple als Abnehmer von LTE-Modems zählen. Doch in Cupertino soll man sich umentschieden haben, dem Projekt Sunny Peak droht das Aus.
Einen Grund für diese Entscheidung nennt CTech in seinem Bericht nicht. Die Entscheidung gegen das 5G-Modem von Intel soll jedoch fest stehen. Dabei beruft sich die Seite auf Intel-interne Kommunikation, die vorliegen soll, sowie gut informierte Kreise. So soll Apple dem Chipriesen mitgeteilt haben, dass man für das iPhone-Modelljahr 2020 keine entsprechenden Modems beziehen werde.
Ausschlaggebend könnte am Ende neben niedrigeren Preisen anderer Anbieter auch die Leistungsfähigkeit oder der Funktionsumfang gewesen sein. Denkbar sind allerdings auch der kolportierte Abschied von Intel-Prozessoren in den kommenden Jahren sowie sowie die angeblich von Intel aufgestellte Forderung, das Modem nicht separat zu liefern, sondern stattdessen den kompletten Apple-SoC mitsamt Modem zu fertigen. Entsprechende Gerüchte kamen Ende 2017 auf, als erstmals über den möglichen Einsatz von Intel-5G-Modems im zukünftigen iPhone berichtet wurde.
Während sich an Apples Plänen durch den möglichen Wechsel des Zulieferers nichts ändern dürfte, soll die Entscheidung für Intel durchaus spürbare Konsequenzen haben. So soll die weitere Entwicklung des Sunny Peak genannten Modems komplett gestoppt und das damit betraute Personal auf andere Bereiche verteilt worden sein. Denn Apple sei der wichtigste Kunde aus dem Mobile-Bereich gewesen, so eine Intel-interne Aussage.
Wer stattdessen den Zuschlag erhält, ist noch nicht bekannt. Als möglicher Kandidat gilt MediaTek. Davon gehen zumindest Analysten aus, die das taiwanische Unternehmen in Bezug auf 5G als gut aufgestellt betrachten, wie Bloomberg bereits vor einigen Tagen berichtete. Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich wäre auch eine komplette Rückkehr zu Qualcomm im Zuge einer außergerichtlichen Einigung. Zwar haben sich Apple und der Chipentwickler zuletzt gegenseitig mit Klagen überzogen, eine Zusammenarbeit wäre aber dennoch nicht unmöglich. Ähnlich agierte Apple über Jahre hinweg auch mit Samsung - trotz diverser Prozesse hielten die Unternehmen ihre Geschäftsbeziehung aufrecht.
Update
In einer kurzen Stellungnahme hat Intel dem CTech-Bericht zumindest teilweise widersprochen. So habe sich die Roadmap für die Jahre 2018 bis 2020 nicht verändert, man arbeite weiterhin an den entsprechenden Projekten. Auf die Vermutung, man habe Apple als wichtigen Kunden für ein 5G-Modem verloren, geht das Unternehmen jedoch nicht ein. Auch zu Sunny Peak gibt es keine weiteren Aussagen, was inzwischen stellenweise für die Mutmaßung genutzt wird, dass ein solcher Chip gar nicht - oder nur in völlig anderer Form - existiert oder geplant ist. Verwiesen wird dabei auf die bislang von Intel genutzte Nomenklatur. Allerdings soll Sunny Peak in der vermutete Form eine völlig neue Lösung bestehend aus Mobilfunkmodem, WLAN- und Bluetooth-Modul darstellen, die exklusiv für Apple gedacht war.