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O2 droht Strafe durch Bundesnetzagentur wegen schlechter Netzabdeckung

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O2 droht Strafe durch Bundesnetzagentur wegen schlechter Netzabdeckung
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Erst vor wenigen Tagen hat O2 gemeldet, dass man in den letzten drei Monaten das eigene LTE-Netz kräftig ausgebaut hat. Doch anscheinend erreicht man trotz des erhöhten Tempos beim Ausbau nicht die geforderten Auflagen der Bundesnetzagentur und deshalb könnte dem Mobilfunkbetreiber nun eine Strafe drohen.

Bei der damaligen Vergabe der LTE-Frequenzen aus dem 700-MHz-Bereich haben sich die Unternehmen zu verpflichtet bis Ende des Jahres 98 % der Bevölkerung mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 MBit/s zu versorgen. Diese Auflage könnte O2 nun zum Verhängnis werden, denn das Unternehmen hat eine deutlich schlechtere Netzabdeckung als gefordert. Laut dem Handelsblatt soll O2 lediglich 80 % der Bevölkerung mit schnellem LTE erreichen, womit man vom Ziel weit entfernt wäre. Durch das hohe Tempo des Ausbaus soll das Netz zwar aktuell sogar bis zu 90 % erreichen, allerdings würde dies auch weiterhin nicht ausreichend sein.

Allerdings herrscht noch Uneinigkeit zwischen der Bundesnetzagentur und dem O2-Mutterkonzern Telefónica Deutschland. Denn O2 konnte laut eigenen Angaben den 700-MHz-Bereich noch gar nicht für den Ausbau nutzen und argumentiert daher, dass erst bei Nutzung der Frequenzen die Frist von drei Jahren starten dürfte. Die Bundesnetzagentur ist hingegen der Meinung, dass die Frist bereits direkt nach der Zuteilung läuft und damit Ende des Jahres auslaufen würde. 

Der Fall wird nun von der Bundesnetzagentur geprüft und beim Verstoß wird ein Bußgeld verhängt. Dies kann bis zu 100.000 Euro betragen und kann zusätzlich mehrmals von O2 eingefordert werden. 

Update:

Der Vollständigkeit halber, möchten wir an dieser Stelle noch gesamte Statement seitens O2 ergänzen:

Derzeit versorgen wir nach unserer Berechnung über 90 Prozent der deutschen Bevölkerung mit LTE, in den größten deutschen Städten sind es nahezu 100 Prozent. Das schließt auch die von der BNetzA geforderten mindestens 50 Mbit/s pro Antennensektor mit ein. Die mobile Breitbandversorgung (3G/4G) liegt bei rund 95 Prozent der deutschen Bevölkerung.

Wir sind zuversichtlich, die Versorgungsauflagen zu erfüllen. Dafür treiben wir den LTE-Ausbau vor allem in der Fläche aktuell massiv voran und werden diesen in den kommenden Monaten weiter beschleunigen. Allein in diesem Jahr wollen wir etwa 10.000 LTE-Aufrüstungen vornehmen, um die Netzversorgung und LTE-Abdeckung in Deutschland deutlich zu verbessern. Darüber hinaus wurde das zur Flächenversorgung gut einsetzbare 700 MHz Spektrum bisher gar nicht komplett zugeteilt, da die ehemaligen DVB-T Frequenzen in einigen Bundesländern noch bis Mitte 2019 geräumt werden müssen. Die Zuteilung dieses Spektrums wird den LTE-Ausbau ebenfalls beschleunigen. Hinsichtlich des Netzausbaus sind wir regelmäßig mit der BNetzA in Gesprächen, kommentieren diese aber nicht öffentlich.