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Hollywood denkt über Streaming-Preise in Relation zur Bildschirmgröße nach

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Hollywood denkt über Streaming-Preise in Relation zur Bildschirmgröße nach
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Für Filmliebhaber könnten die kommenden Jahre eine deutliche Veränderung der Preispolitik der großen Hollywood-Studios bereit halten. Denn statt wie bislang feste Preise für einen Titel zu verlangen, soll in zehn Jahren die Größe des Wiedergabegeräts eine Rolle spiele. Davon zumindest geht Dreamworks-Mitbegründer Jeffrey Katzenberg aus, der einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Produzenten in den USA ist.

Das Modell, das er im Rahmen der Milken Global Conference vorstellte, sieht mehrere Preisstufen vor. Während für das Streamen auf „movie-sized“-Bildschirmen 15 US-Dollar verlangt werden könnte, sind für Fernseher mit einer Diagonale von 75 Zoll 4 US-Dollar vogesehen; Smartphones sollen mit 1,99 US-Dollar bedacht werden. Das hinter den Überlegungen steckende Motiv ist das fehlende Wachstum der Filmbranche. Laut Katzenberg wird sich dies auch in den kommenden Jahren nicht signifikant ändern, weshalb ein Umdenken hinsichtlich der Monetarisierung nötig würde.

Vor allem das Streaming soll dabei eine größere Rolle als bislang einnehmen, was auch durch eine angedachte veränderte Zeitabfolge deutlich wird. Während ein Film derzeit in der Regel drei bis vier Monate im Kino gezeigt und erst danach der Zweitverwertung in Form von DVD, Blu-ray und Streaming zur Verfügung gestellt wird, soll die uneingeschränkte Erstverwertung auf 17 Tage verkürzt werden.

Katzenberg begründet dies mit bisherigen Erfahrungen, laut denen 98 Prozent aller Filme nach den ersten drei Wochenende bereits 95 Prozent ihrer Gesamteinnahmen eingespielt hätten. Ab dem 18. Tag könnte deshalb problemlos mit dem Streaming auf Basis seines neuen Preismodells begonnen werden, was eine „Neuerfindung des Filmgeschäfts“ wäre.

Während das Medienunternehmen Liberty Media, zu dem unter anderem der Pay-TV-Sender starz gehört, die Überlegungen begrüsste, wurden gleichzeitig jedoch auch Zweifel in Hinblick auf die technischen Umsetzbarkeit geäußert. Offen ist, wie groß die finanziellen Vorteile des neuen Modells wären.

So starr, wie Katzenberg die Verwertungskette darstellt, ist sie allerdings nicht. Schon im vergangenen Jahr erschien die Streaming-Version eines Blockbusters, „Star Trek Into Darkness“, früher als üblich, mit „Veronica Mars“ war die digitale Leihfassung vor wenigen Wochen zumindest in den USA zeitgleich mit der Kinofassung verfügbar.

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