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Mittlerweile treffen die schlechten Nachrichten rund um Nintendos Wii U im Monatstakt ein. Nachdem zunächst Electronic Arts erklärt hatte, dass man wichtige Engines nicht für die Konsole portieren und Ubisoft nur wenige Wochen später mitteilte, dass es vorerst keine Exklusivtitel mehr geben wird, wird nun klar, wie es um die Wirtschaftlichkeit aussieht.
Denn gegenüber Gamesindustry erklärte Ubisoft-Chef Yves Guillemot, dass selbst ein Aushänge schild wie „ZombiU“ nicht einmal annähernd profitabel gewesen sei. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, keinen Nachfolger zu entwickeln. Überraschend daran ist, dass „ZombiU“ in Tests durchgängig gute Wertungen erhalten hat und auch die Meinungen der Spieler in diversen Foren positiv ausfallen. Glaubt man Guillemot und auch EAs Peter Moore, ist die Zahl der Konsolenbesitzer schlicht zu gering, als dass Spiele mit höherem Budget über die Verkäufe refinanziert werden könnten.
Moore zufolge sei man mit vier Titeln an den Start gegangen, es sei aber eine „Enttäuschung“ gewesen. Deshalb müsste man als Unternehmen die zur Verfügung stehenden Ressourcen vernünftig verteilen, so der Manager über die bereits im Mai kommunizierte Entscheidung. In seinen Augen sei aber nicht nur die Zahl der verkauften Wii Us ein Problem, sondern das Online-System. Hier gebe es so wenige Nutzer, dass man sich die Konsole derzeit „wie eine Offline-Erfahrung“ anfühle. Sowohl bei EA als auch bei Ubisoft wolle man aber das Weihnachtsgeschäft abwarten, bevor man weitere Entscheidungen trifft.
Glaubt man jedoch verschiedenen Branchenkennern, dürfte eine Trendwende eher unwahrscheinlich sein. Denn einige vielversprechende angekündigte Titel werden voraussichtlich erst nach Weihnachten in den Handel kommen, so dass diese als Anreiz zum Kauf einer Wii U fehlen werden. Gleichzeitig hatte Nintendo aber schon vor einigen Wochen Preissenkungen kategorisch ausgeschlossen, auch auf diesem Wege wird die Attraktivität der Plattform dementsprechend nicht gesteigert. Immerhin hat man in Japan einen der größten Fehler klar erkannt und eingestanden. Es habe zum Start schlicht eine Software gefehlt, die jeder haben wollte, etwas wie „Wii Sports“ für die Wii, so Nintendo-Präsident Satoru Iwata.