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Andrew House, der Kopf von Sony Interactive Entertainment, hat sich in einem frischen Interview mit den britischen Kollegen von The Guardian zu Sonys Herangehensweise an die PlayStation 4 Pro geäußert. So war ein großer Teil der PlayStation-Community sehr überrascht, dass die PS4 Pro im Gegensatz zur Xbox One S kein Laufwerk für die neuen Ultra-HD Blu-ray bietet. House hat dafür eine Begründung parat: Die Mehrkosten in Entwicklung und Herstellung hätten sich für Sony aktuell nicht gelohnt, da es am Markt noch nicht ausreichend Kundeninteresse an dem Format gebe. Freilich verwundern diese Aussagen dennoch: Die PlayStation 2 war einer der ersten DVD-Player, während die PS3 sich zum Launch schnell zum verbreitetsten Blu-ray-Player überhaupt mauserte. So lag die Erwartung nahe, dass Sony mit der PS4 Pro und Ultra-HD Blu-rays diesen Weg konsequent fortsetzen würde. Das geschah jedoch nicht.
„Wir haben das Gefühl, dass physische Datenträger für Spiele immer noch sehr wichtig sind. Allerdings beobachten wir im Bereich Videos einen klaren Trend hin zum Streaming“, erklärt House Sonys Entscheidung gegen ein Laufwerk für UHD-Blu-rays. Den Fokus der PS4 Pro habe man bewusst weiter ganz klar auf das Gaming gelegt. Im Hinblick auf die Xbox One S, welche ja ein Laufwerk für Ultra-HD Blu-rays bietet, winkte der Sony-Interactive-Kopf nur ab. House verwies im Interview darauf, dass die PS4 klar am Markt dominiere. Man sehe aktuell ohnehin gar nicht unbedingt die Xbox One als direkte Konkurrenz, sondern vielmehr Gaming-PCs. Der Lebenszyklus der aktuellen Konsolengeneration sei nach mittlerweile fast drei Jahren etwa in der Mitte angekommen. Hier habe man nun einen kritischen Punkt erreicht, an dem Gaming-PCs technisch sichtbar überlegen gegenüber den Konsolen seien. Sony habe festgestellt, dass dies ein typischer Punkt sei, an dem deswegen viele Konsolenspieler zu Gaming-PCs wechseln würden, da sie höhere Ansprüche an die Grafik entwickelten. Genau darauf reagiere man mit der PS4 Pro. In erster Linie solle die PS4 Pro somit dazu gedacht sein Spieler zu halten, die weiterhin in der PlayStation-Community bleiben wollen, aber eben auch den Wunsch nach besserer Technik verspüren.
Voraussagen zu den möglichen Verkaufszahlen der PS4 Pro wollte Sonys Andrew House jedoch noch nicht wagen. Man rechne damit 2016 insgesamt ca. 20. Mio PS4 abzusetzen und in diese Summe seien auch die PS4 Pro eingerechnet. Mit welchen prozentualen Anteilen Sony kalkuliert, hielt House geheim. Fest steht, dass die PS4 Pro ab dem 10. November erhältlich ist und 399 Euro kosten wird. Bereits am 15. September erscheint zudem eine schlankere Neuauflage der gewohnten PS4, die 299 Euro kostet.