Auch für uns etwas überraschend hatten wir schon Mitte Mai die Gelegenheit, ein ROG Ally in Händen zu halten - und haben dazu auch ein erstes Hands-On mit einigen Benchmarks gemacht. In der Zwischenzeit aber ist viel passiert. Mit einer Reise auf die Computex in Taiwan konnten wir den Handheld "on the road" testen und auch bei der Software ist noch viel passiert, was die Einschätzung der Leistung und Akkulaufzeit anders ausfallen lässt, als dies noch vor einigen Wochen der Fall war. Zudem wollen wir einen kleinen Vergleich zum Platzhirsch, dem Steam Deck von Valve wagen.
Das ROG-Ally-Handheld wird in wenigen Tagen verfügbar sein. Ab dem 13. Juni sollten die ersten Modelle ausgeliefert werden, inzwischen spricht Mediamarkt von einer Lieferung zum 16. oder 17. Juni. 799,99 Euro kostet die Variante mit dem Ryzen Z1 Extreme. Später soll noch eine weitere mit dem Ryzen Z1 folgen, der zwei Kerne weniger, vor allem aber eine deutlich abgespeckte integrierte Grafikeinheit besitzt. 699 Euro soll die günstigere Version kosten. Inwiefern sie sich lohnt, wird man später sehen müssen. Anhand der technischen Daten aber dürfte die Grafikleistung start eingeschränkt sein, was die Konsole dann für Spiele deutlich weniger attraktiv macht.
Es gibt also zwei Modelle: Den Ryzen Z1 und den Ryzen Z1 Extreme. Beide Prozessoren unterscheiden sich hinsichtlich der Anzahl der CPU-Kerne sowie der Ausbaustufe der integrierten Grafikeinheit. Während der Ryzen Z1 Extreme acht Zen-4-Kerne und 12 Compute Units auf Basis der RDNA-3-Architektur anzubieten hat, sind es beim Ryzen Z1 nur noch sechs Kerne und vor allem nur noch vier Compute Units.
Modell | Kerne / Threads | Grafikeinheit | Cache | cTDP |
Ryzen Z1 Extreme | 8 / 16 | 12 CUs (RDNA 3) | 24 MB | 15 bis 30 W |
Ryzen Z1 | 6 / 12 | 4 CUs (RDNA 3) | 22 MB | 15 bis 30 W |
Neben der geringeren Anzahl an Kernen und dem kleineren Ausbau der Grafikeinheit besitzt der Ryzen Z1 auch etwas weniger Cache. Die TDP kann zwischen 15 und 30 W eingestellt werden. Über die Software erlaubt es ASUS den Prozessor mit 9, 15 und 30 W zu betreiben, was natürlich Auswirkungen auf die Leistung und Akkulaufzeit hat. Als Speicher kann entweder LPDDR5 oder LPDDR5X zum Einsatz kommen. ASUS setzt auf LPDDR5-3200 und nutzt somit nicht das Potenzial des schnellen Speicherinterface, was sich auf die Grafikleistung auswirken wird. Zudem unterstützt der Prozessor USB4, sodass auch schnelle externe Speicher und Displays angesteuert werden können. ASUS nutzt hier USB 3.2 Gen2 mit Unterstützung für DisplayPort 1.4.
Alle Benchmarks einmal neu bitte
Im ersten Hands-On haben wir bereits einige Benchmarks präsentiert, diese sind aber alle obsolet. Auch viele Tests im Internet spiegeln inzwischen nicht mehr das wieder, was Stand der Software und Leistungsfähigkeit des ROG Ally ist. Kurz vor unserer Abreise nach Asien gab es ein Firmware-Update, kurz vor der Heimreise ebenfalls und immer wieder konnten wir kleinere Änderungen (meist Verbesserungen) in der Leistung feststellen. Nach unserer Rückkehr haben wir also alle Benchmarks erneut durchgeführt – sowohl auf dem ROG Ally wie auch dem Steam Deck. Damit wir hier die 720p-Auflösung mit dem ROG Ally vergleichen können, haben wir die Benchmarks jeweils in der nativen Auflösung der beiden Konsolen durchgeführt. Für das Steam Deck also in 800p (native Auflösung) sowie zur Vergleichbarkeit in 720p. Beim ROG Ally entsprechend in 1080p (native Auflösung) und 720p (wieder zur Vergleichbarkeit).
ASUS ROG Ally | Valve Steam Deck | |
Chip-Design | Phoenix | Van Gogh |
CPU | 8x Zen 4 3,3 GHz Basistakt | 4x Zen 2 3,5 GHz Basistakt |
GPU | RDNA-3-Architektur 12 CUs | RDNA-2-Architektur 8 CUs |
Arbeitsspeicher | 16 GB LPDDR5 | 16 GB LPDDR5-5500 |
Display | 7 Zoll 1.920 x 1.080 Pixel 120 Hz | 7 Zoll 1.280 x 800 Pixel 60 Hz |
Speicherkapazität | 512 GB SSD (PCIe 4) 256 GB SSD (PCIe 4) | 64 GB eMMC 256 GB SSD 512 GB SSD |
Abmessungen | 280 x 113 x 39 mm | 298 x 117 x 49 mm |
Gewicht | 608 g | 669 g |
Betriebssystem | Windows 11 | Windows 11 Steam OS 3.0 |
Preis | 799 Euro (Ryzen Z1 Extreme) 699 Euro (Ryzen Z1) | 419 Euro (128 GB) 549 Euro (256 GB) 679 Euro (512 GB) |
Bevor wir nun zu den Benchmarks kommen, noch ein paar Worte zur Hardware, die wir hier vergleichen. Valves Steam Deck setzt auf den Van-Gogh-Chip mit vier Zen-2-Kernen und acht Compute Units auf Basis der RDNA-2-Architektur. Der ROG Ally auf den aktuelleren Phoenix-Chip mit acht Zen-4-Kernen und zwölf Compute Units, allerdings auch hier auf der neueren RDNA-3-Architektur. Auf dem Papier also doppelt so viele CPU-Kerne mit neuerer Architektur und vor allem +50 % an CUs, die dank RDNA-3-Architektur auch +50 % mehr Effizienz vorzuweisen haben sollen.
In den ersten Benchmarks müssen wir noch ohne einen direkten Vergleich zum Steam Deck auskommen, können aber mit den integrierten Grafiklösungen vergleichen, wie wir sie bei den Notebook- und Desktop-Prozessoren vorfinden. Zudem können wir die acht Zen-4-Kerne bei 30, 15 und 9 W gegen die anderen Ableger vergleichen.
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Der Cinebench-R23-Benchmarks ist schon durchaus beeindruckend. Die acht Kerne des Ryzen Z1 Extreme kommen mit 30 W auf etwa das Niveau eines Core i5-13400, ein Ryzen 5 7600 für den Desktop ist unwesentlich schneller. Natürlich sind die aktuellen Desktop-Modelle meist schneller. Man muss sich hier eben vor Augen führen, dass der Ryzen Z1 Extreme mit 30 W betrieben wird, während sich die anderen CPUs mehr als das Doppelte genehmigen. Das was AMD hier aus dem Phoenix-Chip an CPU-Leistung holen kann, wird sich entsprechend auch in den Notebooks mit diesen Chips zeigen, die dann als Ryzen-7040-Serie auf den Markt kommen sollen.
Das was für einen Spiele-Handheld aber entscheidend ist, ist die Grafikleistung. Hier ein guter Vergleich ist der Ryzen 9 6900HS, der ebenfalls 12 CUs, allerdings mit RDNA-2-Architektur aufzubieten hat. Zudem kann sich dieser 35 W genehmigen, während der Z1 Extreme mit 30 W zurechtkommen muss.
Die synthetischen Benchmarks zeigen also bereits das Potenzial, allerdings legen sie auch die Leistungsstufen offen, die ASUS in Form von 30, 15 und 9 W anbietet. Welche Spiele noch wie gut bei 15 W laufen, wird ebenso spannend zu sehen sein, wie die nun folgenden Vergleichen gegen das Steam Deck, welches wir ebenfalls im 15-W- und 10-W-Profil getestet haben. Aber Valve scheint die Leistungsaufnahme hier anders auszulesen – dies ist ein weiterer Punkt, den wir ansprechen wollen.
In nativer Auflösung hat das Steam Deck die Nase vorne. Die gewählte Auflösung scheint gut zur Hardware zu passen und macht einmal mehr deutlich, dass ein gute Abstimmung wichtig ist. In der Rohleistung ist der ROG Ally dem Steam Deck in 720p überlegen, aber sobald in nativer Auflösung gerechnet wird, müssen eben zwei Millionen Pixel befeuert werden, während es beim Steam Deck nur eine Million Pixel sind. Doppelt so schnell ist die Grafikeinheit des ROG Ally aber nicht und so rechnet das Steam Deck in nativer Auflösung flüssigere FPS.
An dieser Stelle muss sich auch vor Augen führen, dass die Spiele auf dem ROG Ally einfach nativ in DirectX unter Windows laufen, während sie beim Steam Deck in einer Kompatibilitätsschicht namens Proton unter Linux ausgeführt werden. Üblicherweise sorgt eine solche Umwandlung immer für starke Leistungseinbußen. In der Version Proton 8.0 hat Valve die Kompatibilitätsschicht aber nochmal verbessert, sodass die meisten Spiele nicht nur problemlos, sondern auch schnell ausgeführt werden. Damit hat Valve auch der gesamten Linux-Spielergemeinde einen Gefallen getan bzw. ein Grundlage geschaffen, dass Spiele unter Linux deutlich besser laufen, als dies noch vor zwei Jahren der Fall war.
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Leistungsaufnahme, Akkulaufzeit und Lautstärke
In den Benchmarks haben wir für den ROG Ally sowie das Steam Deck verschiedene TDP-Profile ausgewählt. Allerdings sind diese beim Steam Deck falsch beschrieben, denn die in der Benutzeroberfläche eingestellten 15 W entsprechen nicht einer letztendlichen Leistungsaufnahme von nur 15 W. Dies zeigen die ausgelesenen Daten der Overlays der Hersteller selbst an. Auch beim ROG Ally ist dies der Fall.
Am ehesten übereinstimmend ist die Beschränkung des Steam Deck auf 10 W, denn dann wird die komplette Leistungsaufnahme mit 10,2 W aufgelesen. Ein auf 9 W eingeschränktes ROG Ally kommt allerdings auf 16,8 W und ein Steam Deck bei 15 W wird mit 23,9 W ausgelesen. Die Profile sind also ein Anhaltspunkt, entsprechen aber nicht wirklich dem Verbrauch des Handhelds.
Mit dem Verbrauch steigen natürlich auch die Temperaturen. Unter Volllast kommen sowohl der ROG Ally wie auch das Steam Deck auf etwa 90 °C ausgelesener CPU-Temperatur. Fast schon unangenehm warm wird dabei auch der Abluft der Kühlung und auch der gesamte Handheld erwärmt sich deutlich spürbar. Reduziert der Nutzer die Leistungsaufnahme auf 15 W (ROG Ally) und 10 W (Steam Deck), wird der gesamte Handheld auch nicht mehr so warm und liegt ausgelesen bei 75 bis 80 °C.
Wie sieht die Akklaufzeit in Abhängigkeit des Profils aus – dies haben wir uns natürlich ebenfalls angeschaut. Im Gaming-Profil bei 30 W hält der ROG Ally noch nicht einmal eine Stunde durch. Mit 15 W im Leistungs-Profil sind wir hier immerhin auf 1,5 Stunden gekommen. In etwa an dieser Stelle steigt auch das Steam Deck mit dem Standard-Leistungsprofil von 15 W ein. Reduziert man das Profil hier auf 10 W, können die Spiele mehr als zwei Stunden gespielt werden, ohne dass eine Steckdose gesucht werden muss. Noch etwas länger hält der ROG Ally dann durch.
Aber bei 15, 10 oder 9 W ist das Ausführen aktueller AAA-Titel dann auch mit reduzierten Grafikeinstellungen nicht mehr möglich. Mit diesen Profilen werden sicherlich die Emulatoren-Spieler angesprochen, die ältere Spiele auf dem mobilen Handheld ausführen wollen. Auch ältere Spiele lassen sich natürlich deutlich effektiver und sparsamer mit diesen Profilen ausführen.
Wird der Handheld unterwegs zum Videostreaming verwendet, so kann man dies mit dem ROG Ally etwa fünf Stunden lang tun, das Steam Deck hält fast sieben Stunden durch. Alle Messungen wurden bei halber Bildschirmhelligkeit durchgeführt.
An dieser Stelle zu erwähnen ist auch, dass sich der ROG Ally für das Videostreaming zum Beispiel im Flugzeug deutlich besser eignet, da hier einfach die Apps wie Netflix und Amazon Prime Video aus dem Microsoft Store geladen werden können, was dann auch das Herunterladen der Filme und Serien mit einschließt. Auf dem Steam Deck ist dies in dieser Form nicht möglich.
Ist der Akku leer, muss er auch wieder geladen werden. Dies nimmt folgende Zeit in Anspruch:
Gemessen haben wie die Ladezeiten mit den mitgelieferten Netzteilen. Valve legt dem Steam Deck ein Netzteil mit 45 W Ausgangsleistung bei. Beim ROG Ally sind es 65 W. Aber offenbar erlaubt Valve dem Steam Deck auch mit einem stärkeren Netzteil keine schnellere Ladung, denn auch wenn wir den Valve-Handheld mit dem stärkeren Netzteil geladen haben, ging der Vorgang nicht schneller von Statten.
In 40 Minuten war der ROG Ally von 0 auf 70 % geladen, nach 70 Minuten vollständig. Beim Steam Deck dauert es 84 Minuten, bis von 0 auf 70 % geladen wurde. Eine vollständige Ladung nimmt 138 Minuten in Anspruch.
Im Flugzeug reichte die am Platz befindliche USB-C-Buchse nicht aus um das Steam Deck oder den ROG Ally zu laden. Dies ist aber auch abhängig von der Ausstattung bzw. der technischen Spezifikation der Stromversorgung am Sitzplatz der Fluglinie. Wird hier eine Steckdose angeboten (Premium Economy oder Business) können die Handhelds dauerhaft betrieben und geladen werden.
Um sich einen Eindruck von der Lautstärke zu verschaffen, haben wir die Handhelds in den verschiedenen Profilen betrieben auf Video gebannt:
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Netzwerk-Anbindung
Große Spiele-Downloads werden nicht immer zwangsläufig durch eine zu langsame Internet-Verbindung limitiert, sondern auch das WLAN kann hier zum beschränkenden Faktor werden. Zudem ermöglichst der Steam-Client auf dem heimischen Gaming-PC, dass sich die Handheld-Ableger von diesem bedienen und die Daten nicht über das Internet heruntergeladen werden müssen.
Wir haben uns daher auch einmal angeschaut, wie schnell die WLAN-Anbindung des ROG Ally und des Steam Deck ist. Valve gibt für seine Konsole ein 802.11 a/b/g/n/ac WLAN im 2,4- und 5-GHz-Netz an. Der ROG Ally bietet die Unterstützung für Wi-Fi 6E (802.11ax). Beide mobilen Konsolen besitzen eine 2x2-Antennenkonfiguration.
Das Steam Deck kommt in unserem kurzen Test auf eine maximale Übertragungsrate von 21,2 MB/s, während der ROG Ally auf 44,2 MB/s kommt. Die beiden Konsolen unterscheiden sich hier also durchaus merklich voneinander und letztendlich sprechen wir davon, dass die Daten auf dem Geräte von ASUS doppelt so schnell landen und der Download daher im besten Fall nur halb so lange dauert.
Beide Konsolen lassen sich aber über einen Adapter oder ein Dock auch per USB-C direkt ans Ethernet anschließen.
Dann kommen beiden Konsolen auch an die 1.000 MBit/s bzw. mehr als 100 MB/s heran. Hier ist beispielhaft das Steam Deck an einem Ethernet-Adapter gezeigt.
Die Software macht den Unterschied
Die Benchmarks zeigen einerseits, dass der Ryzen Z1 Extreme bzw. die Phoenix-Prozessoren ein riesiges Leistungspotential haben. Auf der anderen Seite aber zeigen sie auch, dass Valve eine gute Abstimmung zwischen Auflösung und dem Custom-Chip gelungen ist – in vielerlei Hinsicht. Beim ROG Ally hat man als Nutzer das Gefühl, dass die Software die enorme Leistung der Hardware nicht auf die Straße bringen kann. Mit den Firmware/BIOS-Updates wurde dies besser, aber auf dem Papier müsste der ASUS-Handheld deutlich schneller sein als das Steam Deck.
Aber auch in der Benutzung und den Oberflächen sind die Unterschiede natürlich deutlich. Das Steam Deck ist ausschließlich dazu ausgeleg,t seinem Nutzer in SteamOS Spiele anzubieten. Die Benutzerführung ist intuitiv und so ist das erste Spiel schnell gestartet und handelt es sich dabei um einen angepassten Titel, stimmen auch die Steuerungselemente und es kann sofort losgehen.
Auf dem ROG Ally sieht dies anders aus. Zwar hat sich die Software auch hier in den vergangenen Wochen deutlich verbessert, aber noch immer kann es dazu kommen, dass Armor Crate entweder komplett abstürzt oder trotz Drückens auf die entsprechende Taste nicht auftaucht bzw. deutlich verzögert endlich die Aktion ausführt, die vom Nutzer erwartet wird. Immerhin funktioniert meist die Schnellauswahl der Profile und der Display-Helligkeit, aber schon das Leistungs-Overlay kann nach einiger Zeit verschwinden und dann hilft nur noch ein Neustart der Software bzw. des gesamten Handhelds. Solche groben Fehler sind beim Steam Deck nicht mehr vorhanden, allerdings ist das Betriebssystem bzw. die Software nun auch schon ein Jahr am Markt und kann daher als ausgereift gelten.
Mehr Flexibilität beim ROG Ally – es funktioniert einfach beim Steam Deck
Das ROG Ally ist ein Windows-Handheld und das bietet dem Nutzer auch eine gewisse Freiheit. Es kann wie ein jedes andere Windows-System genutzt werden. Beliebige Software kann installiert werden und dies gilt natürlich auch für die Game-Launcher. Neben Steam können eben auch Battle.net, GOG oder eine der anderen Plattformen verwendet werden. Zwar ist dies auch beim Steam Deck möglich, aber die Anzahl derer die sich hier ein Windows oder ein Arch Linux manuell installieren, dürfte sich in Grenzen halten. Die notwendigen Ressourcen dazu stellt Valve jedenfalls bereit.
Das Steam Deck lässt sich also ebenso zurechtbiegen, wie dies beim ROG Ally der Fall ist. Mit Dock wäre es sogar denkbar beide Konsolen als gelegentliches Office-System einzusetzen. Die notwendige Leistung bieten beide Systeme.
Spieler greifen zum Steam Deck
Wer seinen Steam-Katalog über die vergangenen Jahre ausgebaut hat, findet mit dem Steam Deck die wohl eingängigste Möglichkeit, diesen in weiten Teilen noch einmal durchzuspielen. Wir haben uns selbst dabei erwischt, ein paar ältere Titel einfach noch einmal durchspielen zu wollen – einfach weil es die Gelegenheit so geboten hat. Das Steam Deck ist nicht nur günstiger, sondern zeigt auch in der Leistung, dass Valve hier ein ausgewogenes System aus Hard- und Software geschaffen hat. Der Einstiegspreis ist mit 419 Euro für die eMMC-Variante mit 128 GB noch recht günstig und wer möchte kann eine SSD nachrüsten.
Einschalten, herunterladen, loslegen – so könnte man die Erfahrung mit dem Steam Deck wohl am besten zusammenfassen.
Der ROG Ally hat ein paar Einstiegshürden, die zunächst genommen werden müssen. Im Grunde richtet man sich einen Gaming-PC ein. Die Software wechselt dann zwischen einem Gamepad- und einem Desktop-Modus, was aber auch nicht immer auf Anhieb funktionieren möchte. Immerhin wird bei den meisten Spielen automatisch das richtige Controller-Layout angelegt, so dass hier manuelle Nachbesserungen nicht notwendig sind.
Wir haben es bereits gesagt und wiederholen uns hier gerne: Der ROG Ally hat viel Hardware-Potential und das spürt man auch. Aber auch wegen der höheren Auflösung des Displays ist es nicht ganz so einfach, auf flüssige FPS zu kommen. Die Unterstützung von FSR im Qualität-Preset sollte man immer dort aktivieren, wo dies auch möglich ist. Das Display ist dem des Steam Deck weit überlegen – nicht nur in der Auflösung, sondern auch in Sachen Helligkeit und Farbdarstellung.
799 Euro sind natürlich ein stolzer Preis. Mit einer 512 GB fassenden SSD muss man hier aber auch das entsprechend ausgestattete Steam Deck heranziehen und dieses kostet mit 679 Euro nur noch 120 Euro weniger. Dafür bekommt man die bessere Hardware, das bessere Display und eben ein komplettes Windows-System mit all seinen Freiheiten. Auf der anderen Seite konzentriert sich Valve auf das Gaming und tut auch gut daran, wie man im Alltag schnell merkt.
- hohe Hardware-Leistung
- schnelle Akkuaufladung
- leise im Leistungs- und Leise-Profil
- Windows bietet alle erdenkliche Flexibilität
- gutes Display
- Armor Crate Benutzeroberfläche fehlerhaft und träge
- kann die Leistung nicht immer in Spielen abbilden
- geringe Akkulaufzeit im Leistungs-Profil
- lauter Lüfter im Turbo-Profil