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Mit dem Projekt Tango präsentierte Google Anfang des Jahres eine Technologie, bei der ein Smartphone über Kameras und Tiefensensoren seine Umgebung scannt, um damit z.B. entsprechende Karten zu erstellen. Google verwendet dazu aktuell ein 5-Zoll-Smartphone, das pro Sekunde 250.000 Sensordaten verarbeitet, um eine 3D-Karte seiner Umgebung zu erstellen. Diese Verarbeitung stellt spezielle Anforderungen an die verarbeitende Hardware, so dass dies nicht auf dem SoC des Smartphones erfolgen kann, sondern auf einem Myriad 1 getauften Chip aus dem Hause Movidius. Auf der GTC 2014 präsentierte Google sein Projekt Tango mit weiteren Anwendungsbeispielen, die sich alle aber noch in einem recht frühen Entwicklungsstadium befanden. Ein Wink mit dem Zaunpfahl war hier sicherlich die Erwähnung des Tegra K1 von NVIDIA, der in der Lage sein soll, solche Berechnungen auf dem SoC auszuführen, ohne dass ein spezieller Chip vorhanden ist.
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Nun meldet das Wall Street Journal, dass Google etwa 4.000 Prototypen des Projekts Tango in Tablet-Form an Entwickler verteilen möchte. Im Vergleich zu den vorhigen 200 Geräten sind 4.000 Tablets als eine weitgehende Ausweitung der Entwicklung anzusehen, so dass es Google schon recht bald damit ernst sein könnte, ein finales Projekt vorzustellen. Zunächst einmal aber müssen die Entwickler auch Gebrauch von Hard- und Software machen. Bisher haben wir nur Technik-Demos und kleinere Spiele gesehen.
Technisches Hintergrundwissen zum Projekt Tango
Die Erhebung der Daten erfolgt im bisherigen Smartphone-Prototypen und vermutlich auch im Tablet über zwei Weitwinkel-Kameras (Fisheye), eine höher aufgelöste 4-Megapixel-Kamera mit RGB- und IR-Sensor sowie einem Tiefensensor, der in geringer Auflösung Gegenstände im Abstand von bis zu vier Metern erkennt. Wie diese Daten dann letztendlich aufgearbeitet und dargestellt werden können, zeigte Google auf der GTC 2014. Zu sehen gab es unter anderem Scans von kompletten Gebäuden oder Treppenaufgängen, um die Genauigkeit der Daten zu demonstrieren. Diese bewegte sich innerhalb einer Fehlertoleranz von einem Prozent bei einer Wegstrecke von 380 Metern über fünf Stockwerke. Werden zusätzlich zu den 3D-Daten auch noch Fotos der Oberflächen über die Szene gelegt, kann eine fotorealistische Abbildung der Umgebung erstellt werden.
Erste konkrete Anwendung des Projekt Tango soll ein Flug in den Weltraum werden, bei dem die Erfassung der Umgebung im Vordergrund steht, damit Roboter autonom an der ISS Aufgaben, wie zum Beispiel Reparaturen, vornehmen können. In einem ersten Schritt werden diese Systeme zunächst einmal den Astronauten nur als Hilfe zur Verfügung gestellt. Die Roboterplattformen, sogenannte SPHERES, setzen in den Tests die bereits vorgestellten Referenzsmartphones ein.
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