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Fehlende Innovationen lassen Tablet-Markt einbrechen

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Fehlende Innovationen lassen Tablet-Markt einbrechen
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Spätestens vor einer Woche war klar: Die Zeiten des unbegrenzten Wachstums auf dem Tablet-Markt sind vorbei. Denn Apple hatte seine Zahlen für die Monate April, Mai und Juni vorgelegt und damit überraschend schwache iPad-Verkäufe eingestanden. Doch inzwischen ist klar, dass die Kalifornier kein Einzelfall sind, erst vor wenigen Stunden musste mit Samsung das nächste Schwergewicht eingestehen, dass die kleinen mobilen Geräte sich nicht mehr so gut wie noch vor wenigen Monaten verkaufen.

Überraschend deutlich wurde dies nun von der US-amerikanischen Elektrokette Best Buy kommentiert. Im Interview mit Re/code erklärte CEO Hubert Joly, dass der Markt regelrecht abstürzt sei - eine Überraschung sei dies aber nicht. Denn seiner Meinung nach habe es noch einen Technikbereich gegeben, der so schnell und so umfangreich zugelegt habe wie Tablets, es sei ein „unglaubliches Phänomen“. Deshalb habe man nun nach vergleichbar kurzer Zeit einen gesättigten Markt erreicht, in dem es nur noch darum geht, Geräte auszutauschen, die Verbreitung sei einfach „erstaunlich“.

Es gebe jedoch - schließt man Defekte aus - keinen Grund, zu einem anderen Modell zu wechseln. Denn im vergangenen Jahr, so Joly, sei der Fortschritt deutlich geringer als in den zwei Jahren zuvor gewesen. Es würden somit Anreize fehlen. Im Gegenzug würde das Notebook gerade eine Art kleine Wiederauferstehung erleben. Denn hier hätte es einen solchen Fortschritt gegeben, vor allem in Form der 2-in-1-Modelle, die Notebook und Tablet verschmelzen. Klare Grenzen, wie man sie noch vor einigen Jahren ziehen konnte, gebe es seiner Meinung nach jedoch nicht mehr: „Wenn man das Surface nimmt, ist es ein Tablet oder ein Notebook? Ich glaube, es ist beides.

Hoher Verbreitungsgrad und fehlende Innovationen: Dem Tablet-Markt droht ein Absturz

Aber auch hier sei nicht alles positiv. „Teil des Problems ist, zumindest für den Windows-Markt, die zuletzt enorm Deflation. Man findet mittlerweile Notebooks für 300 US-Dollar, die ursprünglich 1.000 US-Dollar gekostet haben.“ Gleichzeitig gebe es im High-End-Bereich keine Weiterentwicklung, das „Revival“ ist hier bislang ausgeblieben. Dabei handele es sich nicht um ein spezifisches Problem, dass nur bei Best Buy auftrete. Als Beleg dient Joly Apple. Dort habe man es verstanden, den Mac weiterzuentwickeln und Interessant zu halten - auch, weil man eine großes Ökosystem geschaffen habe. Entsprechend gut hätten sich die Geräte zuletzt verkauft.

Der Absturz wird sich nach Ansicht des Branchenkenners aber nicht nur auf Tablets beschränken, die nächste Wachstumsdelle deute sich bereits an. Denn der Smartphone-Markt sei - zumindest in den USA - gerade dabei, seine Sättigung zu erreichen. Auch hier werde es in absehbarer Zeit nur noch darum gehen, Geräte auszutauschen, entsprechend werden die Absatz- und Verkaufszahlen sinken - Samsungs frische Bilanz für das zweite Quartal darf hier mit Sicherheit als klares Indiz gewertet werden.

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