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Vor gut einem Jahr sorgte die Nachricht, Microsoft müsste 900 Millionen US-Dollar allein auf Lagerbestände des Surface RT abschreiben, für Aufsehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass zumindest das Windows-RT-Tablet alles andere als ein Erfolg war. Im Frühjahr überraschte das Unternehmen dann mit der Meldung, die Surface-Sparte habe deutlich an Fahrt aufgenommen, die Verluste hätten dementsprechend minimiert werden können.
Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an die mittlerweile dritte Generation, die dieser Tage in Deutschland an den Start geht - in den USA ist sie bereits seit einigen Wochen verfügbar. Zumindest in dieser Zeit war es jedoch nur wenig erfolgreich, wenn die Berechnungen von Computerworld stimmen. Denn im Laufe des zweiten Quartals soll die Surface-Sparte rund 360 Millionen US-Dollar Verlust gemacht haben - Ausgaben in Höhe von 772 Millionen standen Einnahmen von nur 409 Millionen entgegen. Im laufenden Quartal dürfte das Ergebnis positiver ausfallen, auch, weil Microsoft die Verfügbarkeit verbessert haben soll.
Doch am Gesamtergebnis wird dies vermutlich kaum etwas ändern. Denn das Magazin berichtet weiterhin, dass die Tablet-Aktivitäten seit dem Start im Jahr 2012 zu einem Gesamtverlust in Höhe von etwa 1,7 Milliarden geführt hätten. Investiert habe Microsoft offiziellen Unterlagen zufolge in diesem Zeitraum 4,774 Milliarden US-Dollar, eingenommen habe man aber nur 3,045 Milliarden.
Während die Zahlen, da sie von Microsoft selbst stammen, belastbar sind, dürften einige relativierende Faktoren unberücksichtigt geblieben sein. Denn während die Aufwendungen für den Produktionsstart des Surface Pro 3 sowie die ersten dazugehörigen Marketingkampagnen komplett dem zweiten Quartal zugeschlagen worden sein dürften, werden die ersten größeren Umsätze aus dem Verkauf erst im laufenden und nicht erfassten dritten Quartal erzielt werden. Darüber hinaus sind auch die Entwicklungskosten des Surface Mini erfasst, sofern die Gerüchte rund um den kleinen Ableger, der kurzerhand gestrichen wurde, stimmen.
Fest stehen dürfte jedoch, dass die Zukunft der Surface-Reihe in Frage gestellt werden dürfte, wenn sich auch weiterhin kein finanzieller Erfolg einstellt. Denn spätestens seit der angekündigten Entlassung von bis zu 18.000 Mitarbeitern genießt Microsoft-Chef Satya Nadella den Ruf, die Kosten genau im Auge zu behalten.