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Das spanische Technologieunternehmen bq hat eine besondere Verbindung zu Ubuntu. Mit dem Aquaris E4.5 hat es 2015 das erste Ubuntu-Smartphone auf den Markt gebracht. Zum MWC 2016 folgt eine weitere Premiere - das Aquaris M10 Ubuntu Edition ist das erste Ubuntu-Tablet.
Wir haben uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen und das Tablet am bq-Stand ausprobiert. Das 470 g schwere 10,1-Zoll-Gerät zeigt sich in einem dezent gestalteten und 8,2 mm schlanken Kunststoffgehäuse. Mit Blick auf die Spezifikationen fällt vor allem das AHVA-Display positiv auf. Es löst mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf und kommt entsprechend auf eine gute Pixeldichte von 224 ppi. Dafür muss sich das Aquaris M10 Ubuntu Edition mit einem einfachen MediaTek-Quad-Core-Prozessor (vier ARM Cortex-A53-Kerne, 1,5 GHz) und 2 GB Arbeitsspeicher begnügen. Von den 16 GB Flash-Speicher waren beim Stand-Sample noch 7,6 GB frei. Als Kameras könnten eine rückseitige 8-MP-Kamera und eine 5-MP-Frontkamera genutzt werden. Den Konjunktiv nutzen wir, weil bei mehreren Stand-Samples die Kamera-App noch kein Bild anzeigen konnte.
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Generell scheint die Software-Abstimmung des Ubuntu-Tablets noch nicht abgeschlossen zu sein. So funktioniert die automatische Drehung nur eingeschränkt, zahlreiche Apps nutzen die verfügbare Displayoberfläche nicht richtig aus. Generell soll das Aquaris M10 Ubuntu Edition den Spagat zwischen einem Ubuntu-Smartphone mit reiner Touchbedienung und einem Ubuntu-PC schlagen. Wie bei einem Ubuntu-Smartphone sind es vor allem die Displayränder, die zur Bedienung genutzt werden. Der Wisch von links ruft die Liste mit den beliebten oder aktiven Apps auf, der Wisch von rechts zeigt aktive Apps/Fenster und der Wisch von unten ermöglicht Einstellungen an der aktuellen App. Im Tabletmodus werden die typischen Schaltflächen an Apps ausgeblendet. Wird das Tablet mit einer Bluetooth-Tastatur verbunden und in den Desktop-Modus gewechselt, tauchen diese Schaltflächen auf einmal auf und die Bedienung entspricht mit verschiebbaren Fenstern plötzlich mehr der eines PCs mit Ubuntu 15.04. Vor allem im PC-Modus macht sich aber die magere Performance der verbauten Hardware bemerkbar, denn ein Ruckeln/Stottern von Ubuntu ist nicht zu übersehen.
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Eigentlich ist der Wechsel zwischen einer Tablet- und einer Desktop-Darstellung eine gute Idee, die sont vor allem von Microsoft mit Continuum für Smartphones verfolgt wird. In Ubuntu wird dieser Wechsel eigentlich auch ganz überzeugend umgesetzt. Es sind aber vor allem die Performance- und Optimierungsprobleme, die das Aquaris M10 Ubuntu Edition aktuell in ein schlechtes Licht rücken. Ob bq ausschließlich mit Softwareoptimierungen ausreichend nachbessern kann, scheint doch zweifelhaft. Wahrscheinlich benötigt es doch leistungsstärkere Hardware für ein produktiv genutztes Ubuntu-Tablet. Preislich dürfte sich bq an der bereits länger erhältlichen Android-Version des Tablets orientieren und auch das Aquaris M10 Ubuntu Edition für etwa 240 Euro auf den Markt bringen.