Am vergangenen Freitag enthüllte Intel die neue High-End-Plattform "Haswell-E". Pünktlich zum Marktstart der neuen Generation konnten wir dem Intel Core i7-5960X kräftig auf den Zahn fühlen. Mit dabei sind allerdings nicht nur eine neue Prozessor-Architektur und ein aufgemöbelter Chipsatz, sondern erstmals für den Desktop-Bereich auch DDR4-Arbeitsspeicher. Wie bei jeder neuen RAM-Generation üblich, bleiben die Leistungssprünge beim Arbeitsspeicher allerdings noch aus. Obwohl DDR4 auf dem Papier die höheren Frequenzen besitzt, bewegt sich die Speicherbandbreite bei 2.133 MHz in etwa auf dem Niveau des Vorgängers, der noch mit 1.866 MHz schnellen Speicher zusammenarbeitet. Grund hierfür sind die deutlich entschärften Timings. Während wir DDR3 mit CL9 testen, konnten wir DDR4 lediglich mit CL15 durch unseren Benchmark-Parcours jagen. Was bleibt ist eine deutlich geringere Speicherspannung von nun 1,2 Volt und damit eine niedrigere Leistungsaufnahme.
In unseren Test stellten wir zudem fest, dass "Haswell-E" von hohen Speicherfrequenzen profitiert und weniger die Timings ausschlaggebend für eine hohe Leistung sind. Unsere Tests machten wir mit einem Quad-Channel-Kit von Corsair. In der Zwischenzeit ist in der Hardwareluxx-Redaktion das gleiche Kit noch einmal eingetroffen. In diesem News-Beitrag wollen wir überprüfen, wie sich die Speicherleistung des Intel Core i7-5960X bei Vollbestückung verhält.
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Für unsere Tests setzen wir auf zwei Quad-Channel-Kits von Corsair. Die Module entstammen allesamt der Vengeance-LPX-Reihe und sind für eine Geschwindigkeit von bis zu 2.800 MHz sowie Timings von CL16-18-18-36 ausgelegt - bei einer Spannung von 1,2 Volt. Sie sind in unserem Preisvergleich derzeit für knapp unter 330 Euro zu haben und stellen jeweils 16 GB Speicher zur Verfügung. Bei Vollbestückung sind das acht Riegel mit 32 GB Arbeitsspeicher.
Wir haben die Module in verschiedenen Geschwindigkeiten im Quad-Channel-Betrieb gegenübergestellt. Die vollen 2.800 MHz konnten wir jedoch nicht testen, da unser System damit nicht mehr bootete - egal ob mit höher Speicherspannung, einer höheren Volt-Zahl auf der CPU oder aber einer höhere Mainboard-Spannung. 2.666 MHz liefen jedoch stabil.
Schön zu sehen ist auch in diesen Tests, dass die Speicherbandbreite bei "Haswell-E" mit höheren Speichertaktraten deutlich zunimmt. Sind es bei einer Geschwindigkeit von 1.600 MHz noch 37,0 GB in der Sekunde, kommt unser Intel Core i7-5960X mit 2.666 MHz schnellen Modulen und gleichen Speichertimings schon auf 54,32 GB in der Sekunde. Noch schneller geht es bei Vollbestückung. Hier liegt die Leistung dann bei maximal 56,75 GB in der Sekunde und damit noch einmal fast zwei Gigabyte höher. Ein ähnliches Verhalten konnten wir auch bei der Vorgänger-Generation immer wieder feststellen. Dass zwei Module pro Kanal meist schneller als eines sind, liegt an der Architektur des Intel-Speichercontrollers.
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Etwas anders sieht es beim Komprimierungstest von 7-Zip aus. Zwar gibt es auch hier Konfigurationen, die mit acht Modulen schneller sind, doch die höchsten Ergebnisse werden mit vier Speichermodulen und einer Geschwindigkeit von 2.400 bzw. 2.666 MHz erzielt. Die Abstände sind allerdings nur sehr gering.
Unsere Tests zur Leistungsaufnahme bestätigen sich auch hier. Beim Wechsel von drei auf zwei und von zwei auf nur noch einigen einzigen Speicherriegel ist der Sprung jeweils am größten. Hier werden fast 20 Watt pro Riegel eingespart. Vermutlich schaltet die CPU bei der Bestückung von weniger als vier Speichermodulen Teile des Speichercontrollers ab, um Strom zu sparen. Sobald der zweite Riegel aktiv ist, schaltet sich vermutlich der zweite Controller hinzu, was den gewaltigen Anstieg der Leistungsaufnahme erklären würde. Mit mehr Speicherriegeln spart man pro weggelassenen Riegel etwa drei Watt am Gesamtsystem.
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