Neue Stromspartechniken hin, 22-nm-Technik her - wichtig ist, was am Ende auf dem Tacho steht. Wir haben unser Komplettsystem einmal im Windows-Idle-Betrieb und einmal mit Prime 95 unter Volllast getestet, um herauszufinden, wie sich der Stromverbrauch von "Haswell-E" im Verbrauch zur Vorgängergeneration und anderen Prozessormodellen verändert hat. Wir verwenden dabei die Testsysteme, die wir auch für die Benchmarks verwendet haben (siehe Beschreibung auf der Seite "Testsystem"). Gemessen wird hier das Komplettsystem, inklusive einer Radeon-HD-7970-Grafikkarte. Der Stromverbrauch wird an der Steckdose gemessen, enthalten sind also auch Wirkungsverluste des Netzteils, wobei wir mit dem Seasonic P-660 ein sehr sparsames Modell mit 80Plus-Platinum-Zertifikat eingesetzt haben.
Im normalen Windows-Betrieb siedelt sich die neue Plattform knapp unterhalb der Vorgänger-Generation an. Unser Testsystem zog in dieser Disziplin 60,9 Watt Watt aus der Steckdose, während sich ein Intel Core i7-4960X mit X79-Mainboard noch 61,6 Watt genehmigte. Beim Intel Xeon 2687W waren es hingegen 63,6 Watt. Der Server-Prozessor besitzt ebenfalls acht Rechenkerne, entspringt aber noch der "Sandy Bridge"-Architektur. Zu erwähnen ist hier, dass das ASUS X99 Deluxe sehr gut ausgestattet ist und sogar ein WLAN- und Bluetooth-Modul mit an Bord hat.
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Auch die Leistungsaufnahme unter Last kann sich sehen lassen. Hier scheinen sich die Stromsparmechanismen und Optimierungen der "Haswell"-Architektur sowie der vergleichsweise geringe Takt des Intel Core i7-5960X bemerkbar zu machen. Unser Testsystem zeigte sich mit einer Gesamtleistungsaufnahme von 207,4 Watt etwas sparsamer als mit X79-Mainboard und Intel Core i7-4960X. Die Vorgänger-Plattform genehmigte sich hier mit 240,1 Watt 37 Watt mehr. Der achtkernige Xeon übertrumpft das Ganze noch mit 268,1 Watt, der "Sandy Bridge-E"-Vorgänger sogar mit bis zu 274,4 Watt.
Unser ASUS X99 Deluxe ist eines der bestausgestatteten X99-Mainboards, die es zum Start der neuen "Haswell-E"-Prozessoren zu kaufen geben wird. Wireless-LAN, Dual-Gigabit-Ethernet und Bluetooth 4.0 gehören hier zur Grundausstattung. Wir haben im nächsten Schritt zunächst alle nicht benötigten USB- und SATA-Ports abgestellt, den Onboard-Sound deaktiviert und auf alle anderen für den Test nicht benötigten Komponenten verzichtet.
Sind alle nicht benötigten Komponenten des Mainboards abgestellt, so geht die Leistungsaufnahme unseres Testsystems um etwa neun Watt zurück. Das größte Sparpotential bekommt man dann, wenn man die Plattform mit nur einem einzigen DDR4-Modul betreibt. Dann spart man über 46 Watt. Erstaunlich! Vermutlich schaltet die CPU bei der Bestückung von weniger als vier Speichermodulen Teile des Speichercontrollers ab, um Strom zu sparen. Sobald der zweite Riegel aktiviert ist, schaltet sich wohl der zweite Controller hinzu, was den gewaltigen Anstieg der Leistungaufnahme erklären würde. Während acht Watt für ein DDR4-Modul da noch plausibel klingen, erscheinen die 30 Watt beim Wechsel von vier auf nur drei Module viel zu hoch - das wäre fast schon auf dem Niveau von Rambus-Speicher.
Ähnliche Ergebnisse konnten wir mit einem Gigabyte X99-UD7 WIFI samt einer Radeon HD 7850 feststellen, wenngleich die Differenz nicht ganz so groß war, aber in die gleiche Richtung abzielte. Mit vier DIMMs erreichte das System eine Leistungsaufnahme von bis zu 173,2 Watt. Mit drei bzw. zwei DIMMs senkte sich der Energiehunger auf 168,4 bzw. 156,6 Watt und mit nur noch einem Speicherriegel auf 134,6 Watt. Die Messung der Leistungsaufnahme am Gesamtsystem ist nicht die beste, vor allem aber genauste Methode. Dennoch gibt es einen ersten groben Ausblick.
Im nächsten Schritt haben wir überprüft, wie sich die Leistungsaufnahme im Hinblick auf die anliegende Vcore verändert. Bei Standardspannung von etwas weniger als 1,1 Volt genehmigt sich die CPU knapp über 210 Watt. Bei nur 0,95 Volt sind es knapp unter 175 Watt, bei satten 1,45 Volt fast 345 Watt. Insgesamt steigt die Leistungsaufnahme etwas stärker an als beim Intel Core i7-4770K.
Auf den nachfolgenden Seiten jagen wir unseren Intel Core i7-5960X durch unseren altbewährten Benchmark-Parcours.