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Das für den Massenmarkt gedachte Model 3 wird seine Käufer unter Umständen etwas teurer als gedacht kommen. Gegenüber Aktionären erklärte Tesla-Chef Elon Musk in der vergangenen Nacht, dass die Nutzung der eigenen Ladeinfrastruktur nicht im Preis des Fahrzeugs enthalten sein wird. Ein Widerspruch gegenüber früheren Aussagen ist das nicht.
Denn während der Vorstellung des Wagens, der in der Basisausstattung 35.000 US-Dollar kosten wird, hieß es, dass die Nutzung der Supercharger genannten Ladesäulen möglich sei. Damit bezog man sich aber lediglich auf die technische Kompatibilität. Soll das Model 3 an einem Supercharger geladen werden, muss ein separates Paket namens "Enable Supercharging" bestellt werden. Einen genauen Preis hierfür nannte Musk noch nicht. Er deutete jedoch an, dass der Aufschlag vergleichbar mit dem beim Model S sei. Besitzer der 40- und 60-kWh-Version müssen hierfür einmalig 2.500 US-Dollar zahlen.
Warum man sich für diesen Schritt entschieden hat, wurde nicht verraten. Es ist aber kein Geheimnis, dass Aufbau und Betrieb der Supercharger Tesla viel Geld kostet. Pro verkauften Model S soll das Unternehmen mit 5.000 US-Dollar für Aufbau, Wartung und Energie kalkulieren, was in den Versionen mit größerem Akku im Kaufpreis inbegriffen sei. Beim deutlich günstigeren Model 3 hätte eine derartige Kalkulation den angestrebten Grundpreis unmöglich gemacht.
Dass Musk sich überhaupt zu diesem Thema geäußert hat, lag an der Frage von Aktionären, wie man dem Ansturm an den Superchargern nach dem Verkaufsstart des neuen Modells begegnen will. Bis dahin will man weltweit aber zwar etwa 7.200 Ladesäulen in Betrieb haben, dem gegenüber stehen aber schon jetzt mehr als 400.000 vorbestellte Model 3; hinzu kommen die bereits ausgelieferten Exemplare des Model S und Model X. Tesla verwies gestern aber auch erneut darauf, dass die Nutzung der Supercharge nür für längere Fahrten gedacht sei. Zuhause solle zu anderen Lademöglichkeiten gegriffen werden, wie es bereits im vergangenen Jahr hieß.