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Bislang sind Schlaglöcher und andere Straßenunebenheiten ein Ärgernis für fast jeden Autofahrer. Mittel- und langfristig könnte sich das aber ändern - zumindest für Audi-Fahrer. Denn die Ingolstädter wollen mithilfe von eROT aus dem Problem einen Vorteil machen.
Hinter der Abkürzung versteckt sich ein elektronmechanischer Rotationsdämpfer. Der soll die bislang meist verbauten hydraulischen Dämpfer ersetzen und arbeitet aktiv regelbar. Das soll auch dem Fahrkomfort zugute kommen, auch unterschiedliche Modi sind damit programmierbar. Ein Nebeneffekt der horizontalen Anordnung an der Hinterachse soll ein größerer Kofferraum sein. Im Vordergrund steht laut laut Audi aber die Generierung von elektrischer Energie.
Die durch das Ein- und Ausfedern entstehende Bewegungsenergie soll über einen Hebelarm und ein Getriebe an einen Generator weitergeleitet werden. Der wiederum gibt die so erzeugte elektrische Energie an eine 48-Volt-Batterie weiter. In bisherigen Tests konnte so durchschnittlich 100 bis 150 W gewonnen werden - auf einer einwandfreien Autobahn waren es 3 W, auf einer holprigen Nebenstraße hingegen 613 W. Der CO2-Ausstoß soll so um bs zu 3 g pro 100 km gesenkt werden können.
Für den Einsatt von eROT wird allerdings ein 48-Volt-Bordnetz benötigt. Ein solches kommt bislang nur im SQ7 zum Einsatz, dort aber auch nur als Ergänzung zum üblichen 12-Volt-Netz. Im kommenden Jahr soll der neue A8 primär mit der höheren Spannung arbeiten, den Start für die neue Dämpfer-Technik garantiert das aber nicht. Audi bezeichnet die Testergebnisse zwar als vielversprechend, hält einen Serieneinsatz aber nur für „durchaus denkbar".
Ein möglicher Premieren-Kandidat wäre das Elektro-SUV Q6 e-tron, dessen Produktion 2018 anlaufen soll. Aber auch die bis dahin startenden Mild-Hybride bieten sich. Schließlich dürfte Audi dort ähnlich wie im SQ7 auf ein partielles 48-Volt-Netz setzen. Dass dies eine Voraussetzung für eROT ist, liegt an den Schwächen des 12-Volt-Pendants. Dieses tut sich mit kurzfristig auftretenden hohen Energiemengen schwer. Zudem ermöglicht die höhere Spannung dünnere Kabelbäume, was zu einer nicht unerhbelichen Gewichtseinsparung führt.