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Volkswagen I.D.

Ab 2020 zum Golf-Preis 600 Kilometer mit einer Ladung fahren

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Ab 2020 zum Golf-Preis 600 Kilometer mit einer Ladung fahren
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Schon vor dem Start steht fest, dass sich der diesjährige Pariser Autosalon vor allem um das Thema Elektromobilität drehen wird. Nicht nur, dass Daimler einen ersten Blick auf eine neue E-Limousine erlauben wird und Opel Details zum Ampera-e verrät, auch Volkswagen nutzt die Messe und zeigt den bereits vor Wochen erstmals erwähnten I.D.. Dabei handelt es sich zwar nur um ein Konzept, das soll in weiten Teilen aber schon zeigen, wie das Serienmodell aussehen wird.

Dabei sticht vor allem das Design ins Auge. Denn VW nutzt die Möglichkeiten, die der Verzicht auf einen Verbrennungsmotor bietet. Der vordere und hintere Überhang ist extrem kurz, gleiches gilt für den Vorderwagen. Dadurch ist es au0erdem möglich, bei einer Gesamtlänge von nur 4,1 m einen Radstand von 2,75 m zu realisieren. Das Versprechen, die Platzverhältnisse eines Passat (Radstand 2,79 m) im Golf-Format (Golf VII: 4,25 m) anbieten zu wollen, scheint somit gehalten. Während diese Proportionen beim Serienmodell ebenfalls wahrscheinlich sein dürften, wird so manches Detail vermutlich eher fehlen. Das gilt für die seitlichen Kameras, die die Außenspiegel ersetzen, ebenso wie für das einfahrbare Lenkrad. Die dahinterstehende Idee: Wird der I.D. im vollautonomen Modus (I.D. Pilot) betrieben, wird das Lenkrad in die Armaturentafel eingezogen, um dem Fahrer mehr Platz zu bieten. Das, so VW, wird jedoch den aktuellen Planungen zufolge erst 2025 geschehen. Vorher steht der I.D. Pilot nicht zur Verfügung.

Zum Serienstart im Jahr 2020 sollen die anderen angekündigten Funktionen jedoch bereitstehen. Das gilt vor allem für die Reichweite, die je nach Konfiguration zwischen 400 und 600 km liegen soll. Abzuwarten bleibt, ob sich diese Zahlen auf den NEFZ-Zyklus beziehen, womit am Ende nur noch etwa 250 bis 400 km übrigbleiben würden. Untergebracht sind die Akkus im Unterboden zwischen den Achsen - entsprechend der in Las Vegas gezeigten Studie BUDD-e, die wie auch der I.D. auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) basiert. Der 170 PS starke E-Motor sitzt an der Hinterachse und soll dort für eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 160 km/h sorgen - der Sprint von 0 auf 100 km/h soll nach 8 s erledigt sein.

Zum Innenraum schweigt VW sich noch aus, die Rede ist aber von der Vermischung von Head-Up-Display und Augmented-Reality-Elementen. Auch Angaben zum Kofferraum fehlen noch, der dürfte jedoch eine Golf-ähnliche Größe bieten. Denn schließlich sollen Paketdienste dort Sendungen deponieren können, wenn der Empfänger nicht zu Hause ist - Smart lässt grüßen. Generell spricht man vom Open-Space-Konzept mit einem völlig neuen Raumerlebnis, ein großzügiges Platzangebot darf dementsprechend erwartet werden.

Der Erfolg der Serienversion dürfte aber eher vom Preis abhängen. Hier wiederholt VW, dass sich der I.D: an einem vergleichbaren Golf mit Diesel-Motor orientieren soll. Der Blick in den Konfigurator zeigt, dass das E-Mobil damit in der Basisversion zwischen 27.000 und 30.000 Euro kosten dürfte. Das wäre weniger als beim Opel Ampera-e, der startet jedoch schon im kommenden Jahr und offenbar den größten Schwachpunkt des I.D.. Denn bis 2020 dürfte so mancher Mitbewerber vergleichbare Fahrzeuge vorstellen, andere wie BMW könnten ihre bereits verfügbaren Modelle dank sinkender Akku-Preise günstiger als heute anbieten.

VW selbst scheint an der Erfolg zu glauben und geht davon aus, ab dem Jahr 2025 jährlich mindestens eine Million E-Fahrzeuge absetzen zu können. Modelle mit Verbrennungsmotor wird es angesichts dieser Zahl also weiterhin geben, daran lässt man keinen Zweifel. Denn der I.D. soll zunächst parallel zum Golf angeboten werden.

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