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Ladestationen für E-Fahrzeuge

BMW, Daimler, Ford und VW kündigen Zusammenarbeit an

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BMW, Daimler, Ford und VW kündigen Zusammenarbeit an
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Um den trotz der vieldiskutierten E-Prämie nur schleppend laufenden Verkauf von Elektrofahrzeugen anzukurbeln, drücken neben Tesla nun auch die traditionellen Autobauer auf das Gaspedal. Gemeinsam wollen sie in den nächsten Jahren den Ausbau öffentlicher Stromtankstellen vorantreiben und das Netz insgesamt dichter machen. Hierfür planen BMW, Daimler, Ford sowie der Volkswagen-Konzern mit Porsche und Audi ein Joint Venture für ein ultraschnelles Hochleistungsladenetz an den wichtigsten Verkehrsachsen in Europa. Bis 2020 sollen Kunden Zugang zu tausenden Hochleistungsladepunkten haben, die an Autobahnen und frequentierten Durchgangsstraßen öffentlich zugänglich sind und damit das elektrische Fahren über längere Stecken hinweg möglichen machen. Bereits 2017 und damit schon im nächsten Jahr sollen 400 Stromtankstellen in Europa gebaut werden.

Die Europäische Union hatte erst kürzlich im Rahmen des Verkehrsförderprogramms Transeuropäische Netze (TEN-T) rund 7 Millionen Euro in die Hand genommen, um die wichtigsten Autobahnen zwischen Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Schweden entsprechend auszurüsten. Allein in Deutschland gibt es bislang etwa 6.000 solcher Tankstellen mit über 18.000 Ladestellen. Die meisten davon gibt es im Raum Stuttgart, Hamburg und Berlin sowie in Bayern. Die geplanten Stationen aus dem Joint Venture sollen deutlich kürzere Ladestopps ermöglichen und die Batterien der E-Fahrzeuge binnen weniger Minuten auf bis zu 80 % aufladen können, sofern dies vom Fahrzeug unterstützt wird.

Das geplante Ladenetz soll auf dem Combined-Charging-System-Standard (CSS) basieren und damit kompatibel zu den meisten Elektrofahrzeugen der heutigen und nächsten Generationen sein. Der Nachteil: CSS ist in keinem Fahrzeug serienmäßig verfügbar und muss teils als Sonderausstattung dazubestellt werden. Dies gilt beispielsweise für den BMW i3, den e-Golf von Volkswagen sowie für den e-Up. Weitere Fahrzeuge wie der Audi Q6 und R8 e-tron oder der Mercedes E-GLC wurden allerdings schon angekündigt. Um die kürzeren Stopps zu ermöglichen, sollen die geplanten Ladesäulen auf die nächste Leistungsstufe angehoben werden und DC-Schnellladen mit einer Kapazität von bis zu 350 kW ermöglichen.

Was sich die Hersteller die geplanten Ladestationen kosten lassen werden, ist unklar. Die vier Gründungspartner wollen sich aber zu gleichen Teilen am Joint Venture beteiligen. Weitere Automobilhersteller sind eingeladen, sich an dem Ladenetz zu beteiligen und damit die Elektromobilität weiter voranzutreiben. Zudem ist man für eine Zusammenarbeit mit regionalen Partnern offen.

„Eine zuverlässige, ultra-schnelle Ladeinfrastruktur ist für die Kundenakzeptanz wichtig und hat das Potential, elektrisches Fahren auf die Stufe der Massentauglichkeit zu heben“, sagte Mark Fields, Präsident und CEO, Ford Motor Company. „Wir stehen voll und ganz hinter unserer Strategie, elektrifizierte Fahrzeuge und Technologien zu entwickeln, die sich an den Wünschen und Mobilitätsbedürfnissen unserer Kunden orientieren, und dieses Ladenetzwerk wird den Betrieb elektrifizierter Fahrzeuge für unsere Kunden erheblich vereinfachen“, so Fields weiter.