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Strom und Autonomie nach Bedarf, Alexa in Arbeit

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Strom und Autonomie nach Bedarf, Alexa in Arbeit
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Nicht erst seit diesem Jahr wird die CES von den wichtigsten Automobilherstellern als Bühne für Neuheiten genutzt. Doch selten war der Grund hierfür so unübersehbar wie jetzt. Das gilt vor allem für Ford. Denn das Unternehmen sorgt in Las Vegas für gleich zwei Schlagzeilen.

Dabei stehen aber vor allem hinter der ersten noch einige Fragezeichen. So ist beispielsweise noch völlig offen, ob das neue elektrifizierte SUV überhaupt nach Europa kommt und wie genau der Hybrid-Mustang motorisiert sein wird. Und natürlich auch die Tatsache, wie sichergestellt werden kann, dass der angekündigte Transporter Transit als Plug-in-Hybride in bestimmten Gebieten wirklich nur elektrisch angetrieben wird. Fest steht hingegen, dass Ford in den kommenden fünf Jahren 13 unterschiedliche Serienmodelle mit Elektroantrieb auf den Markt bringen will – vom reinen E-Fahrzeug bis zum Hybrid-Wagen. Dazu gehört der bereits genannte Mustang ebenso wie der Transit, aber auch das komplett neue SUV. Diese drei Fahrzeuge zeigen dabei sehr deutlich, wie die Strategie des Unternehmens aussieht.

Hybrid, Plug-in-Hybrid, BEV

Im Gespräch erklärte der Autobauer, dass man nicht blind an einem Antriebskonzept festhalten wolle. Stattdessen versuche man, individuell den Charakter eines jeden Modells durch Elektrizität stärker auszuprägen. Beim Mustang habe man sich deshalb für eine Hybrid-Lösung entschieden, die beispielsweise in erster Linie dem Drehmoment und der Leistung bei niedrigen Drehzahlen zugutekommen soll. Während der Start im Jahr 2020 feststeht, scheint man sich bezüglich des genutzten Verbrenners noch nicht einig zu sein. Am Ford-Stand war von einer Gesamtlösung die Rede, die einem „V8-Feeling“ entsprechen soll, in einer Pressemitteilung wird hingegen von der Kombination eines V8 und eines Elektromotors gesprochen.

Ein Jahr zuvor soll der Transit Custom als Plug-in-Hybride erhältlich sein. Für diese Hybrid-Version habe man sich entschieden, da sie für den innerstädtischen Lieferverkehr die attraktivste sei. Noch zu klären sei aber, wie man mit bestimmten, bis dahin oder schon heute gültigen Einschränkungen umgehen wird. So müsse sichergestellt werden, dass im Zweifelsfall tatsächlich nur der Elektroantrieb genutzt werden kann, beispielsweise in Umweltzonen oder Bereichen mit City-Maut. Ob der Fahrer dann manuell umschalten muss oder auf Geofencing gesetzt wird, soll geklärt werden.

In etwa zeitgleich mit dem Mustang Hybrid soll das neue SUV – Ford spricht auch von einem CUV – erhältlich sein. Zum Design oder der Größenklasse äußerte man sich nicht, die Reichweite des rein elektrisch angetriebenen Wagens (BEV) soll aber umgerechnet bei 482 km liegen – ermittelt entsprechend dem realitätsnahen US-Zyklus. Vermutungen, es würde sich dabei um eine neue Generation des Kompakt-SUVs Kuga handeln, wollte man nicht kommentieren. Es sei aber eine komplett neue Plattform, die auch für andere Karosserieformen nutzbar sein werde.

Alexa zieht ein

Aber auch die Frage, ob und wann Alexa in Deutschland Fahrern eines Focus oder Mustang hilfreich zur Seite steht, kann noch nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Fest steht hingegen, dass das Unternehmen als eines der ersten der Branche Amazons Assistentin integrieren wird.

Der Funktionsumfang sieht zunächst lokale Suchen, das Abspielen von Musik und Nachrichten, das Navigieren, das Bearbeiten von Einkaufslisten sowie das Steuern von Smart-Home-Hardware vor. Zu letzterem gehört beispielsweise das Öffnen des Garagentors unmittelbar vor der Ankunft per Sprache, aber auch das Ein- und Ausschalten von Alarmanlagen. Andersherum soll es aber auch eine Home-to-Car-Kommunikation geben, dank derer sich Türen ver- und entriegeln oder bestimmten Daten abrufen lassen. Realisiert wird die Alexa-Integration über die von Ford ins Leben gerufene AppLink-Schnittstelle, die Einbindung erfolgt somit nahtlos in SYNC 3.

Bis zum Marktstart sind jedoch mehrere Teststufen vorgesehen. Noch in diesem Monat soll die Erreichbarkeit des Fahrzeugs über Echo und Echo Dot beginnen, vermutlich im Sommer folgen dann die weiteren Skills.

Vorerst sind diese Schritte nur für den US-Markt vorgesehen. Da Amazon aber dem neu gegründeten SmartDeviceLink-Konsortium, dem unter anderem Ford und Toyota angehören – beitreten will, dürften zumindest langfristig auch andere Regionen folgen.

Das autonome Auto im neuen Kleid

Schon bekannt waren im Vorfeld der CES die Pläne bezüglich autonomer Fahrzeuge bei Ford. Auf der Messe zeigte man, welchen Stand man inzwischen erreicht hat. So wurden die notwendigen Sensoren verkleinert und anders am Fahrzeug verteilt, den endgültigen Stand soll aber auch dieser Aufbau nicht widerspiegeln. Angesichts des Designs dürfte dies verständlich sein, vor allem die LiDAR-Einheiten an den A-Säulen wirken optisch befremdlich.

Wichtiger jedoch: Man befindet sich im Zeitplan, so das Unternehmen. Nach wie vor geht man davon aus, dass der Wagen 2021 verfügbar sein wird, dann allerdings vorerst nur für Mobilitätsdienstleister wie Uber. Noch unklar scheint jedoch zu sein, wo genau die Fahrzeuge dann aufgrund rechtliche Einschränkungen eingesetzt werden dürfen. Nach eigenen Angaben befindet man sich aber in Gesprächen mit verschiedenen Stellen, um rechtzeitig vorbereitet zu sein. Zusätzlich dürften trotz hochauflösenden Kartenmaterials sowie zahlreicher Sensoren bestimmte Anforderungen an die Infrastruktur gestellt werden, was die möglichen Einsatzgebiete weiter begrenzen dürfte.

Das noch namenlose Modell soll gemäß Level 4 der SAE-Einstufung automatisiert fahren können, Lenkrad und Pedale sind nicht vorgesehen.

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