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Festkörperakku

Fisker verspricht 800 km Reichweite nach einer Minute laden

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Fisker verspricht 800 km Reichweite nach einer Minute laden
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Ausgerechnet der vergleichsweise kleine Autobauer Fisker will die vermutlich größte Hürde bei der Verbreitung von Elektrofahrzeugen aus dem Weg räumen. Der in Aussicht gestellte Festkörperakku soll nach weniger als einer Minute an der Ladestelle eine Reichweite von 800 km ermöglichen. Einen ersten Blick will man bereits auf der CES im Januar gewähren.

In Las Vegas dürfte Fisker dann weitere Details verraten und somit untermauern, dass es sich durchaus realisierbares Vorhaben handelt. Dafür sprich schon jetzt die Tatsache, dass das Unternehmen bereits vor geraumer Zeit einen der Mitbegründer von Sakti3 eingestellt hat. Sakti3 wurde 2007 von Forschern der Universität Michigan gegründet und sich auf die Entwicklung von neuen Batterietechnolgien konzentriert. Vier Jahre später kündigte man an, sich dem Thema Festkörperakkus annehmen zu wollen. Bis 2015 konnten so große Fortschritte erzielt werden, dass Dyson mehr als 100 Millionen US-Dollar für die Übernahme zahlte.

Im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus kann die Lade- und Sicherheitstechnik bei Festkörperakkus weiter weniger komplex ausfallen. Denn letztere setzen auf festes Elektrolyt, das weitaus schwerer als das flüssige in Lithium-Ionen-Lösungen zu entflammen ist. Daraus ergibt sich auch eine weniger anspruchsvollere Sicherung beim Laden, die aufgrund der Hitzeentwicklung ein großes Problem darstellt - wie zuletzt das Samsung Galaxy Note 7 eindrucksvoll zeigte. Aber auch ein anderer Punkt spricht für Festkörperakkus: So fällt die Energiedichte im Vergleich zu heutigen Lithium-Ionen-Akkus 2,5-mal so hoch aus.

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Einige der großen Probleme will Fisker nun aber gelöst haben. Bislang galten Festkörperakkus als aufwändiger und damit teurer in der Produktion, extrem kälteempfindlich, mit einer schlechteren Ionen-Leitfähigkeit versehen und nur schwer skalierbar. Die Nachteile bezüglich Temperatur und Leitfähigkeit beseitigt das Unternehmen durch eine neuartige, dreidimensional geformte Elektrode, die gegenüber bisherigen Festkörperelektroden eine 25-mal so große Oberfläche besitzt. Diese soll letztlich auch das extrem schnelle Laden erst ermöglichen. Zudem erlaubt sie zahlreiche Akku-Bauformen und -Spannungen.

Zusammen mit anderen von Fisker entwickelten Lösungen soll das Ergebnis ein Akku sein, der trotz höherer Energiedichte nur ein Drittel dessen kosten soll, was im Jahr 2020 für einen Lithium-Ionen-Akku vermutet wird.

Dass der neue Festkörperakku dennoch erst 2023 einsatzbereit sein soll, liegt laut Unternehmen an den noch fehlenden Fertigungskapazitäten sowie noch nicht existierenden Lieferketten und einigen seltenen Rohstoffen.

Ausgerechnet Dyson will allerdings früher an den Start gehen. Das vor allem für seine Staubsauger bekannte Unternehmen will bereits 2020 sein erstes Auto vorstellen, in dem ebenfalls eine Festkörperakku stecken soll. Erst zwei Jahre später soll die Technik bei Toyota ihre Premiere feiern.

Parallel zum Festkörperakku will Fisker auf der CES auch eine sehr seriennahe Version des im Sommer angekündigten Fisker Emotion zeigen. Dort setzt das Unternehmen auf einen gemeinsam mit LG Chem entwickelten Graphen-Akku, der eine Reichweite von 640 km bieten soll. Innerhalb von neun Minuten sollen 200 km nachgeladen werden können.