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Neben dem Einsatz von SSDs als Bootlaufwerk versuchen immer mehr Hersteller Flash-Laufwerke als Cache für normale Festplatten zu platzieren. Dabei soll die Geschwindigkeit einer noch relativ teuren SSD mit dem Platzvorteil einer günstigen, aber langsamen HDD verbunden werden, in dem häufig aufgerufene Programme und Daten zum schnelleren Zugriff in den SSD-Cache geschoben werden. Während Intel nach diversen gescheiterten Versuchen seine "Smart Response Technology" ab Ivy Bridge in mehr Chipsätzen anbieten will, gehen Firmen wie OCZ eigene Wege.
Die heute vorgestellten OCZ Synapse Cache SSDs sollen sich im Verbund mit einer normalen Festplatte und einer speziellen Software an genau dieses Einsatzgebiet richten. Statt das System auf die SSD zu verlagern, wird diese nur als Zwischenspeicher eingebunden, ohne das eine Neuinstallation des Betreibsystems notwendig wird. Die mitgelieferte Dataplex-Software sorgt dann im Windows-Betrieb für die Verlagerung der am häufigsten verwendten "heißen" Daten in den Cache auf der SSD. Zudem soll sie sich an das Nutzerverhalten anpassen können und angeblich für jedes Szenario die optimale Performance bereitstellen. Die restlichen "kalten" Daten verbleiben dagegen auf der normalen Festplatte. Die Software ist laut Spezifikationen allerdings nur mit Windows 7 kompatibel.
Eine ähnliche Lösung hatte OCZ unlängst mit der PCIe-SSD Revo Drive Hybrid vorgestellt, die sich ebenfalls eine Festplatte und die Dataplex-Software zu nutze macht. Unklar ist, ob sich das System danach ohne weiteres wieder trennen lässt, was beim Ausfall einer Komponente oder Erweiterung der Festplatte durchaus wünschenswert sein könnte. Zwar bezeichnet OCZ die Lösung als Cache, andererseits spricht man explizit davon, die Daten auf die SSD zu verschieben. Laut den Grafiken und Daten von OCZ arbeitet die Software schon direkt nach dem ersten Durchlauf, so dass bereits beim zweiten und dritten Aufruf des Programms die maximale Beschleunigung erreicht wird. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich solche Werte langfristig entwicklen. Üblicherweise werden Programme selten dreimal hintereinader aufgerufen und sollten häufig verwendete Programme nicht sofort durch neue verdrängt werden. Die Angaben sind also eher ein theoretisches Maximum.
Die "Synapse Cache"-SSDs werden zunächst in 64 und 128 Gigabyte mit SATA 6Gb/s angeboten. Allerdings wird davon nur jeweils die Hälfte überhaupt als Cache nutzbar sein, der Rest wird zur Verbesserung der Performance und für die Software vewendet. Sie basieren auf dem Sandforce SF-2281 und bieten dessen typischen theoretischen Leistungswerte. Die Flash-Bausteine sind mutmaßlich asynchrone MLC-Chips. Real bewegen sich die Leistungswerte entsprechend darunter. So erreichen beide im AS-SSD-Benchmark sequentiell lesend maximal 200 MB/s, schreibend 130 respektive 70MB/s. Zufällige Zugriffe auf 4K-Blöcke schaffte die 64 GB Variante laut OCZ lesend mit 50 MB/s, schreibend mit 70 MB/s. Die größere Variante kommt auf 90 beziehungsweise 130 MB/s.
Die OCZ Synapse Cache werden laut OCZ ab sofort für Händler verfügbar sein. Preise und Verfügbarkeit für Endkunden nannte man aber nicht. Eine Festplatte wird nicht mitgeliefert.
Weiterführende Links:
- Quelle: Pressemitteilung
- OCZ Synapse Cache
- Datenblatt mit Performance-Werten (PDF)
- Forum: Festplatten und Storage