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Mit der Aktualisierung des iMac und Mac mini führte Apple auch das sogenannte Fusion Drive ein. Wer sich für den Einsatz einer SSD und einer HDD im iMac entscheidet, bekommt in OS X eine Art Hybrid-Laufwerk geboten. Dies gilt im Übrigen auch für den neuen Mac mini mit dieser Option. Der deutsche Mac-Entwickler Patrick Stein hat sich nun einmal genauer angeschaut, wie sich ein solches Fusion Drive aufbauen ließe. Offenbar ist OS X 10.8.2 bereits jetzt schon in der Lage, über das Festplattendienstprogramm bzw. die entsprechenden Terminal-Befehle, ein Fusion Drive aufzubauen. Dies hat Stein auch in seinem Blog in allen Einzelschritten dargelegt. Erwartet wurde, dass Apple einen speziellen Build von OS X 10.8.2 mit der entsprechenden Hardware ausliefert.
Getestet wurde das Fusion Drive mit Hilfe einer 120 GB SSD, die direkt am SATA-Port eines Mac Pro angeschlossen war. Eine 750 GB HDD, angeschlossen an einem USB-Port, stellte die Festplatten-Komponente. Der Funktionstest ergab, dass das Fusion Drive nach dem bisher bekannten Mechanismus korrekt arbeitet. Auf der HDD abgelegte Daten wurden nach Zugriff auf die SSD verschoben, um schneller darauf zugreifen zu können. Nach Bearbeitung der Daten werden sie wieder auf die HDD geschrieben. Werden die Daten mehr als nur einmal angefragt, belässt OS X sie auf der SSD. Das Fusion Drive funktioniert offenbar nicht nur mit dem OS-X-eigenen HSF+-Dateisysten, sondern auch mit ZFS.
Fraglich ist, ob Apple das Fusion Drive generell für alle Systeme mit SSD und HDD freigibt. Vermutlich wird sich diese Funktion auf die ab Werk mit SSD und HDD ausgelieferten Macs beschränken.
Funktionsweise des Fusion Drive:
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2012/apple-event-ipad-mini/apple-fusion-drive.jpg]Fusion Drive[/figure]
Das Fusion Drive wirkt zunächst wie ein SSD-Caching, funktioniert jedoch etwas anders. Für den potenziellen Käufer eines Modells mit 128 GB SSD und 1 TB HDD präsentiert sich ein etwa 1,1 TB großes Laufwerk. Wer sich für 128 GB SSD und 3 TB HDD entscheidet, bekommt etwa 3,1 TB vom System bereitgestellt. Alle vorinstallierten Programme und auch das OS X als solches befinden sich im Auslieferungszustand auf der SSD. Ist das Fusion Drive aktiviert, erstellt das System einen 4 GB großen Cache. Alle Daten die geschrieben werden, werden zunächst in diesem Cache abgelegt. Ist der Cache voll, werden die Daten auf die HDD geschrieben. Das Fusion Drive bzw. OS X schaut sich zusätzlich noch an, welche Dateien vom Nutzer häufig abgefragt werden und legt diese auf die SSD. Die restlichen Daten verbleiben auf der HDD. Ändert sich das Nutzerverhalten, ändert OS X auch die Belegung der SSD und HDD.