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Apple hat seinen eigenen SSD-Controller mit NVMe entwickelt

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Apple hat seinen eigenen SSD-Controller mit NVMe entwickelt
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Das in seine Einzelteile zerlegte neue MacBook mit 12-Zoll-Retina-Display und einem USB-Typ-C-Anschluss offenbart Details um Apples Engagement im Bereich der Massenspeicher. So verwendet Apple bereits seit einiger Zeit keine SSDs mehr, die nur per Serial-ATA angebunden sind und setzt stattdessen auf PCI-Express. Damit setzt man regelmäßig auch neue Maßstäbe bei den Bandbreiten für den Massenspeicher. Die neue MacBook-Generation, sowohl für das MacBook Air als auch das MacBook Pro mit Retina-Display, erreicht inzwischen Datenraten von 1,2 GB pro Sekunde für das Lesen und Schreiben von Daten.

Logicboard des neuen MacBook mit SSD-Controller (orange) und MLC NAND von Toshiba (gelb)

Logicboard des neuen MacBook mit SSD-Controller (orange) und MLC NAND von Toshiba (gelb)

Das bereits angesprochene neue MacBook scheint einen weiteren Schritt in dieser Entwicklung darzustellen. So wurde in der vergangenen Woche bekannt, dass OS X Yosemite 10.10.3 die Unterstützung für NVM-Express oder NVMe mitbringt. NVMe soll AHCI als Protokoll ablösen und ist explizit auf die Verwendung von Flashspeicher vorgesehen. Sowohl die Übertragungsgeschwindigkeiten als auch die Latenzen profitieren von NVMe. Ein weiterer Vorteil ist der geringere Stromverbrauch, der besonders in mobilen Geräten zum Tragen kommt. Grund hierfür sind die kürzen Zeiten in denen der Speicher aufgeweckt wird. Das Lesen und Schreiben von Daten geschieht also effektiver.

Custom-SSD-Controller von Apple mit NVMe-Unterstützung

Custom-SSD-Controller von Apple mit NVMe-Unterstützung

Das in seine Einzelteile zerlegte neue MacBook offenbart nun offenbar einen von Apple entwickelten Custom-SSD-Controller. Dieser befindet sich in direkter Nähe zum Toshiba MLC NAND, der beidseitig direkt auf dem PCB untergebracht ist. Dabei handelt es sich womöglich um einen Controller, der auch gleich den dazugehörigen DRAM beherbergt. Ein solches Package-On-Package (PoP) kennen wir auch bereits aus der Kombination aus Massenspeicher und Arbeitsspeicher für Smartphones und Tablets, der sogenannte ePOP für eMMC-Speicher. Der von Apple verwendete Controller verwendet offenbar 512 MB LPDDR3 von Hynix. Derzeit ist keiner Hersteller bekannt, der ein solches Design für den SSD-Controller im Zusammenspiel mit MLC NAND anbietet - daher kann davon ausgegangen werden, dass Apple hier sein eigenen Design entwickelt hat. Chipworks hat dies inzwischen auf Basis einer eigenen Untersuchung des Controllers bestätigt, wenngleich eine solche öffentliche von Apple bisher noch aussteht. Offenbar wird der Controller bei TSMC im Auftrag von Apple gefertigt.

Zahlreiche Hersteller arbeiten derzeit an Produkten bzw. Controllern mit NVMe-Unterstützung. Dazu gehören auch Intel, Samsung, OCZ, Marvell und weitere.

Quellen und weitere Links

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