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Die Auswahl an ganz unterschiedlichen PC-Gehäusen ist eigentlich enorm. Trotzdem findet manch anspruchsvoller Nutzer kein Gehäuse, das zu seinen jeweiligen Vorstellungen passt. So ging es auch James Schell. Verfügbare Modelle schienen ihm zu übertrieben groß und zu schlecht verarbeitet. Aus der Frustration heraus entwickelte er den Plan, ein besseres Produkt zu entwickeln. Seit April 2014 hat er über den Fortschritt seines Projektes im [H]ard|Forum berichtet. Nachdem er zwischenzeitlich gemeinsam mit Joshua Ramirez die Designfirma Kimera Industries gegründet, soll jetzt die Finanzierung des ersten Kimera Industries-Gehäuses über Kickstarter gesichert werden.
Ausgangspunkt für die Entwicklung des Micro-ATX-Modells Cerberus war die Feststellung, dass viele SFF-Gehäuse (SFF - Small Form Factor) viel größer ausfallen, als es eigentlich nötig ist. Selbst manches Mini-ITX-Gehäuse sprengt die 40-Liter-Marke - beispieslweise das Corsair Graphite Series 380T oder das erst kürzlich von uns getestete NZXT Manta. Für Micro-ATX-Gehäuse sind 40 Liter sogar ein ganz typisches Volumen. Das Cerberus hingegen kommt als Micro-ATX-Gehäuse nur auf ein Volumen von 18,2 Litern.
Trotz der kompakten Gesamtmaße von 170 x 320 x 364 mm (B x H x T) ist im Inneren genug Raum für ein Micro-ATX-System mit bis zu 14,8 cm hohem Prozessorkühler und bis zu 32,9 cm langen Grafikkarten. In der Praxis lassen sich damit selbst lange Dual-GPU-Grafikkarten im Cerberus unterbringen. Für die meisten Towerkühler mit 120- oder 140-mm-Lüfter reicht der Platz aber nicht aus. Leistungsstarke Top-Blow-Kühler können hingegen genauso installiert werden wie eine AiO-Kühlung mit 120- oder 140-mm-Radiator. Regulär sollte ein SFX(-L)-Netzteil zur Stromversorgung genutzt werden. Es wird hinter der Front installiert und kommt den anderen Komponenten so nicht in die Quere. Wer unbedingt ein ATX-Netzteil nutzen möchte, kann das in einer speziellen ATX-PSU-Version gegenüber des Mainboardsockels installieren, schränkt damit aber unter anderem die CPU-Kühlerhöhe auf nur noch 4,8 cm ein. Immerhin schafft diese Netzteilposition mehr Platz hinter der Front und ermöglicht dort die Installation eines 240-mm-Radiators. Lüfter (92, 120 und 140 mm), Radiatoren und Laufwerke (2,5 und 3,5 Zoll) können an sogenannten "Infinite Vents" installiert werden. Damit beschreibt Kimera Industries, dass Boden und Front nicht nur zur Lüfter-, sondern auch zur Laufwerksmontage dienen. Zwei Laufwerksblenden nehmen insgesamt maximal zwei 2,5- und zwei 3,5-Zoll-Laufwerke auf. Dazu kommen zwei 2,5-Zoll-Laufwerksplätze am Mainboardtray. Ein optisches Laufwerk kann nicht installiert werden. Der Verzicht auf klassische Laufwerkskäfige hat entscheidend dazu beigetragen, dass ein so geringe Gehäusevolumen realisiert werden kann.
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Äußerlich zeigt sich das Gehäuse in einem minimalistischen und dabei edlen Design. Kimera Industries setzt auf robusten Stahl - für das Grundgerüst kommt 0,91 mm dicker Stahl und für die Panele sogar 1,21 mm dicker Stahl zum Einsatz. Trotzdem fällt das Gewicht mit 5,3 kg moderat aus. Gefertigt wird das Gehäuse dabei von Sliger Designs in Nevada. Das Cerberus ist also ein US-Produkt - das wird von Kimera Industries dann auch entsprechend betont. Die Standfüße werden aus solidem Aluminium gefertigt und mit Alodine beschichtet. Die Designer stören sich an der konventionellen Seitenteilbefestigung anderer Gehäuse. Sie setzen deshalb ein clip-and-pin-System ein (das kennt man ansonsten vor allem von Lian Li), bei dem sowohl die Pins als auch die Clips aus robustem Stahl bestehen. Eine hochwertige Pulverlackierung soll für intensive Farben und eine wertige, matte Textur sorgen. Der Nutzer hat die Wahl zwischen Obsidian Black und Pearl White. Kimera Industries möchte zudem auch Carmine Red und Azurite Blue anbieten können. Für zusätzliche Individualisierungsmöglichkeiten soll es Zubehör wie einen soliden Tragegriff oder ein Seitenteil mit Sichtfenster geben. Inklusive ist ein 16-mm-Vandalismustaster als Powertaster und ein I/O-Panel mit zwei USB 3.0-Ports und Audiobuchsen.
Die Kickstarter-Kampagne für das Cerberus läuft noch 23 Tage. Vom Finanzierungsziel in Höhe von 150.000 Dollar wurden bereits über 38.000 Dollar erreicht. Ab 225.000 Dollar soll es zusätzlich die rote und ab 300.000 Dollar auch die blaue Variante geben. Die Mindestsumme für Backer liegt bei einem Dollar. Ab 5 Dollar gibt es eine materielle Gegenleistung - nämlich zwei Cerberus-Sticker. Um ein Cerberus erhalten zu können, muss die Kickstarter-Kampagne mit mindestens 249 Dollar unterstützt werden.
Wir danken unserem Leser cspr für den News-Hinweis.