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Während die Gerüchteküche den Releasetermin der ATI Radeon HD 5670 zuletzt auf den 21. Januar datierte, machte AMD heute ernst und stellte den neuen Mainstream-Chip offiziell vor. Wie für die meisten Hersteller auch, zählt dieser Marktteil für die US-Amerikanische Chipschmiede zu den wichtigsten Einnahmequellen. Laut AMD besitzen nicht nur über 90 Prozent der Anwender einen Monitor mit einer Auflösung von weniger als 1920 x 1200 Bildpunkten, sondern auch rund 66 Prozent geben weniger als 100 US-Dollar für ihren 3D-Beschleuniger aus. Der High-End-Markt, zu dem Grafikkarten über 200 US-Dollar gezählt werden, fasst gerade einmal ein Volumen von sieben Prozent. Doch wie ihre großen Brüder soll auch die ATI Radeon HD 5670 bereits im fortschrittlichen 40-nm-Fertigungsverfahren produziert werden, DirectX-11-Unterstützung besitzen und natürlich auch AMDs neustes Multimonitoring-Feature ATI Eyefinity mit sich bringen. Letzteres unterstützt das neue Mainstream-Modell allerdings nur mit bis zu vier Monitoren – zum Launch sogar nur drei.
Während der RV870 noch auf insgesamt 20 SIMD-Einheiten (Single Instruction Multiple Data) zurückgreifen konnte, muss die neue Redwood-Karte hingegen mit fünf solcher Einheiten auskommen. Wie gehabt besteht jede von diesen aus 16 Thread-Prozessoren, die sich nochmals in jeweils fünf Stream-Prozessoren unterteilen. Demnach stehen dem Chip mit 400 Streamprozessoren (80 5D) ein viertel derer des aktuellen Single-GPU-Flaggschiffs, vertreten durch die ATI Radeon HD 5870, zur Verfügung. An jeder SIMD-Einheit sind zudem vier Texture-Mapping-Units gebunden, was insgesamt 20 TMUs hervorbringt. Das 128 Bit breite Speicherinterface setzt sich aus zwei 64-Bit-Controllern zusammen, wobei nur noch 8 Rasteroperations (*) bereit stehen. Im Bereich der Taktraten fährt man traditionell hoch. Während es die GPU auf eine Geschwindigkeit von 775 MHz bringt, arbeitet der verbaute GDDR5-Videospeicher, welcher wahlweise 512 oder 1024 MB Daten fasst, mit 1000 MHz. Insgesamt bringt es AMDs günstigster DirectX-11-Beschleuniger auf eine maximal arithmetische Rohleistung von 620 GigaFLOPs.
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Nicht nur die technischen Eckdaten können für diese Preisklasse überzeugen, auch der Stromverbrauch kann sich dank des 40-nm-Prozesses sehen lassen. AMD beziffert die Thermal Design Power (TDP) auf 61 Watt. Damit kann der Neuling voll und ganz auf den zusätzlichen 6-Pin-PCI-Express-Stromstecker verzichten und die 75 Watt des PCI-Express-2.0-Interfaces voll ausschöpfen. Weiterhin sind natürlich auch wieder CrossFireX-Support, die ATI Stream Technology und der UVD 2 (Unified Video Decoder) mit an Board.
Leistungsmäßig platziert die Grafiksparte von AMD den neuen Chip rund 20 Prozent vor dem eigentlichen NVIDIA-Konkurrenten, der NVIDIA GeForce GT 240 (Hardwareluxx-Test). Da diese Angaben aber noch direkt von AMD stammen, sind diese Werte noch mit Vorsicht zu genießen. Sobald wir ein Sample in die Finger bekommen, werden wir einen breit angelegten Artikel präsentieren. Bis dahin werden allerdings noch ein paar Tage verstreichen. Preislich hat man für das 512-MB-Modell 99 US-Dollar angesetzt, während für die 1024-MB-Variante zwischen 114 und 119 US-Dollar kosten soll. In unserem Preisvergleich erspäht man die günstigste DirectX-11-Grafikkarte derzeit schon für 89,90 Euro.
Alles Leistungsdaten nochmals im Überblick:
ATI Radeon HD 5670 | ATI Radeon HD 5750 | NVIDIA GeForce GT 240 | ATI Radeon HD 4650 | |
GPU | RV830 | RV840 | GT215 | RV730 |
Fertigung | 40 nm | 40 nm | 40 nm | 55 nm |
Anzahl Transistoren | 627 Millionen | 1,04 Milliarden | unbekannt | 512 Millionen |
GPU-Takt | 775 MHz | 700 MHz | 550 MHz | 600 MHz |
Speichertakt | 1000 MHz | 1150 MHz | 500/850 MHz | 500 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR3/GDDR5 | DDR2 |
Speichergröße | 512 - 1024 MB | 512 - 1024 MB | 512 - 1024 MB | 512 MB |
Speicherinterface | 128 Bit | 128 Bit | 128 Bit | 128 Bit |
Speicherbandbreite | 64 GB/Sek. | 73,66 GB/Sek. | 32 - 54,4 GB/Sek. | 16 GB/Sek. |
Shader-Model | 5.0 | 5.0 | 4.1 | 4.1 |
DirectX | 11 | 11 | 10.1 | 10.1 |
Shader-Einheiten | 80 (5D) | 144 (5) | 96 (1D) | 64 (5D) |
Shader-Takt | 775 MHz | 700 MHz | 1340 MHz | 600 MHz |
Texture Units | 20 | 36 | 32 | 32 |
ROPs | 8 (*) | 16 | 8 | 8 |
Pixelfüllrate | 6,2 Gigapixel | 11,2 | 4,4 Gigapixel | 4,8 Gigapixel |
CrossFire/SLI | CrossFireX | CrossFireX | Nein | Nein |
Im Rahmen der Vorstellung gaben die US-Amerikaner auch einen kleinen Ausblick. So erwarten uns mit der ATI-Radeon-HD-5500- und –HD-5400-Serie zwei weitere Produktreihen im Februar. Während Letztere im Ultra-Low-Profile-Format daherkommt und von einem passiven Kühlkörper auf Temperatur gehalten wird, setzt die HD-5500 auf den Standard-Low-Profile-Formfaktor. Wie gewohnt müssen leistungsmäßig wohl deutliche Abstriche im Vergleich zum bestehenden Lineup gemacht werden, dafür bieten die Karten allerdings die gleichen Features. So wird ATI Eyefinity beispielsweise bis zu drei Monitore verwalten können und HDMI in Version 1.3a bereit stehen. Weitere Spezifikationen will man in den nächsten Wochen preisgeben. Wir sind gespannt!
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(*) In den AMD-Folien hat sich wohl ein kleiner Fehler eingeschlichen. So ist dort nicht nur die Pixelfüllrate falsch angegeben, sondern auch die Anzahl der 32 Rasteroperations. Da diese bei der aktuellen Architektur nicht direkt vom Speicherinterface abhängt, können wir wohl davon ausgehen, dass lediglich 8 ROPs bereit stehen. Auf unsere Anfrage hin reagierte man bislang leider noch nicht. Auch ein Sample war nicht aufzutreiben, um der Sache näher auf den Grund gehen zu können - sobald wir mehr wissen, tragen wir diese Information gerne weiter!
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