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Die Video Electronics Standards Association, kurz VESA, gab gestern bekannt, dass "Adaptive Sync" Teil des DisplayPort-1.2a-Standards werden wird. Bei "Adaptive Sync" handelt es sich um eine Technik, bei der das Display das Bild erst dann aktualisiert, wenn die Grafikkarte ein neues Bild berechnet hat - die Bildwiederholrate wird also synchronisiert. Dabei ist "Adaptive Sync" bzw. die Technik dahinter nicht neu.
Im Embedded DisplayPort spielt sie bereits seit 2009 eine Rolle, NVIDIA hat das Thema als G-Sync Ende des vergangenen Jahres ins Licht gerückt. Allerdings verwendet NVIDIA ein eigenes Protokoll zur Übertragung über das DisplayPort-Kabel und somit eignet sich G-Sync nur für Grafikkarten ab der "Kepler"-Generation, also GeForce GTX 650 Ti Boost und neuer sowie für speziell angepasste Monitore. Diese waren von verschiedenen Herstellern für Anfang 2014 angekündigt, doch bislang bleibt der ASUS VG248QE mit FullHD-Auflösung bei 24 Zoll der einzige Monitor, der erhältlich ist.
Allerdings kommen auch die Hersteller, die "Adaptive Sync" verwenden wollen, nicht um etwas Hardware herum, die in den Monitor verbaut werden muss. Dabei handelt es sich um eine Scaler, der die Bildwiederholfrequenz dynamisch an die Framerate der Grafikkarte anpassen kann. Aktuelle Monitore beherrschen dies natürlich nocht nicht und somit wird es einige Zeit dauern, bis entsprechende Modelle am Markt erhältlich sind. Diese sollen dann mit einem bestimmten Logo ausgestattet werden, damit der potenzielle Käufer des Feature besser erkennt.
AMD arbeitet seit einiger Zeit mit der VESA-Standardisierung zusammen (und ist Teil davon), um den eigenen Standard namens "FreeSync" darin aufzunehmen. "FreeSync" dürfte nun in "Adaptive Sync" aufgegangen sein, denn bisher fehlt eine Stellungname seitens AMD zu diesem Thema. Allerdings wird Syed Athar Hussain, Display Domain Architect bei AMD und VESA Board Vice Chairman wie folgt zitiert: "DisplayPort Adaptive-Sync enables a new approach in display refresh technology. Instead of updating a monitor at a constant rate, Adaptive-Sync enables technologies that match the display update rate to the user’s content, enabling power efficient transport over the display link and a fluid, low-latency visual experience."
Welche GPUs von AMD und NVIDIA in der Lage sind, DisplayPort Adaptive Sync anzusprechen und wann mit den ersten Monitoren zu rechnen ist, ist derzeit nicht bekannt. Wir haben sowohl bei AMD als auch bei NVIDIA um eine Stellungsnahme gebeten. Besonders interessant ist dabei die Frage, ob NVIDIA weiterhin an G-Sync festhalten wird oder die Einführung von DisplayPort Adaptive Sync Auswirkungen auf die weitere Entwicklung von G-Sync hat.
Update:
Inzwischen hat sich AMD zum Thema DisplayPort Adaptive Sync geäußert und nennt folgende Grafikkarten und APUs als kompatibel zum Standard: AMD Radeon R9 290X, R9 290, R7 260X und R7 260. Bei den APUs sind es alle Modelle auf Basis von "Kabini", "Temash", "Beema" und "Mullins".
2. Update:
Inzwischen hat auch NVIDIA ein offizielles Statement abgegeben. Darin weist man darauf hin, dass G-Sync bereits mit DisplayPort 1.2 funktioniere und keinen neuen Standard benötige. Außerdem sei noch keinerlei Hardware am Markt, die DisplayPort 1.2a unterstütze. Zwar sei es auch Inhabern einer kostenlosen VESA-Lizenz möglich den neuen Standard zu unterstützt, doch fallen für die Entwicklung der dazugehörigen Hardware und auch bei der Markteinführung Kosten an. NVIDIA unterstütze neue Technik-Standards, aber nur solche, die auch eine Aussicht auf Erfolg am Markt haben. Dabei lässt man natürlich offen, ob und wann die eigenen Karten DisplayPort 1.2a unterstützen werden oder nicht.
Das komplette Statement im Zitat: "Adaptive-Sync is a protocol not a product. G-SYNC already works over DisplayPort 1.2 today and does not require DisplayPort 1.2a. As far as we know, there are no DisplayPort 1.2a products announced or available. Although there is no license fee or royalty for VESA's DisplayPort 1.2a specification, as with any technology, there is a cost to develop, implement, and bring products to market. NVIDIA is supportive of industry standards, but not every standard succeeds in the market place. We take a pragmatic approach and support what matters to our customers."