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Ende Januar musste NVIDIA zugeben, dass die architektonischen Unterschiede zwischen der GeForce GTX 980 und GeForce GTX 970 doch ein wenig größer sind als nur in der bloßen Anzahl der Shadereinheiten. Unterschiede zwischen den beiden Topmodellen gibt es somit nicht nur bei der Anzahl der Shadereinheiten, sondern auch bei den Rasterendstufen und dem L2-Cache. Die GeForce GTX 970 bringt es hier nur noch auf 56 ROPs bzw. 1.792 KB. Zudem kann die GeForce GTX 970 ihren 4.096 MB großen Videospeicher aufgrund einer anderen Anordnung der Speichercontroller nicht vollständig mit der maximalen Geschwindigkeit ansprechen. Vor allem bei Spielen, die mehr als 3,5 GB im Videospeicher belegen, kann es deswegen in extrem hohen Auflösungen und mit zugeschalteter Kantenglättung zu Rucklern und Performance-Verlusten kommen. Diese halten sich aber doch eher in Grenzen, wie NVIDIA aufzeigte.
Trotzdem sahen sich einige Käufer von NVIDIA betrogen und/oder sorgten sich um die Zukunftsfähigkeit ihrer knapp 300 Euro teuren Grafikkarte. Viele Händler entschlossen sich deswegen, die 3D-Beschleuniger zurückzunehmen und den vollen Kaufpreis zurückzubezahlen. Doch die Rücklaufquoten sollen alles andere als hoch ausfallen, ein wirtschaftlicher Schaden dürfte für NVIDIA nicht entstanden sein. Das wollen die Kollegen des c’t-Magazins hinter vorgehaltener Hand von zahlreichen NVIDIA-Boardpartnern erfahren haben.
Die Rücklaufquoten seien bei einzelnen Herstellern im zwei bis dreistelligen Bereich. Ein Herstellerkontakt sprach sogar davon, dass der wirtschaftliche Schaden kaum relevant sei. Andere Hersteller erzählten den Kollegen, dass sie nicht einfach die Packungsspezifikationen ohne Absegnung seitens NVIDIAs ändern dürften, wie es beispielsweise einige Shops getan haben. Alternate beispielsweise bewirbt die GeForce GTX 970 nur noch mit einem 224 + 32 Bit breitem Speicherinterface.
Ob NVIDIA seine Käufer trotzdem noch entschädigen wird, ist offen. Eine Reaktion der Grafikschmiede steht noch immer aus – man ist auf Tauchstation gegangen.