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Wer die neusten Grafikkracher auch auf dem Notebook spielen möchte, der kommt zwar nicht um NVIDIAs aktuelles Flaggschiff herum, viele Gemeinsamkeiten mit dem Desktop-Ableger hat die GeForce GTX 980M allerdings nicht – mit ihren 1.536 Shadereinheiten sortiert sich der GM204-Ableger leistungsmäßig irgendwo zwischen der GeForce GTX 960 und GeForce GTX 970 aus dem Desktop-Segment ein. Doch warum nur einen beschnittenen Ableger ins Notebook bringen, wenn man dank der energieeffizienten Maxwell-Architektur auch einen leistungsstärkeren Chip die Aufgaben übernehmen lassen kann? Das hat man bei NVIDIA nun getan und das „M“ kurzerhand aus dem Namen gestrichen. Das heute vorgestellte Topmodell geht nicht als GeForce GTX 990M an den Start, sondern einfach als GeForce GTX 980. Sowohl auf dem Papier wie auch bei der tatsächlichen Leistung soll der neue Notebook-Chip seinem Desktop-Modell in nichts nachstehen.
Auch ihm soll der Vollausbau der GM204-GPU zur Seite stehen, womit erstmals in einem Notebookchip 2.048 Shadereinheiten, 128 TMUs und 64 Rasterendstufen verbaut werden. Beim Speicher hingegen setzt man weiterhin auf schnelle GDDR5-Chips und bindet diese über 256 Datenleitung an. Wie schon beim Desktop-Ableger aber dreht man ordentlich an dessen Taktschraube und lässt die Chips mit 1.750 MHz arbeiten. Bei der GeForce GTX 980M war der Speicher gut 500 MHz langsamer. Die Speicherbandbreite steigt so von ehemals 160 auf satte 224 GB pro Sekunde. Trotz der limitierten Kühlung setzt NVIDIA auch beim Grafiktakt nicht den Rotstift an und lässt die GPU mit reduzierten Taktraten arbeiten. Im Basistakt soll auch die Notebook-Version der GeForce GTX 980 mit 1.165 MHz rechnen und im Boost Taktraten von gut 1.200 bis 1.300 MHz erreichen – genau wie unser Referenzmodell aus dem Desktop-Segment. Doch damit nicht genug.
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Mit guter Kühlung erlaubt die kalifornische Grafikschmiede Overclocking im Zuge dessen je nach Partner auch die Lüftersteuerung angepasst und die bisher bekannten Tools wie EVGAs Precision oder MSIs Afterburner eingesetzt werden können. In einem ersten Test konnte NVIDIA die Taktraten des Grafikprozessors um gut 200 MHz nach oben setzen und den Chip mit effektiven 1.402 MHz befeuern.
Modell | GeForce GTX 980 | GeForce GTX 980M | GeForce GTX 970M |
---|---|---|---|
Homepage | www.nvidia.de | www.nvidia.de | www.nvidia.de |
Technische Daten | |||
GPU | Maxwell | Maxwell | Maxwell |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | 5,2 Milliarden | 5,2 Milliarden | 5,2 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | 1.126 MHz | 1.038 MHz | 924 MHz |
GPU-Takt (Boost Clock) | 1.216 MHz | - MHz | - MHz |
Speichertakt | 1.750 MHz | 1.250 MHz | 1.250 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | bis zu 8.192 MB | bis zu 8.192 MB | 4.096 MB |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 192 Bit |
Speicherbandbreite | 224,0 GB/s | 160,0 GB/s | 120,0 GB/s |
Shadereinheiten | 2.048 | 1.536 | 1.280 |
Textur Units | 128 | 92 | 80 |
ROPs | 64 | 32 | 32 |
Erste Benchmark-Ergebnisse
Im Rahmen eines Presse-Events in London durften wir einen ersten Blick auf den neuen 3D-Beschleuniger werfen und die ersten Benchmarks anfertigen. Zur Verfügung standen uns Desktop-System mit Intel Core i7-4770K, 8 GB DDR3-Arbeitsspeicher und einer Referenz-GeForce-GTX-980-Grafikakrte sowie ein Notebook mit Intel Core i7-6700K, ebenfalls 8 GB Arbeitsspeicher und der neuen GeForce GTX 980 im MXM-Layout. Im FireStrike-Preset von Futuremarks 3DMark erreichten die beiden Systeme mit 5.895 bzw. 5.931 Punkten annähernd die gleiche Leistung, wobei die Unterschiede vor allem der höheren Physik-Leistung der neueren Skylake-CPU zuzuschreiben sind, denn die Graphics-Score lag bei beiden Systemen bei etwa 6.200 Punkten. Keine großen Unterschiede gab es auch beim Tomb Raider, wo wir unsere üblichen Grafiksettings bei FullHD einstellten und unseren üblichen Run machen durften. Am Ende standen sich zugunsten der Desktop-Version 114 und 122 FPS gegenüber – ein Leistungsunterschied von gerade einmal gut 7 %.
Auch wenn die Leistungsunterschiede unserer ersten Benchmarks nicht wirklich ins Gewicht fallen, könnten sich später viel größere ergeben. Der Grund: NVIDIA lässt seinen Partnern freie Hand, was die Kühlung und TDP-Grenzen anbelangt, denn je schlechter die Kühlung, desto geringer werden die Taktraten der GeForce GTX 980 ausfallen und desto größer wird der Abstand zur Desktop-Version – wohl ein Grund, weshalb wir im Rahmen der IFA 2015 in Berlin ein erstes wassergekühltes Notebook von ASUS sehen konnten. Bei der Strom- und Spannungsversorgung dürfen die Partner ebenfalls Hand anlegen und je nach Belieben zwischen vier und acht Phasen verbauen. Genaue Angaben zur TDP oder zum Selektionsverfahren wollte NVIDIA uns gegenüber nicht machen. Sicher ist nur, dass die Chips sorgfältig vorselektiert werden.
Viel Leistung für VR und Surround Gaming
Im Großen und Ganzen ist die GeForce GTX 980 im Notebook für NVIDIA ein großer Wurf, bringt man nicht nur ausreichend Power für alle aktuellen und kommenden Spiele ins Notebook, sondern vor allem auch für Surround-Gaming mit drei einzelnen Displays und Virtual Reality, wo deutlich höhere Anforderungen an die Hardware gestellt werden, da nicht nur die Aufösung eine höhere ist, sondern auch die Bildrate auf einem höheren Niveau liegen muss. Während beim Normalen Gaming etwa 2,0 Megapixel mit 60 FPS dargestellt werden müssen, werden für VR-Projekte mindestens 5,0 Megapixel bei 90 FPS und damit die vierfache Rechenleistung benötigt.
Die ersten Notebooks mit GeForce GTX 980 sind bereits angekündigt. Zum Start mit dabei sollen das Aorus X7 DT, das ASUS GX700VO und das MSI GT72 sowie passende Gehäuse von Clevo sein. Preisangaben zu seinen mobilen Grafikchips macht NVIDIA für gewöhnlich nicht. Aus Kreisen der Notebook-Herstellern wollte man uns zwar ebenfalls keine absoluten Zahlen nennen, jedoch soll die GeForce GTX 980 doppelt so teuer sein wie noch die GeForce GTX 980M.
Das erste Testmuster mit GeForce GTX 980 und Skylake-CPU ist bereits auf den Weg in die Hardwareluxx-Redaktion und wird in den kommenden Tagen ausführlich von uns getestet werden.
ASUS, Clevo, Gigabyte und MSI haben erste Notebooks mit GeForce GTX 980 für den mobilen Einsatz vorgestellt: