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Derzeit weiß AMD mit einigen Neuigkeiten aufzuwarten, welche als Weichenstellung für das kommende Jahr, aber auch darüber hinaus, verstanden werden dürfen. So ist die Veröffentlichung der Radeon Software Crimson Edition die erste Frucht der Entwicklung innerhalb der neu gegründeten Radeon Technologies Group. Auf einem Treffen dieser Gruppe, dem Radeon Technologies Group Summit Anfang Dezember wurden aber auch die Weichen für zukünftige Entwicklungen bei Technologien wie FreeSync über HDMI, High Dynamic Range und DisplayPort 1.3 gestellt.
Nun ist die Radeon Software Crimson Edition als Treiber für alle aktuellen und sicherlich auch zukünftigen Grafikkarten ein wichtiger Punkt der Software-Strategie bei AMD. Doch man möchte auch und vor allem auf Seiten der Entwickler neue Anreize schaffen. So sieht man in der getrennten Entwicklung für Konsole und PC das aktuell größte Problem. Eine Portierung von der einen auf die andere Seite ist immer mit Kompromissen behaftet. Dabei ist mit rund 220 Millionen Konsolen mit AMD-Hardware eine gewisse Basis vorhanden, die man besser nutzen möchte. Weite Teile der zur Verfügung stehenden Software sollen nun weiter verbessert und teilweise als Open-Source angeboten werden, damit diese Verbesserungen schneller und auch durch externe Entwickler getrieben eingebaut werden können. Dies betrifft bestimmte Bibliotheken der SDKs (LiquidVR, FireRender, DX-11- und DX-12-Examples) ebenso wie Tools für bestimmte visuelle Effekte (TressFX 3.0, ShadowFX und GeometryFX). Insgesamt soll die Entwicklung damit effizienter und einfacher werden.
AMD wird dazu einige Projekte auf GitHub anbieten und stellt die notwendigen Programme und Projekte auf seiner eigenen Entwickler-Seite zur Verfügung. Über Blog-Posts und auf Konferenzen wollen sich die Entwickler von AMD dann direkt mit der Community zusammentun und neue Denkanstöße einbringen. GPUOpen heißt die dazugehörige Initiative, die im Januar 2016 starten soll.
[h3]GPUOpen Compute[/h3]
Nicht nur bei der Entwicklung von Spielen versucht sich AMD mit neuen Ansätzen, auch im professionellen Segment soll ein Open-Source der dazugehörigen Software ein wichtiger Faktor werden. Dazu gehört die unterschiedlichste Software: Vom Treiber, über das Training für Deep Learning, bis hin zu Anwendungen in den verschiedenen Industriebereichen.
Dazu wurde bereits auf der Supercomputing 2015 die Boltzmann Initiative gestartet. Sie soll die Entwicklung von Software im HPC-Bereich vereinfachen. Dazu gehört eine sogenannte Headless-64-Bit-Reihe bei den Treibern, die eine geringe Latenz, weniger Overhead und damit schnelleres HSA für die diskrete GPU ermöglichen sollen. Die Ansätze hinsichtlich des Zugriffs auf die Ressourcen der Hardware sind mit denen moderner Grafik-APIs Mantle und DirectX 12 vergleichbar.
Weiterhin vorgestellt wird ein HCC – Heterogenious Compute Compiler. Dabei handelt es sich um einen Open-Source-Compiler für C++, der Code für GPUs zusammenstellen soll. Unter anderem wird damit der sogenannte HIP realisiert. Dabei handelt es sich um einen Konverter, der CUDA-Code zu C++ konvertiert, der dann auch auf AMD-GPUs ausgeführt werden kann.
Radeon Technologies Group – Open-Source als Trend für Entwickler-Software
Auf der Supercomputing 2015 wurde dies mit einer Fiji-GPU und HBM demonstriert. Diese war trotz Konvertierung von CUDA zu C++ deutlich schneller als das, was NVIDIA-GPUs mit dem nativen Code zu leisten im Stande waren. Natürlich aber will sich AMD auf sich selbst konzentrieren und hat dazu einen neuen LLVM-Compiler für die CPU entwickelt. Da die GPUs aber den wesentlich höheren und damit wichtigeren Anteil bei entsprechenden Berechnungen haben, soll ein Lightning-Compiler für den GPU-Code sorgen. Dieser ist speziell auf die Graphics-Core-Next-Architektur hin optimiert und wendet diese Optimierungen auch im Zielcode an.
Open-Source soll für den HPC-Bereich die Maßgabe sein, damit die verschiedenen Bereiche wie Entwickler, Applikationen, die Entwicklung und letztendlich auch die Kunden profitieren können. Die Entwicklung eines Close-Source-Treibers wird komplett eingestellt. Gleiches gilt für die Entwicklung spezieller Compiler. Die komplette OpenGPU-Initiative wird im Januar 2016 starten. Erste Früchte dieser Entwicklung wird man aber wohl erst deutlich später sehen. Als Konsument sind die direkten Kontaktpunkte ohnehin relativ spärlich gesät, so dass die direkten Auswirkungen der OpenGPU-Initiative vermutlich gar nicht zum Vorschein kommen.