Werbung
Neben der siebten Generation der APUs hat AMD auf der Computex einen ersten Blick auf die kommenden Grafikkarten auf Basis der Polaris-Architektur gewährt. Sogar die Ankündigung zu einem konkreten Produkt gibt es bereits – wenngleich es noch bis zu 29. Juni dauern wird, bis dieses verfügbar sein wird. Vorgestellt wurde die Radeon RX 480, was gleichzeitig die Namensgebung bestätigt, die in den vergangenen Tagen gerüchteweise im Netz diskutiert wurde. Die Radeon RX 480 soll ab 199 US-Dollar verfügbar sein, dabei aber eine Leistung einer 500-US-Dollar-Grafikkarte bieten können.
Hinsichtlich der Leistungsdaten spricht AMD von einer Rechenleistung von mehr als 5 TFLOPS bei einfacher Genauigkeit. 36 CUs sind das einzige architektonische Detail, welches man zum aktuellen Zeitpunkt preisgeben will. Bleibt es bei den 64 Shadereinheiten pro CU, dann wären dies 2.304 Shadereinheiten insgesamt für die Radeon RX 480. Über den Takt macht AMD keinerlei Angaben. Rein rechnerisch ergibt sich aus der Rechenleistung bei 36 x 64 Shader aber ein Takt von etwa 1.200 MHz.
Die Radeon RX 480 soll mit 4 oder 8 GB GDDR5 erscheinen. Dieser ist über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebunden. Bei einem Takt von 2.000 MHz ergibt sich daraus eine Speicherbandbreite von 256 GB/s. Die Leistungsaufnahme gibt AMD mit 150 W an. Die Unterstützung von FreeSync dürfte ebenso obligatorisch sein wie der Einsatz von Display-Ausgängen nach dem DisplayPort-Standard 1.3/1.4 – dies hat man allerdings bereits vor einigen Monaten so angekündigt.
Die technischen Daten der AMD Radeon RX 480 im Überblick | |||
---|---|---|---|
Modell | AMD Radeon R9 380 | NVIDIA GeForce GTX 970 | AMD Radeon RX 480 |
Homepage | www.amd.de | www.nvidia.de | www.amd.de |
Technische Daten | |||
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 14 nm |
GPU-Takt (Base Clock) | - | 1.050 MHz | - MHz |
GPU-Takt (Boost Clock) | 970 MHz | 1.178 MHz | - MHz |
Speichertakt | 1.375 / 1.425 MHz | 1.750 MHz | 2.000 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 2 / 4 GB | 4 GB | 4/8 GB |
Speicherinterface | 256 Bit | 224 + 32 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 176 / 182,4 GB/s | 224 GB/s | 256 GB/s |
DirectX-Version | 12 | 12 | 12 |
Shadereinheiten | 1.792 | 1.664 | 2.304 |
Textur Units | 112 | 104 | - |
ROPs | 32 | 64 | - |
Typische Boardpower | 190 W | 145 W | 150 W |
SLI/CrossFire | CrossFire | SLI | CrossFire |
Sollte sich der Preis von 199 US-Dollar bestätigen, läge man preislich auf dem Niveau der Radeon R9 380X oder GeForce GTX 960, hinsichtlich der Leistung aber deutlich darüber. Derzeit nennt AMD aber keinerlei Leistungsdaten, sondern spricht nur über eine Leistung, die auf Niveau aktueller 500-US-Dollar-Karten liegen soll. Damit konkurriert man mit der GeForce GTX 980 und leicht darüber.
Ebenfalls keine Überraschung dürfte sein, dass AMD die neuen GPUs in 14 nm FinFET fertigen lässt. Vermutlich geschieht dies bei GlobalFoundries in deren neuer 14-nm-Fab im US-Bundesstaat New York. Außerdem von der Radeon RX 480 von AMD unterstützt werden Asynch Compute, Multi-GPU-Systeme sprich CrossFire sowie erwartete Techniken wie die Vulkan-API und HDR-Video. Auch Spiele sollen zukünftigen von HDR profitieren. AMD arbeitet unter anderem mit den Entwicklern von DOOM zusammen. Die id-Tech-6-Engine soll HDR unterstützen. Der Vulkan-Support wird in einem der nächsten Updates erwartet.
"The Radeon RX series efficiency is driven by major architectural improvements and the industry’s first 14nm FinFET process technology for discrete GPUs, and could mark an important inflection point in the growth of virtual reality," sagt Patrick Moorhead, Analyst bei Moor Insights & Strategy.
Benchmark-Vergleich zwischen 2x Radeon RX 480 und 1x GeForce GTX 1080
Einen Leistungsvergleich hat AMD dann doch noch versucht und lässt dabei zwei Radeon RX 480 gegen eine GeForce GTX 1080 antreten. Das CrossFire-Gespann ist in Ashes of the Singularity unter DirectX 12 etwas schneller, liegt preislich aber deutlich darunter. In Anbetracht der Tatsache, dass ein Multi-GPU-Setup mit DirectX 12 aber schwieriger zu implementieren sein wird, ist dieser Vergleich recht gewagt – aber auch aus anderen Gründen.
Mit einem Preis von 199 US-Dollar richtet sich AMD komplett neu aus und spricht mit der ersten Polaris-Grafikkarte vor allem die sogenannten Sweet Spots in der Mittelklasse an. Hier werden die meisten Grafikkarten abgesetzt und damit könnte AMD auch wirtschaftlich einen interessanten Punkt erwischt haben. Dies soll auch für die andere Seite, also den Kunden gelten. So sieht AMD die Radeon RX 480 mit einem Preis von 199 US-Dollar als eine Art Türöffner für den günstigen Einstieg in das Gaming, ermöglicht dank der Rechenleistung aber auch die Nutzung von VR-Headsets wie der HTC Vive oder der Oculus Rift.
{jphoto image=97845}
AMD bezeichnet dies als "Water Drop"-Strategie, in dem man bestimmte Märkte fokussiert bedient und genau dort entsprechende Produkte anbietet. Damit will man auch wieder wachsende Marktanteile unterstützen – ein Trend, den man in den letzten Monaten bei AMD dankbar angenommen hat.
"VR is the most eagerly anticipated development in immersive computing ever, and is the realization of AMD’s Cinema 2.0 vision that predicted the convergence of cinematic visuals and interactivity back in 2008," sagt Raja Koduri, Senior Vice President und Chief Architect bei der Radeon Technologies Group, AMD. "As we look to fully connect and immerse humanity through VR, cost remains the daylight between VR being the purview of the wealthy, and universal access for everyone. The Radeon™ RX Series is the disruptive technology that adds rocket fuel to the VR inflection point, turning it into a technology with transformational relevance to consumers."