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NVIDIA arbeitet sich langsam nach unten vor – als Antwort auf die Radeon RX 480 präsentiert NVIDIA heute die GeForce GTX 1060. Damit erscheint nach der GeForce GTX 1080 und GeForce GTX 1070 der dritte Ableger der Pascal-Architektur in gleichnamiger GPU-Generation.
Die GeForce GTX 1060 ist von NVIDIA selbst zunächst einmal nicht als direkter Gegenspieler zur Radeon RX 480 auserkoren. Vielmehr wird sie als Karte beworben, die es mit der GeForce GTX 980 aufnehmen kann. Natürlich aber versucht sich NVIDIA gegenüber der Radeon RX 480 zu positionieren, wenngleich bisher die GeForce GTX 970 diese Rolle nicht ganz erfolglos erfüllt.
Am heutigen Tag dürfen wir noch keine Leistungswerte nennen, sondern stellen die GeForce GTX 1060 nur in groben Zügen vor. So setzt die Karte auf die GP106-GPU, die in dieser Ausführung auf 1.280 Shadereinheiten zurückgreifen kann. Weitere Daten zur Architektur nennt NVIDIA nicht, aus den Vorgaben der Architektur ergeben sich aber zumindest 80 Textureinheiten. Derzeit spricht NVIDIA von einem Boost-Takt von etwa 1.700 MHz, ohne die genauen Taktraten anzugeben.
Weiterhin ist die Karte mit 6 GB GDDR5-Speicher ausgestattet, der mit 2.000 MHz arbeitet. Aus dem Speicherausbau ergeben sich vermutlich ein 192 Bit breites Speicherinterface und daraus wiederum die Anzahl von 48 ROPs (acht pro 32 Bit Speichercontroller). NVIDIA gibt eine typische Boardpower von 120 W an, was eine Versorgung der Karte über einen einzelnen 6-Pin-Anschluss möglich macht. Auf der Slotblende setzt sich die Standardkonfiguration in Form von dreimal DisplayPort 1.3/1.4, HDMI 2.0b und Dual-Link-DVI fort.
Die NVIDIA GeForce GTX 1060 in der Founders Edition soll ab dem 19. Juli im Handelt erhältlich sein. Diese wird 299 US-Dollar kosten und wird ausschließlich direkt bei NVIDIA erhältlich sein und NVIDIA spricht auch von einer "special limited GeForce GTX 1060 Founder’s Edition". Damit umgeht NVIDIA erstmals die klassischen Vertriebskanäle direkt und verkauft die Founders Edition der GeForce GTX 1060 nur noch selbst und nicht mehr über die Boardpartner. Diesen dürfte dies nicht sonderlich gut gefallen. 249 US-Dollar sollen die Custom-Modelle der Boardpartner kosten, die ebenfalls ab dem 19 Juli erhältlich sein sollen. Euro-Preise will NVIDIA in Kürze nachreichen. Am gleichen Tag, also den 19. Juli, werden wir euch auch erste Leistungsdaten präsentieren können. Ob dies nur für die Founders Edition der GeForce GTX 1060 gilt (die wir schon bei uns haben) oder auch für ein erstes Roundup mit weiteren Karten, wird sich noch zeigen müssen.
In einer Tabelle wollen wir die GeForce GTX 1060 einmal mit der Radeon RX 480 vergleichen:
Die technischen Daten der NVIDIA GeForce GTX 1060 im Vergleich | ||
---|---|---|
Modell | NVIDIA GeForce GTX 1060 | AMD Radeon RX 480 |
Homepage | www.nvidia.de | www.amd.de |
Preis | 279 / 319 Euro | 255,85 Euro |
Technische Daten | ||
Fertigung | 16 nm | 14 nm |
GPU | Pascal (GP106) | Polaris 10 XT |
GPU-Takt (Base Clock) | - | 1.120 MHz |
GPU-Takt (Boost Clock) | etwa 1.700 MHz | 1.266 MHz |
Speichertakt | 2.000 MHz | 2.000 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 6 GB | 4/8 GB |
Speicherinterface | 192 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 192 GB/s | 256 GB/s |
DirectX-Version | 12 | 12 |
Shadereinheiten | 1.280 | 2.304 |
Textur Units | 80 | 144 |
ROPs | 48 | 32 |
Typische Boardpower | 120 W | 150 W |
SLI/CrossFire | - | CrossFire |
Die vermeintlichen Gegenspieler könnten unterschiedlicher nicht sein: Während NVIDIA bei der Pascal-Generation auf hohen Takt bei schmaler Architektur baut, setzt AMD auf eine breite Architektur mit größerem Speicherinterface. Neben den Takt- und architektonischen Unterschieden fällt vor allem auf, dass NVIDIA die GeForce GTX 1060 mit einer typischen Boardpower von 120 W spezifiziert. Abhängig von der Leistung könnte sich damit eine extrem effiziente Karte ergeben. Weiterhin unterstützt die GeForce GTX 1060 kein SLI mehr, wohingegen die Radeon RX 480 CrossFire sehr wohl unterstützt.
Auch wenn wir heute noch nicht über alle Details und schon gar nicht über Leistungswerte der Karte sprechen dürfen, so schauen wir uns die Karte nun in den äußeren Details an. Bei unserem Sample handelt es sich um die Founders Edition, die es auch bei der GeForce GTX 1060 geben wird. NVIDIA spricht im Zusammenhang mit der Founders Edition, wie auch bei der GeForce GTX 1080 und GTX 1070 von besonders hochwertigen Komponenten, die auf dem PCB und im Kühler verbaut sind. Dazu gehört eine Spannungsversorgung über Dual-FETs, Custom-VRMs und einem Impedance Power Delivery Network im PCB.
Bei den Dual-FETs handelt es sich um zwei FETs in einem IC. Also ein N-Channel und ein P-Channel FET in einem Package für die typische Push-Pull-Anwendung. Auf GeForce GTX 1060 schalten sie vermutlich das vom Spannungscontroller gelieferte PWM Signal auf die Spulen. Das Impedance Power Delivery Network im PCB ist etwas unklar, da man nur impedanz-kontrollierte Leitungen nur bei sehr hohen Frequenzen benötigt. NVIDIA versucht damit aber vermutlich die Stromversorgung der Komponenten über das PCB zu beschreiben. Dazu gehören auch Bauelemente wie FETS, Spulen und Kondensatoren, die sich auf dem PCB befinden. Das Thema Impedanz spielt bei hohen Frequenzen dann eine Rolle, wenn der Scheinwiederstand bei Signalfrequenz bzw. die Leiterbahn mit der Terminierung abgestimmt werden soll, um Reflexionen am Leitungsende zu verhindern. So können sich die Signale nicht überlagern und höhere Frequenzen werden auf der Leiterbahn möglich. Bei Frequenzen bis zu 2.000 MHz, wie sie auf Grafikkarten auftauchen, spielt dies aber noch keine Rolle.
Auch bei der GeForce GTX 1060 Founders Edition bleibt sich NVIDIA der eigens auferlegten Designsprache treu. Allerdings ist der Kühler auf der GeForce GTX 1060 an einigen Stellen abgeändert worden, was vor allem der geringeren Leistungsaufnahme sowie dem angepeilten Preis geschuldet ist. Die Karte misst insgesamt 250 mm, das PCB ist aber nur 174 mm lang (wie wir gleich noch sehen werden).
Ein Blick auf die Rückseite der Karte zeigt das deutlich kürzere PCB. Dies erlaubt bereits einen Vorgeschmack auf mögliche kompakte Varianten der GeForce GTX 1060. Gigabyte hat bereits gezeigt, dass selbst eine GeForce GTX 1070 auf 170 mm verkürzt werden kann. Der Lochabstand des GPU-Kühlers beträgt 60 mm bzw. 83 mm in der Diagonalen.
Auch bei der Founders Edition der GeForce GTX 1060 verwendet NVIDIA einen Radiallüfter. Dieser kommt auf einen Durchmesser von 65 mm. Rund um den Lüfter und auch auf dem Lüfter selbst sind die verchromten Blenden zu erkennen. Der Kühler selbst besteht größtenteils aus Aluminium- und Plastikabdeckungen.
Wie bei NVIDIA üblich markiert ein großer Schriftzug bei der Slotblende die Karte als das entsprechende Modell – in diesem Fall als GeForce GTX 1060. Unter dem Schriftzug befindet sich üblicherweise eine Abdeckung aus Plexiglas, auf die NVIDIA bei der GeForce GTX 1060 allerdings verzichtet.
Nicht verzichtet wird auf den "GeForce GTX"-Schriftzug, der auch bei der GeForce GTX 1060 auf der Stirnseite der Karte vorhanden und beleuchtet ist.
Ebenfalls auf der Stirnseite der Karte, allerdings im hinteren Bereich zu finden, ist die zusätzliche Stromversorgung. Aufgrund der niedrigen typischen Boardpower von 120 W reicht hier ein 6-Pin-Anschluss aus. Dieser liefert laut Spezifikation eine Leistung von 75 W. Hinzu kommen noch einmal theoretisch 75 W über den PCI-Express-Steckplatz. Der 6-Pin-Anschluss kann aber durchaus mehr als die besagten 75 W zur Verfügung stellen.
Interessant ist an dieser Stelle, dass NVIDIA den zusätzlichen Stromanschluss im überstehenden Bereich des Kühlers vorsieht. Damit dürfte sich unter bzw. im Kühler eine entsprechende Verbindung befinden. Da wir die thermischen Eigenschaften durch eine Demontage des Kühlers vor dem Test nicht beeinträchtigen wollen, können wir noch keinen Blick unter den Kühler werfen.
NVIDIA unterstützt bei der GeForce GTX 1060 kein SLI. Daher sind bei der Slotblende auch keine dazugehörigen Anschlüsse zu finden. Laut NVIDIA ist eine GeForce GTX 1060 nicht prädestiniert, in einem Multi-GPU-System zu funktionieren – dem ist auch unserer Meinung nach so.
Noch einmal ein genauer Blick auf den überstehenden Kühler im hinteren Bereich der Karte: Dahinter verbirgt sich in Teilen der Radiallüfter, was aber sicherlich nicht der alleinige Grund für das Design der Karte sein dürfte. NVIDIA wird sicherlich versucht haben, die Founders Edition entsprechend leise zu konzipieren und dazu ist eben Platz für Kühler und Kühlkörper notwendig. Die Boardpartner werden sicherlich recht schnell mit kompakten Karten aufwarten können.
NVIDIA GeForce GTX 1060 Founders Edition
In einigen weiteren Details sind die Ähnlichen zur den anderen beiden Founder Editions ebenfalls zu erkennen – beispielsweise an den kleinen Öffnungen an der Front oder aber dem hinteren Bereich der Karte.
Auf der Slotblende sieht NVIDIA die besagte Standardkonfiguration vor. Dies wären dreimal DisplayPort 1.3/1.4 und jeweils einmal HDMI 2.0b und Dual-Link-DVI.
Soweit die erste Vorstellung der GeForce GTX 1060. Sie soll ab dem 19. Juli zu einem Preis von 299 bzw. 249 US-Dollar in den Handel kommen. Dann werden wir zumindest die Founders Edition in gewohnt ausführlicher Form mit allen Benchmarks vorstellen.
Update:
Inzwischen nennt NVIDIA auch die Euro-Preise für die GeForce GTX 1060. So kostet die Foundes Edition 319 Euro, während die günstigsten Custom-Modelle ab 279 Euro starten sollen.