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Schon bevor die ersten Pressekonferenzen zum Auftakt der in Kürze startenden Consumer Electronics Show in Las Vegas beginnen, sickerten die ersten Informationen zu den beiden neuen Notebook-Grafikkarten von NVIDIA durch – am Dienstagvormittag kündigte Lenovo unter anderem seine neuen Gaming-Notebooks der Legion-Familie auf Basis der NVIDIA GeForce GTX 1050 (Ti) an. Nun macht die kalifornische Grafikschmiede Nägel mit Köpfen und rundet seine mobile Pascal-Generation, welche man bereits im August ins Notebook schickte, nach unten hin ab. Beide Einheiten sollen die GeForce GTX 960M und 965M beerben bzw. im Hinblick auf deren Leistung ersetzen.
Wie schon die ersten drei mobilen Pascal-Grafikkarten orientieren sich die GeForce GTX 1050 und GeForce GTX 1050 Ti an den Desktop-Modellen und sollen diesen leistungsmäßig in nichts nachstehen. So ist es nicht verwunderlich, dass NVIDIA bei beiden 3D-Beschleunigern auf die GP107-GPU vertraut, welche mit 3,3 Milliarden Transistoren weniger komplex ausfällt und damit Leistungsaufnahme einspart und die Kühlung vereinfacht. Gefertigt wird der Chip in 14 nm bei Samsung.
Zur Verfügung stehen dem Grafikprozessor jeweils zwei Graphics Processing Cluster, im Vergleich zum größeren GP106-Chip der GeForce GTX 1060 hat man allerdings vier bzw. fünf Streaming-Multiprozessoren gestrichen, an die aber weiterhin jeweils 128 ALUs angeschlossen werden. Im Falle der GeForce GTX 1050 Ti sind es sechs Streaming Multiprozessoren und damit 768 Shadereinheiten. Die Non-Ti-Version muss mit fünf Clustern und damit 640 Recheneinheiten auskommen. An jeden Shadercluster gekoppelt werden wie bisher acht Textureinheiten, wobei den neuen mobilen Karten 48 und 48 TMUs zur Seite stehen.
Höhere Leistung für die Mobilableger
Damit entsprechen die mobilen Ableger zumindest auf dem Papier schon einmal den Desktop-Modellen. Unterschiede aber gibt es bei den Taktraten. Während sich die GeForce GTX 1050 im Desktop mit einem Basis- und Boost-Takt von 1.354 bzw. mindestens 1.455 MHz ans Werk macht, sollen es bei der Notebook-Variante im Boost sogar mindestens 1.493 MHz sein, womit der Mobilchip sogar leicht höhere Frequenzen erreicht. Gleiches gilt für die Ti-Version. Hier stehen sich 1.290/1.392 MHz und 1.493/1.620 MHz gegenüber. Der Taktunterschied ist zugunsten des Notebookchips sogar noch etwas größer als beim kleinen Schwestermodell.
Pixel- und Texturleistung werden von NVIDIA bei der mobilen GeForce GTX 1050 (Ti) mit leicht höheren Werten angegeben, was darauf schließen lässt, dass die mobilen Ableger tatsächlich eine leicht höhere Performance bieten werden. Dafür spricht außerdem, dass NVIDIA den L2-Cache der beiden Chips nicht weiter reduziert und bei 1.024 KB belassen hat. Da es im Desktop-Bereich allerdings keine Referenzversion bzw. Founders Edition gibt und die Boardpartner ohnehin allesamt an der Taktschraube drehen, dürfte der Vorteil am Ende doch wieder bei der Desktop-Variante liegen.
Beim Speicherausbau gibt es keinerlei Unterschiede zwischen allen Modellen. Sie setzen allesamt auf schnellen GDDR5-Speicher, der über ein 128 Bit breites Interface angeschlossen wird und mit einer Geschwindigkeit von 1.752 MHz arbeitet. Kleine Besonderheit: Sowohl die GeForce GTX 1050 Ti wie auch die kleinere Non-Ti-Version wird es im Notebook mit bis zu 4 GB Speicher geben. Die Desktop-Version der GTX 1050 gibt es ausschließlich als 2-GB-Variante.
Die technischen Daten der Modelle in der Übersicht | ||||
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Modell | NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti (Notebook) | NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti (Desktop) | NVIDIA GeForce GTX 1050 (Notebook) | NVIDIA GeForce GTX 1050 (Desktop) |
Straßenpreis | geräteabhängig | ab etwa 150 Euro | geräteabhängig | ab etwa 118 Euro |
Homepage | www.nvidia.de | www.nvidia.de | www.nvidia.de | www.nvidia.de |
Technische Daten | ||||
GPU | GP107 | GP107 | GP107 | GP107 |
Fertigung | 14 nm | 14 nm | 14 nm | 14 nm |
Transistoren | 3,3 Milliarden | 3,3 Milliarden | 3,3 Milliarden | 3,3 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | 1.493 MHz | 1.290 MHz | 1.354 MHz | 1.354 MHz |
GPU-Takt (Boost Clock) | 1.620 MHz | 1.392 MHz | 1.493 MHz | 1.455 MHz |
Speichertakt | 1.752 MHz | 1.752 MHz | 1.752 MHz | 1.752 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | bis zu 4 GB | 4 GB | bis zu 4 GB | 2 GB |
Speicherinterface | 128 Bit | 128 Bit | 128 Bit | 128 Bit |
Speicherbandbreite | 112,0 GB/s | 112,0 GB/s | 112,0 GB/s | 112,0 GB/s |
DirectX-Version | 12 | 12 | 12 | 12 |
Shadereinheiten | 768 | 768 | 640 | 640 |
Textureinheiten | 48 | 48 | 40 | 40 |
ROPs | 32 | 32 | 32 | 32 |
Gleiches Feature-Set
Damit sollten die neusten Spiele in Full-HD-Auflösung bei flüssigen 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm laufen. Im Vergleich zur Vorgängergeneration verspricht NVIDIA sogar die bis zu dreifache Leistung und Energieeffizienz. Möglich wird dies unter anderem durch Battery Boost. Hier kann der Notebook-Spieler die Framerate auf einen festen Wert setzen und der Grafikkarte somit Last und damit Leistungsaufnahme und Abwärme nehmen. Läuft ein Spiel standardmäßig in den gewünschten Settings mit rund 90 FPS, kann dieses auf 60 FPS gedrosselt werden, ohne dass Abstriche beim Spielerlebnis hingenommen werden müssen – die Grafikkarte kann ihre Geschwindigkeit drosseln.
Ebenfalls mit dabei ist die GeForce Experience. Das Software-Tool soll den Anwender einiges an Arbeit abnehmen. Es kümmert sich unter anderem darum, dass stets die aktuellste NVIDIA-Software und der neueste Grafikkarten-Treiber installiert sind, stellt die Grafikeinstellungen für die eigene Spielesammlung auf Wunsch automatisch auf das Optimum und maximal Mögliche ein. Außerdem können mit dem ShadowPlay Ingame-Overlay schnell und einfach Videos, Screenshots und Livestreams erstellt werden. NVIDIA Ansel wird von den neuen mobilen Pascal-GPUs ebenfalls unterstützt, genau wie G-Sync und Overclocking. Anschlussseitig unterstützt die GTX 1050 (Ti) für Notebooks DisplayPort 1.4, HDMI 2.0b und Dual-Link-DVI.
Die neue GeForce GTX 1050 Ti und GeForce GTX 1050 sollen noch im ersten Quartal in über 30 verschiedenen Notebook-Modellen ausgewählter Partner und Hersteller angeboten werden. Darunter in Geräten von Acer, Alienware, ASUS, Dell, HP, Lenovo, MSI und mehr. Im Rahmen der CES 2017, welche am Donnerstag starten wird, dürften die ersten Geräte vorgestellt werden. NVIDIA erwartet einen Einstiegspreis von rund 699 US-Dollar.
Mit dem ASUS ROG Strix GL753VD konnten wir bereits ein erstes Modell mit GeForce GTX 1050 und Intel Core i7-7700HQ testen.