TEST

Erste Leistungsanalysen zum Refresh der GeForce GTX 965M

Portrait des Authors


Werbung

Eigentlich gingen wir davon aus, dass NVIDIA die Neuauflage seiner GeForce GTX 965M im Rahmen der CES 2016 ankündigen und im Laufe der letzten Woche offiziell vorstellen würde – entsprechende Gerüchte über einen Refresh gab es schließlich schon im Dezember. Stattdessen hat man die mobile Mittelklasse-Grafikkarte klammheimlich auf einen modernen Chip umgestellt und gleichzeitig die Taktraten nach oben geschraubt, zumindest kündigte Schenker Technologies am Dienstag entsprechende Geräte an, ohne dabei zu tief in die Details zu gehen. Was blieb waren viele offene Fragen und Konjunktive – genaue Spezifikationen konnte oder wollte niemand verraten. Wenige Tage später werfen wir selbst einen Blick auf die überarbeitete GeForce GTX 965M.

nvidia geforce gtx965m v2 k

Klammheimlich eingeführt: Die neue GeForce GTX 965M

Für NVIDIA ist die Neuauflage der GeForce GTX 965M (N16E-GR) wohl keine große Sache. Die Vorstellung des neuen VR-Ready-Programms und des Drive PX 2, einem Hardware-Modul für selbstfahrende Fahrzeuge auf Basis von Pascal-GPUs, waren während der CES 2016 wichtiger als die Ankündigung einer neuen Mittelklasse-Grafikkarte für Gaming-Notebooks. Zwar wurde die NVIDIA GeForce GTX 965M schon vor gut einem Jahr im Januar 2015 enthüllt, jedoch hat man diese nun klammheimlich auf einen moderneren Grafikchip umgestellt und obendrein an der Taktschraube gedreht, was einen Leistungssprung gegenüber der ersten Version mit sich bringen dürfte. Stattdessen hat man die Vorstellung des Refreshs mehr oder weniger seinen Hardware-Partnern überlassen. Einen neuen Namen für die überarbeitete Version der GeForce GTX 965M gibt es nicht – den Kunden wird es damit wieder einmal mehr schwer gemacht, zu erkennen, welcher 3D-Beschleuniger nun tatsächlich in den Notebooks werkelt. Eine separate Kennzeichnung wie beispielsweise als GeForce GTX 965M v2 oder gar GeForce GTX 965M Ti hätte hier für Klarheit gesorgt und eigentlich niemanden weh getan. 

Die klaffende Lücke zwischen der GeForce GTX 970M und GeForce GTX 960M hatte NVIDIA bislang mit der GeForce GTX 965M ausgefüllt. Während der GM107-Chip der GeForce GTX 960M noch auf der ersten Maxwell-Generation aufbaut und damit schon einige Monate auf dem Buckel hat, griff man bei den schnelleren Modellen bislang ausschließlich auf die deutlich komplexere GM204-GPU auf Basis der zweiten Maxwell-Generation zurück. Im Falle der GeForce GTX 965M wurde diese jedoch deutlich beschnitten. Statt der 2.048 Shadereinheiten im Vollausbau hat NVIDIA die Zahl der Einheiten um die Hälfte reduziert. Ein großer Bereich der GPU liegt somit brach.

NVIDIA GeForce GTX 965M im Vergleich
ModellGeForce GTX 980MGeForce GTX 970MGeForce GTX 965M v2GeForce GTX 965MGeForce GTX 960M
Homepage www.nvidia.de www.nvidia.de www.nvidia.de www.nvidia.de www.nvidia.de
 Technische Daten
GPU GM204 GM204 GM206 GM204 GM107
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm 28 nm 28 nm
Transistoren 5,2 Milliarden 5,2 Milliarden 2,94 Milliarden 5,2 Milliarden 1,87 Milliarden 
GPU-Takt (Base Clock) 1.038 MHz 924 MHz 935 MHz 924 MHz  1.097 MHz
GPU-Takt (Boost Clock) 1.127 MHz 1.038 MHz 1.150 MHz  950 MHz  1.176 MHz 
Speichertakt 1.250 MHz 1.250 MHz 1.250 MHz 1.250 MHz  1.250 MHz 
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5  GDDR5  GDDR5 
Speichergröße bis zu 8.192 MB 3.072 MB 2.048 MB  2.048 MB  2.048 MB 
Speicherinterface 256 Bit 192 Bit 128 Bit  128 Bit  128 Bit 
Speicherbandbreite 160,0 GB/s 120,0 GB/s 80,0 GB/s  80,0 GB/s  80,0 GB/s 
Shadereinheiten 1.536 1.280 1.024  1.024  640 
Textur Units 92 80 64 64 40 
ROPs 64 48 32  32  16 
TDP 125 W 100 W 90 W  90 W  75 W 
SLI/CrossFire SLI SLI SLI  SLI  SLI 

Statt bei der GeForce GTX 965M weiterhin auf eine teildeaktivierte GM204-GPU zu setzen, hat sich NVIDIA nun dazu entschlossen, auf den GM206-Chip umzuschwenken, welcher mit 2,94 Milliarden Transistoren deutlich kleiner ausfällt. Abstriche bei der Leistung müssen deswegen aber nicht gemacht werden. Im Gegenteil: Auch die neue Version der GeForce GTX 965M verfügt über insgesamt acht Maxwell-Streaming-Multiprozessoren. Jeder dieser SMM-Cluster weist 128 ALUs und acht TMUs auf, woraus sich wie schon bei der ersten Version 1.024 Shader- und 64 Textureinheiten ergeben. Bei den Taktraten gibt es sogar noch ein deutliches Plus. Macht sich die GM204-Version noch mit einem Basis- und Boost-Takt von 924 respektive 950 MHz ans Werk, ist der gleichnamige GM206-Ableger mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1.150 MHz deutlich schneller unterwegs. Der Boost-Takt hängt allerdings weiterhin stark von der verwendeten Notebook-Kühlung und des Power-Targets ab, doch selbst der Basis-Takt liegt mit 935 MHz gut 11 MHz über dem der alten GeForce GTX 965M. Theoretisch liegt der Takt der neuen GeForce GTX 965M damit etwa 20 % über dem der alten Ausgabe.

Bei der Speicherausstattung hat sich hingegen nichts getan. Hier stehen weiterhin zwei 64-Bit-Controller bereit, an die jeweils zwei GDDR5-Speicherchips mit 512 MB angeschlossen werden. In der Summe bringt es die GM206-Version damit auf ein 128 Bit breites Speicherinterface sowie auf eine Gesamtkapazität von 2.048 MB. Der Takt ist mit 1.250 MHz ebenfalls identisch zur Urversion, womit eine Speicherbandbreite von 80 GB pro Sekunde erreicht wird. Die TDP dürfte wie bisher bei etwa 90 W liegen.

Der GM206-Chip bringt aber auch die NVENC-Encoder-Engine mit sich, die auch H.265-Inhalte encodieren kann. Insgesamt scheint man auf einen leicht überarbeiteten GM206-Chip zu setzen, welcher so schon bei der NVIDIA GeForce GTX 950 und GeForce GTX 960 im Desktop-Segment zum Einsatz kommt. 

nvidia gtx 965m v2nvidia gtx 965

GPUz-Screenshots zur NVIDIA GeForce GTX 965M (links: GM206, rechts: GM204)

Wie sich die neue GeForce GTX 965M leistungsmäßig gegen ihre schnelleren Vertreter, aber auch gegen die kleinere GeForce GTX 960M schlägt, zeigen wir auf den nachfolgenden Seiten auf. Ein Vergleich zur älteren Ausgabe ist in unseren Benchmarks ebenfalls zu finden.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (7) VGWort