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Im High-End-Bereich wird High Bandwidth Memory in den nächsten Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen. Von AMD gemeinsam mit SK Hynix entwickelt, zudem zum JEDEC-Standard gemacht und mit der Fiji-GPU erstmals eingesetzt hat sich das Unternehmen zusammen mit der Vega-Architektur ebenfalls auf diesen Speicher eingeschossen und wird ihn in Form der Radeon RX Vega wohl in wenigen Wochen erstmals in der zweiten Generation auf einer Endkunden-Grafikkarte einsetzen.
Nun hat SK Hynix seinen Produktkatalog aktualisiert und nennt darin auch erstmals konkrete Daten zu HBM2 und GDDR6. Bereits auf der GPU Technology Conference 2017 stellte SK Hynix einige Informationen zu GDDR6 aus, die nun in Teilen abermals bestätigt werden.
GDDR6 wird von SK Hynix ab dem vierten Quartal 2017 verfügbar sein. Zu diesem Zeitpunkt wird es zwei unterschiedliche Taktraten für einen Speicher mit 8 GB pro Chip geben. Die Variante H56C8H24MJR-S2C wird mit einem Takt von 1.750 MHz arbeiten, die Variante H56C8H24MJR-S0C kommt auf 1.500 MHz. Die in der Pressemitteilung und auch auf der GTC 2017 genannten 16 GBit/s I/O-Bandbreite werden demnach von keinem der Chips erreicht.
Etwas beschleunigt wird offenbar auch der GDDR5-Speichertyp, der ab dem vierten Quartal in Chips mit maximalen 10 GBit/s verfügbar gemacht werden soll. Bisher liegt das Maximum bei 9 GBit/s.
2. Generation High Bandwidth Memory: 512 MB pro Chip
Eine der wohl wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit HBM2 ist derzeit: Welcher Hersteller kann welche Chips mit welcher Taktrate anbieten? Diese Frage lässt sich derzeit im Falle von Samsung recht gut beantworten. NVIDIA stellte kürzlich die GV100-GPU mit Volta-Architektur vor. Dort verbaut wird HBM2 aus dem Hause Samsung. Diese kommt auf eine Kapazität von 4 GB pro Chip und erreicht dabei einen Takt von 900 MHz. Gerne hätte NVIDIA die Kapazität auch erhöht, man sei hier aber auf die Partner angewiesen und demnach kann auch Samsung noch keine Chips mit höherer Kapazität und höherem Takt liefern. Die Speicherbandbreite beläuft sich bei Samsung demnach auf maximale 224,8 GB/s.
Bei SK Hynix weist der Produktkatalog HBM2 mit einer Kapazität von 4 GB pro Chip aus. Diese sollen auf eine Speicherbandbreite von 204,8 GB/s kommen. Der Takt beläuft sich demnach auf 800 MHz und ist damit etwa 100 MHz geringer als bei Samsung. Erst gestern tauchten Meldungen zu einer Vega-Karte mit 16 GB Gesamtkapazität auf. Die dazugehörigen Chips müssten wie bei NVIDIAs GV100-GPU vier Speicher-Stacks zu jeweils 4 GB verwenden. Bisher bekannt ist aber nur, dass AMD einen Vega-Chip mit zwei Speicher-Stacks entwickelt hat. Die dazugehörigen 8 GB Gesamtkapazität tauchten in den ersten lauffähigen Prototypen so auch schon auf – außerhalb von Linux-Kernel-Code sind mehr als 8 GB bisher noch nicht gesichtet worden. Die Speicherbandbreite einer Radeon RX Vega mit zwei Speicher-Stacks läge bei 409,6 GB/s, bei vier sprechen wir von 819,2 GB/s.
SK Hynix will bereits damit begonnen haben, seine ersten HBM2-Speicherchips auszuliefern. Der Produktkatalog führt ihn für das zweite Quartal auf. Hauptabnehmer dürfte wohl AMD sein.