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Auf dem 2017 Financial Analyst Day von AMD gab es außerdem ein weiteres Lebenszeichen von Vega. Nicht aber eine erste Präsentation der Radeon RX Vega gab es zu bestaunen, stattdessen legte AMD großen Wert darauf zu zeigen, dass die entsprechende Hardware tatsächlich existiert und auch leistungsfähig genug ist, um im professionellen Umfeld bestehen zu können.
Beim GPU-Computing konkurriert AMD mit Unternehmen, die sich seit Jahren in diesem Bereich verstärkt engagiert haben und wo AMD auch mit den aktuellen FirePro-Karten kaum eine Rolle spielt. Dies gestand man sich auf der Bühne ein und präsentierte Leistungsvergleiche, in denen man sich selbst nicht zutraute, eine eigene ältere Karte mit aufzunehmen.
Stattdessen will man sich mit Intels Xeon Phi Knights Landing 7250 und NVIDIAs Tesla M40 bzw. Tesla P100 vergleichen. So ganz fair ist dieser Vergleich jedoch nicht, da NVIDIA mit der Tesla P40 bereits vor einiger Zeit einen Nachfolger der kleineren Karte vorgestellt hatte. Außerdem stellte NVIDIA in der vergangenen Woche die Tesla V100 auf Basis der neuen Volta-Architektur vor. Hier allerdings kann AMD sicherlich aus Mangel an der notwendigen Hardware noch keine Vergleiche anstellen.
Im DeepBench will AMD nun aber zeigen, zu was die Vega-Architektur im Stande ist. Während die NVIDIA Tesla P100 diesen in 133 ms durchläuft, soll dies der AMD Radeon Vega Frontier Edition in 88 ms gelingen.
Eine kleine Überraschung ist, dass die Radeon Vega Frontier Edition auf 16 GB High Bandwidth Memory der zweiten Generation setzt. Gleichzeitig spricht AMD von einer Speicherbandbreite von etwa 480 GB/s. Die 16 GB Gesamtkapazität werden damit über zwei Stacks erreicht. Bisher gaben weder SK Hynix, noch Samsung an, derzeit HBM2-Speicherchips mit mehr als vier Stacks und damit 4 GB pro Chip liefern zu können. Erst vor wenigen Tagen hat SK Hynix seinen Produktkatalog dahingehend aktualisiert und nennt keine solchen Chips und auch NVIDIA äußerte sich bei der Vorstellung der Tesla V100 mit ebenfalls 16 GB HBM2 dementsprechend.
Da AMD bisher nur den Vega-Chip mit zwei Stacks gezeigt hat, sind 2x 8 GB nur logisch. Die Speicherbandbreite von 480 GB/s teilt sich demnach auf zwei Stacks zu jeweils 240 GB/s auf. Die Speicherchips takten somit mit 937,5 MHz.
Hinsichtlich der Rechenleistung hat sich zu der im Dezember vorgestellten Radeon Instinct MI25 mit Vega-Architektur nicht mehr viel getan. Waren damals noch von 12,5 TFLOPS bei FP32-Berechnungen die Rede, sind es nun etwa 13 TFLOPS. FP16-Berechnungen kann die Karte mit der doppelten Rechenleistung von 25 bzw. 26 TFLOPS erledigen.
Die AMD Radeon Vega Frontier Edition soll ab Ende Juni erhältlich sein. Über den Preis macht AMD keinerlei Angaben. Zudem lässt dies keinerlei Rückschlüsse darauf zu, was AMD für die Radeon-RX-Vega-Karten plant.
Update:
Wir haben die Meldung bezüglich der Speicherausstattung korrigiert, da AMD offenbar tatsächlich zwei HBM2-Stacks zu jeweils 8 GB verbaut, um auf insgesamt 16 GB zu kommen.
Weiterhin zeigt sich auf den Fotos nicht nur die gezeigte luftgekühlte Variante, sondern auch eine solche, aus der zwei Schläuche ragen. Da auch ein zusätzlicher Lüfter fehlt, setzt AMD hier offenbar auf eine All-in-One-Wasserkühlung. Weiterhin zeigt sich die Radeon Vega Frontier Edition mit zwei zusätzlichen 8-Pin-Anschlüssen. Die auf der Bühne gezeigte Karte hatte jeweils einen 8-Pin- und einen 6-Pin-Anschluss.
Ebenfalls noch einmal bestätigt wird das Vorhandensein von 64 Compute Units. Bei weiterhin 64 Shadereinheiten pro Compute Unit kommt die Radeon Vega Frontier Edition auf insgesamt 4.096 Shadereinheiten. Diese wurden in der Vergangenheit aber schon häufiger genannt.
Immerhin erwähnt AMD auf einer Produktseite zur Radeon Vega Frontier Edition, dass es im Sommer noch weitere Vega-Karten geben wird. Auf dem 2017 Financial Analyst Day spielten die weiteren Produktkategorien aber keine Rolle.
"Today we’re announcing the first of several Vega architecture-based products to roll out this summer, and soon we’ll be launching Radeon Instinct, Radeon Pro, and Radeon RX flavors of Vega. But today’s Vega is just a little different. Let me tell you why."
Die Diskussion in den Kommentaren zu dieser News zeigt recht schnell, dass viele potenzielle Käufer der Radeon RX Vega enttäuscht sind. AMD hat Vega für das zweite Quartal 2017 versprochen. Mit der Radeon Vega Frontier Edition kann man dieses Versprechen einhalten, zufriedenstellend dürfte dies jedoch nicht sein.