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NVIDIA erläutert Max-Q-Design für dünnere und schnellere Notebooks (Update)

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NVIDIA erläutert Max-Q-Design für dünnere und schnellere Notebooks (Update)
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Bereits im April stellte Acer in New York seine neuen Notebooks vor, darunter war auch das Predator Triton 700 mit den bekannten GeForce-GTX-1080- und 1070-Grafikkarten. Im Rahmen der Vorstellung erwähnte Acer auch den Begriff Max-Q, der für einige Verwirrung sorgte, weil nicht ganz klar war, was Acer damit meinte und ob es sich um neue GPUs handelt.

Auf der Computex wurde diese Frage nun offiziell beantwortet, denn NVIDIA stellte dort unter anderem das Max-Q-Design vor. Dabei handelt es sich um ein Notebook-Design, welches gewisse Vorgaben macht, die dafür sorgen sollen, dass Gaming-Notebooks noch flacher und schneller werden können.

NVIDIA spricht in diesem Zusammenhang von einer Dicke des Notebooks von gerade einmal 18 mm. Gleichzeitig soll das Gewicht bei nur noch rund 2,5 kg liegen. Im Vergleich zu einem Gaming-Notebook, bestückt mit einer GeForce GTX 880M vor einigen Jahren, soll die Leistung aber um den Faktor drei gesteigert worden sein.

Das Max-Q-Design wird durch drei Faktoren möglich. NVIDIA hat mit der Pascal-Architektur eine offenbar recht effiziente Lösung gefunden, die sowohl für High-End-Grafikkarten wie auch sparsame Notebook-GPUs funktioniert. Wie jeder Chip haben auch die GP104-GPUs von NVIDIA optimale Betriebsbereiche, also eine Kombination aus Spannung und Takt, in denen sie besonders effizient funktionieren. Eben in diesem Betriebsbereich werden die GPUs beim Max-Q-Design betrieben.

Möglich wird dies aber auch durch eine verbesserte Stromversorgung, die man bei der GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition genauer vorstellte und die nun offenbar auch bei den mobilen Chips zum Einsatz kommt. Ebenfalls ein wichtiger Faktor ist natürlich die Kühlung und auch hier sollen die Hersteller weitere Fortschritte gemacht haben, sodass die GPUs besser und leiser gekühlt werden können.

Auf der Computex 2017 stellen zahlreiche Notebook-Hersteller ihre neuen Modelle im Max-Q-Design vor. Auf der Bühne der Keynote zeigte NVIDIA ein solches Modell aus dem Hause ASUS und auch eine Livedemo von ProjectCARS 2.

Update:

Einen Tag nach der Computex hatten wir die Gelegenheit noch einmal mit NVIDIA über das Max-Q-Design zu sprechen. NVIDIA hat den Namen nicht ganz zufällig gewählt, sondern nimmt sich hier eine Anleihe aus der Raumfahrt. Dort bezeichnet Max-Q den Punkt (im räumlichen und zeitlichen Sinn), an dem die aerodynamische Belastung auf ein Flugobjekt einwirkt. NVIDIA möchte damit verdeutlich, dass die eigenen GPUs in den besonders flachen, leisen und leichten Gaming-Notebooks ebenfalls auf ihrem maximalen Auslegen betrieben – bezogen natürlich auf die Effizienz.

Max-Q ist eine Design-Vorgabe, die zumindest einige technischen Schranken zieht, an dies sich ein Hersteller halten muss. So darf ein Notebook, welches am Zertifizierungsprogramm für Max-Q teilnimmt, unter Last nicht lauter als 40 dB(A) werden. NVIDIA arbeitet in diesem Punkt mit den Hersteller zusammen, so dass es gar nicht erst dazu kommt, dass diese Hürde ein Problem wird.

Wem diese 40 dB(A) aber dennoch zu laut sind, der kann per GeForce Experience einen Wispermode einschalten, in dem die GPU per FPS-Limiter eingeschränkt wird. Je nach Spiel und dessen Anforderungen können dies 60 oder 40 FPS sein. Außerdem reduziert NVIDIA die Qualitätseinstellungen des Spiels, um auch bei reduzierter Leistung noch genügend FPS sicherstellen zu können. Im Wispermode sollen die Notebooks noch einmal um etwa 8 dB(A) leiser sein.

Um die GPUs in dieser Form betreiben zu können, müssen sie in eine bestimmten Betriebsbereich gebracht werden. Dazu werden Takt und Spannung reduziert. Natürlich sorgt dies auch für eine etwas geringere Leistung. Nimmt der Nutzer aber beispielsweise eine um 10 % geringere Leistung hin, kann dies die Effizienz um 50 % steigern. In den Präsentationsfolien sind einige Beispiele und Diagramme zu finden, die dies verdeutlichen sollen.

Weiterhin hat NVIDIA einige technische Spezifikationen zu den Max-Q-Modellen veröffentlicht, welche den Umstand der reduzierten Taktraten noch einmal aufzeigen.

Gegenüberstellung der GPU-Modelle
Modell TGP Basis-Takt Boost-Takt Effizienzsteigerung
GeForce GTX 1080 150 W 1.556 MHz 1.733 MHz -
GeForce GTX 1080 Max-Q 90 - 110 W 1.101 - 1.290 MHz 1.278 - 1.468 MHz x1,5
GeForce GTX 1070 115 W 1.442 MHz 1.645 MHz -
GeForce GTX 1070 Max-Q 80 - 90 W 1.101 - 1.215 MHz 1.265 - 1.379 MHz x1,33
GeForce GTX 1060 80 W 1.404 MHz 1.670 MHz -
GeForce GTX 1060 Max-Q 60 - 70 W 1.063 - 1.265 MHz 1.341 - 1.480 MHz x1,25

Die kleineren Modelle erhalten vorerst keine Max-Q-Varianten. Diese werden aber auch den Wispermode in gewisser Form unterstützen, auch wenn NVIDIA hier keine Werte für die Reduzierung der Lautstärke nennen kann.

Bis Ende Juni sollen zehn Gaming-Notebooks die Max-Q-Vorgaben einhalten können. Auf der Computex wurden einige bereits vorgestellt.